Tatjana Pokorny
· 14.10.2017
Großes Segelkino auf der Förde: Punktgleich musste sich der Verein Seglerhaus am Wannsee trotz Finalsieg den neuen norddeutschen Pokalsiegern beugen
Was für ein Finale! Am Pokalwochenende setzte sich vor Glücksburg im Kampf um den Pott der Flensburger Segel-Club denkbar knapp gegen den Verein Seglerhaus am Wannsee durch. Nach insgesamt 45 Wettfahrten hatten sich die Norddeutschen und die Berliner deutlich vom Verfolgerfeld abgesetzt und den Kampf um den Liga-Pokal unter sich ausgemacht. Das Duell ging ausgeglichen zu Ende. Doch es waren die Flensburger mit Steuermann Jan Hauke Erichsen, Cedric Menzel, Jan Frigge und Nils Carstensen, die "Das Ding" in den Himmel über Glücksburg heben durften.
Skipper Erichsen zog glücklich Bilanz: "Heute an Tag zwei waren wir – im Gegensatz zu gestern – nicht ganz so stark. Die Bedingungen waren heute sehr schwierig, und so haben wir wertvolle Punkte auf unsere Verfolger vom VSaW verloren. Am Ende hat es aber dennoch zum Sieg gereicht. Wir freuen uns sehr, dass wir den Pokal auf unserem Heimatrevier gewonnen haben."
Zwar gelang dem Verein Seglerhaus am Wannsee mit Steuermann Tim Elsner, Annika Bochmann, Yannek Wloch und Julian Bergemann mit dem eindrucksvollen Sieg in der letzten Wettfahrt der Ausgleich – beide führende Teams beendeten den Pokalkampf punktgleich mit 27 Zählern –, doch die Flensburger hatten insgesamt acht Siege und davon am ersten Tag sieben in Folge (!) errungen. Das waren drei mehr, als die Berliner vorzuweisen hatten. Platz drei sicherten sich mit 8,75 Punkten Rückstand auf die beiden führenden Club-Crews die zweimaligen Vereinsmeister vom Deutschen Touring Yacht-Club mit Julian Stückl, Sebastian Bühler, Dominik Müller und Laura Fischer.
30 Clubs aus ganz Deutschland waren an diesem Wochenende vor Glücksburg beim DSL-Pokal am Start. Erstmals konnten sich auch ambitionierte Vereinsteams aus der Deutschen Junioren-Segel-Liga und den vier Regionalligen mit den Top-Platzierten aus der 1. und 2. Segel-Bundesliga messen. Zu den Siegern zählten die Seglergemeinschaft Lohheider See (Platz 4) und der Lübecker Segler-Verein (Platz 5), die ihre Klasse halten konnten und auch 2018 in der 2. Bundesliga antreten dürfen. Vier der insgesamt sechs teilnehmenden und abstiegsgefährdeten Zweitligisten aus dieser Saison konnten ihren Platz in der 2. Segel-Bundesliga dagegen nicht behaupten und steigen ab. Das sind die Entdecker- und Seefahrer Fördervereinigung, der Segler-Verein Stade, der Segel-Club Ville und der Duisburger Yacht-Club, der nicht am DSL-Pokal teilgenommen hatte.