Cap pour EllesVom Mini via Team Malizia in die Class40 – Axelle Pillains neue Chance

Tatjana Pokorny

 · 03.04.2025

Aina Bauza und Axelle Pillain formieren das Duo, dass unter der Flagge des Frauen-Wettbewerbs Cap pour Elles im Oktober auf einer Class40 ins Transat Café L'Or startet.
Foto: Georgia Schofield
Es ist noch nicht lange her, dass Aina Bauza und Caroline Boule den Frauen-Wettbewerb Cap pour Elles und damit die Unterstützung für ein Class40-Projekt im Transat Café L’Or gewonnen haben. Nun ist eine der beiden Co-Skipperinnen kurz nach dem Sieg wieder von Bord gegangen. Für sie ist Axelle Pillain neu ins Team gekommen. Fans von Boris Herrmann und Team Malizia kennen die Ingenieurin noch von The Ocean Race…

Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine andere. Oft trösten sich Sportler mit diesem Satz, wenn es mit einem angeschobenem Projekt, der Jobbewerbung bei einer Crew oder beim Werben um die Gunst Sponsoren nicht gleich klappt. So erging es auch Axelle Pillain. Die frühere Mini-Seglerin, die mit Boris Herrmann und Team Malizia das Ocean Race als Ingenieurin im Tech-Team bestritten und Etappe sechs auf “Malizia – Seaexplorer” gesegelt hatte, trieb ihre Karriere zuletzt wieder in Eigenregie voran.

Cap pour Elles: Axelle Pillain rückte nach

Wie Susann Beucke (Norddeutscher Regatta Verein) an der Seite der Französin Sasha Lanièce und das deutsche Duo Sophie von Waldow (Potsdamer Yacht-Club/Bayerischer Yacht-Club)/Oda Hausmann (Verein Seglerhaus am Wannsee/Bayerischer Yacht-Club), hatte sich auch Axelle Pillain mit Cécile Helleringer bei der dritten Auflage des Wettbewerbs Cap pour Elles um das weibliche Class40-Projekt für das Transat Café L’Or beworben. Gewonnen aber hatten Aina Bauza und Caroline Boule.

Für Axelle Pillain hat sich die zunächst zugefallene Tür nun jedoch wieder geöffnet. Nach dem nicht näher erklärten Rücktritt von Caroline Boule hat Aina Bauza die erfahrene Französin ins ambitionierte Frauen-Projekt geholt. Das Cap-pour-Elles-Duo heißt jetzt nicht mehr Bauza/Boule sondern Bauza/Pillain. Beide Seglerinnen bringen Mini-Transat-Erfahrung ins Team ein. Axelle Pillain hat darüber hinaus wertvolles Ingenieurswissen in die Waagschale zu werfen.

Bewertung

Die aus Brest stammende Axelle Pillain hatte am Mini-Transat 2019 teilgenommen, war in die französische Seglerwiege Lorient gezogen und erarbeitete sich auch einen guten Ruf als smarte Elektroingenieurin. Im Winter 2022 kam die Frau mit dem klugen Mathe-Hirn und der Vorliebe für Meeres-Marathons ins Team Malizia, unterstützte Boris Herrmann und das Projekt an Land und auf dem Wasser, lernte viel im Rennstall des sechsmaligen Weltumseglers aus Hamburg.

Gefragt als Seglerin und Ingenieurin

Der Drang nach einem eigenen Projekt aber, der blieb. Weshalb sich Axelle Pillain im vergangenen Jahr nach der Arbeit für Team Malizia rund ums Ocean Race 2023 doch wieder selbstständig machte. Im Wettbewerb Cap pour Elles hatte sie sich mit Segelpartnerin Cécile Helleringer beworben und war zunächst enttäuscht, dass ihr Team nicht gewonnen hatte. Doch ein Anruf von Aina Bauza hat inzwischen alles geändert.

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Axelle Pillain erzählt: „Aina schlug vor, in Lorient einen Kaffee zu trinken. Ich war mir nicht sicher, warum. In meinem Kopf hatte ich das Transat Café L’Or erst einmal beiseitegepackt und suchte nach einem Team, um als Ingenieurin zu arbeiten. Bis Aina mich anrief und mich bat, mit ihr das neue Duo zu bilden.“

“Axelles technischer Hintergrund ist ein Vorteil, weil ich dazu neige, die Elektronik zu zerstören!” Aina Bauza

Aina Bauza sagt: „Die Tatsache, dass Axelle sich auch für das Projekt Cap pour Elles beworben hat, ist wichtig. Axelle kennt sich mit großen Booten aus und hat viel Erfahrung. Alles ist vorhanden, um eine gute Crew zu bilden und bei einem guten Transat-Rennen erfolgreich zu sein. Der nächste Schritt ist, so schnell wie möglich mit dem gemeinsamen Training zu beginnen.“

Das Projekt ist bereits angelaufen

Mit Unterstützung ihrer Teammanagerin Anne Combier, die in der Vergangenheit viele Hochseeprofis wie den früheren Vendée-Globe-Gewinner Yannick Bestaven coachte und mit ihrer Arbeit Teil der Siegerpakets im Wettbewerb Cap pour Elles ist, arbeiten Axelle und Aina bereits gemeinsam in den verschiedenen Bereichen ihres Projekts, um sich bestmöglich auf das Transat Café L’Or vorzubereiten.

Anschließend stehen gemeinsames Training und Segeln auf dem Programm, um die Chemie zu finden, die sie bestmöglich von Le Havre über den Atlantik nach Martinique führen soll. Knapp sieben Monate bleiben den ehrgeizigen Frauen, sich eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Zu ihren Gegnern in der Class40-Flotte werden mit dem Startschuss zum Transat Café L’Or am 26. Oktober auch Lennart Burke und Melwin Fink vom Team Next Generation Sailing zählen.

Der ursprüngliche Bewerbungsclip von Axelle Pillain und Cécile Helleringer:

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