Die Seebrise vor Palma de Mallorca ist -besonders in den Sommermonaten - verlässlich, zumindest meistens. „Wir haben im Sommer eigentlich immer perfekten Segelwind“, schwärmt der in Palma lebende Yachtdesigner Javier Jaudenes von seinem Heimatrevier. Der Spanier arbeitete bei diesem Superyacht Cup (SYC) als Taktiker an Bord seiner eigenen Kreation, der 24 Meter langen „Calabash“ aus den Greifswalder Werfthallen von YYachts. Dass der thermisch verstärkte Seewind die Supersegler an Tag 2 beim Jaquet Droz Race im Stich ließ, war auch für die Superyacht Cup-Organisatoren eine neue Erfahrung. Nach vier Stunden Warten auf den Wind in der Bucht von Palma und in sommerliche Hitze, sagte die Eventleitung - erstmals in der Geschichte des SYC - eine Wettfahrt ab. Immerhin reicht es an zwei von drei Tagen für schöne Segelaction vor Palma de Mallorca. Die drei teilnehmenden J-Class-Yachten „Velsheda“, „Rainbow“ und „Svea“ segelten sogar vier Wettfahrten.
Der letzte Wettkampftag - St. Regis Race Day - brachte strahlenden Sonnenschein und eine konstante Seebrise von zehn Knoten, die von den Crews der elf teilnehmenden Yachten höchste Konzentration erforderte, um die die Bootsgeschwindigkeit dauerhaft hoch zu halten. Auch eine gute Taktik spielte an diesem Leichtwindtag auf der Ostseite der Bucht von Palma eine wichtige Rolle.
In der Klasse B holte sich die letztjährige Gesamtsiegerin, die 24-Meter-Yacht „Rose“ mit ihrem zweiten Rennsieg erneut die Superyacht Cup-Trophy und damit die erste erfolgreiche Titelverteidigung seit „Kokomo“ im Jahr 2002.
„Der ganze Tag war traumhaft und wir hätten uns keine besseren Bedingungen wünschen können“, sagte „Rose“- Kapitän Ben Potter, „und der Vorwindstart war mal etwas anderes und wirklich aufregend.“ Und fügte hinzu: „Da das Schiff hier in Palma liegt, nehmen wir an allen Regatten hier teil. Ich bin sicher, dass wir auch nächstes Jahr wieder beim Superyacht Cup Palma dabei sind - wir lieben die großartige Atmosphäre und die Organisation.“
In der Klasse A gab es ein besonders enges Rennen. Die 59-Meter-Ketsch „Maximus“ gewann die letzte Wettfahrt - und die Klassenwertung - mit nur einer Sekunde Vorsprung vor der 39 Meter langen „Cervo“ . Mit einem ersten und einem zweiten Platz, die jeweils in die Wertung einflossen, sicherte sich die Riesenketsch mit 50-köpfiger Regattacrew und 3980 Quadratmeter Segelfläche berechnet den ersten Platz.
Ihr Kapitän Lars Loftus : „Alle sind überglücklich, es war fantastisch. Wir wollten das Boot sportlich und sauber segeln, und haben uns an unseren Plan gehalten . Es gab keine einzige Wettfahrt, bei der wir nicht gepusht haben. Wir haben gekämpft bis zum Ziel!“
Währenddessen sicherte sich „Svea“ mit ihrem dritten Sieg der Regatta-Serie den Sieg in der J-Class vor „Velsheda“ und „Rainbow“, die punktgleich ins Ziel kamen, wobei die erfahrene „Velsheda“-Crew in der berechneten Wertung den zweiten Platz belegte.
„Der Vorwindstart bei der letzten Regatta war etwas anders, da wir es gewohnt sind, am Wind zu starten - aber wir haben uns gut geschlagen", sagte „Sveas“ Taktiker Bouwe Bekking. „Die Crew hat gut zusammengearbeitet und der Eigner hat sehr gut und ruhig gesteuert.”
„Rainbow“ kam punktgleich mit „Velsheda“ ins Ziel, belegte aber nach Berechnung den dritten Platz und wurde bei der Preisverleihung auf der Terrasse des Real Club Náutico de Palma mit dem “Spirit of the Event”- Preis ausgezeichnet.