Segel-BundesligaHappy End nach "Graupenstart"

Tatjana Pokorny

 · 17.05.2014

Segel-Bundesliga: Happy End nach "Graupenstart"Foto: DSBL/Lars Wehrmann
Das VSaW-Team beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg

Hamburgs Segler sind erfolgreicher als die Fußballer: Der NRV übernahm zum Bundesliga-Saisonauftakt die Tabellenführung vor VSaW und DTYC

  Siegerehrung nach dem Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Alle Vereine auf dem Podest sind punktgleich, doch Titelverteidiger NRV konnte die Verfolger von VSaW und DTYC mit insgesamt sieben Tagessiegen in Schach haltenFoto: DSBL/Lars Wehrmann
Siegerehrung nach dem Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Alle Vereine auf dem Podest sind punktgleich, doch Titelverteidiger NRV konnte die Verfolger von VSaW und DTYC mit insgesamt sieben Tagessiegen in Schach halten

Es blieb bis zuletzt spannend beim Auftakt zur 1. Deutschen Segel-Bundesliga auf dem Starnberger See, doch am Ende ergab sich ein fast schon gewohntes Bild: Titelverteidiger NRV gewann die erste Regatta in diesem Jahr punktgleich vor dem Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) und dem Deutschen Touring Yacht Club (DTYC). Ihren ersten Saisonsieg konnten die Hamburger (44 Punkte) mit der größeren Anzahl an Wettfahrtsiegen (7) ins Ziel retten. Die Aufholjagd der Verfolger aus Berlin und Tutzing, die ebenfalls auf 44 Punkte kamen, wurde am Sonntagnachmittag von einer hartnäckigen Flaute vereitelt, der die letzten sechs Rennen zum Opfer fielen.

  Das VSaW-Team mit Steuermann Malte Kamrath und Taktikerin Ulli Schümann beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Nach "Graupenstart" noch Platz zwei ersegeltFoto: DSBL/Lars Wehrmann
Das VSaW-Team mit Steuermann Malte Kamrath und Taktikerin Ulli Schümann beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Nach "Graupenstart" noch Platz zwei ersegelt

Dennoch empfanden auch VSaW und DTYC das Ergebnis als Happy End. VSaW-Taktikerin und Vize-Präsidentin Ulrike Schümann sagte: "Nach unserem Graupenstart bin ich am Ende sehr zufrieden mit dem Ergebnis." In vornehmlich leichten Winden schenkten sich die insgesamt 18 Erstligisten an diesem Wochenende nichts und kämpften bis zuletzt um jeden Punkt.

  Der DTYC beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Mit Platz drei ist das Team um Olympiaseglerin Kristin Wagner erfolgreich in die Saison gestartetFoto: DSBL/Lars Wehrmann
Der DTYC beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Mit Platz drei ist das Team um Olympiaseglerin Kristin Wagner erfolgreich in die Saison gestartet

NRV-Teammanager Klaus Lahme freute sich über den Sieg seiner Mannschaft, war aber gleichzeitig über dessen Zustandekommen verwundert: "Wir waren am Ende ziemlich überlegen, es hat gut geklappt. Aber es war auch eine unbeständige Serie, die irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn anzusiedeln ist. Das ist für uns eher untypisch, so segeln wir eigentlich gar nicht. Es hatte zeitweise etwas von einem Hühnerhaufen. Da haben wir noch dran zu arbeiten, sind aber natürlich mit dem Ergebnis hochzufrieden."

  Das NRV-Team beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Die Titelverteidiger übernahmen zu Saisonbeginn mit dem ersten Sieg und 18 Punkten die TabellenführungFoto: DSBL/Lars Wehrmann
Das NRV-Team beim Bundesliga-Auftakt vor Starnberg: Die Titelverteidiger übernahmen zu Saisonbeginn mit dem ersten Sieg und 18 Punkten die Tabellenführung

Die Hamburger sind nun wie schon in der Premierensaison der Segel-Bundesliga wieder die Gejagten, während andere vor allem eines vermeiden wollen: den Abstieg! "Das haben wir ja in Hamburg von den Fußballern und den Handballern gelernt", sagte der 25-malige Deutsche Meister Frank Schönfeldt, der das Steuer für den Mühlenberger Segel-Club übernommen hatte, "bloß nicht absteigen!"

Der "Clown"-Segelmacher aus Hamburg berichtete von emotionalen Achterbahnfahrten aller Teams in den unbeständigen leichten Winden auf dem Starnberger See. In Nullkommanichts ging es für manche Crew von Platz eins auf den letzten Rang und umgekehrt. "Man konnte doch heute sehen, dass einige mit blonden Haaren rausgefahren sind und mit grauen Haaren wiederkamen. Die Regatta war insgesamt unglaublich gut organisiert vom Bayerischen Yacht-Club. Die haben die Latte für die kommenden Veranstaltungen reichlich hoch gelegt. Das war großes Tennis!" Der MSC liegt nach der ersten Bundesliga-Regatta auf Platz zwölf. Der würde am Saisonende gerade eben noch zum Klassenerhalt reichen. Die Relegationsplätze beginnen ab dem 13. Rang...

Die rote Laterne des Liga-Schlusslichts hängt vorerst im Heck des Lübecker Yacht-Clubs. In dessen Heimatrevier wird die zweite von insgesamt sechs Liga-Regatten vom 19. bis 21. Juli ausgetragen. Die Saison endet mit Finale und Meisterfeier Ende Oktober auf der Hamburger Außenalster.

Der Startschuss für die 1. Segel-Bundesliga 2014 ist gefallen. Auf dem Starnberger See setzte sich der NRV punktgleich vor dem VSaW und dem Deutschen Touring Yacht Club durch und übernahm die Tabellenführung. Die Hamburger bleiben die Gejagten der Liga