Tatjana Pokorny
· 04.07.2021
Die Nordlichter waren im Norden stark: Der Flensburger Segel-Club gewann das zweite Bundesliga-Wochenende in der Hansestadt
Der Flensburger Segel-Club war am Wochenende das Maß der Dinge beim zweiten Erstliga-Gipfel der Bundesligisten auf der Hamburger Außenalster. Damit übernahmen die Nordlichter auch die Tabellenführung . Wie schon am ersten Liga-Wochenende auf dem Bodensee fehlte es dem Wind auch in der Elbmetropole an Stehvermögen. Doch immerhin konnten zwölf der maximal 16 Rennen von jeder Vereins-Crew bestritten werden.
Der Flensburger Segel-Club setzte sich punktgleich mit dem zweitplatzierten Wassersport-Verein Hemelingen aus Bremen durch. Der Punktgleichstand fasst das Wochenende gut zusammen: Nach schönen Segelbedingungen am Freitag bei elf bis zwölf Knoten kämpften die 18 Erstliga-Clubs am Samstag und Sonntag in sehr leichten Winden um die besten Platzierungen. Fast jeder Club fand sich einmal auf den vorderen Plätzen und dann wieder weiter hinten im Klassement wieder.
Cedric Menzel vom Flensburger Segel-Club (FSC), der mit Steuermann Gordon Nickel, Nils Drewniok und Tobias Konow so erfolgreich agierte, fasst es zusammen: „Für uns ist es richtig gut gelaufen. Es war sehr spannend. Alle liegen wie die letzten Jahre sehr eng beieinander. Umso glücklicher sind wir jetzt, gewonnen zu haben. Die Saison ist natürlich noch sehr lang, und die Punktabstände sind noch sehr klein. Wir wissen, wie stark die Konkurrenz ist. Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir wissen, dass es am Ende noch schwierig wird.“ In der Tabelle liegt der FSC nur einen Punkt vor ONEKiel und dem Württembergischen Yacht-Club aus Friedrichshafen auf Platz drei. Hier geht es zur Tabelle (bitte anklicken!).
Am kommenden Wochenende sind vom 9. bis zum 11. Juli die Zweitligisten beim Hamburger Segel-Club wieder auf dem Bilderbuchrevier der Alster gefordert. Nach dem Auftakt-Coup der Regatta-Segler Neuruppin auf dem Bodensee werden die Brandenburger in Hamburg die Gejagten sein.
Bei der Premiere der Inklusions-Liga am 3. und 4. Juli, die parallel zu den Bundesliga-Begegnungen ebenfalls vom Norddeutschen Regatta Verein ausgerichtet wurde und unter Schirmherrschaft von Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote stattfand, setzt sich der 1. Wassersportverein Lausitzer Seenland aus Sachsen durch. Zu den spannenden Rennen traten Seglerinnen und Seglern mit und ohne Behinderung gemeinsam in einem Boot an. Die sieben Teams zeigten sich begeistert. „Wir sind natürlich glücklich und ich besonders, weil ich immer vor meinem Steuermann über die Ziellinie gehe“, scherzte der humorvolle Vorschoter Siegmund Mainka, der gemeinsam mit Jürgen Brietzke für den 1. Wassersportverein Lausitzer Seenland den Sieg einfuhr.
Der Paralympics-Sieger von 2008 sagte weiter: „Diese Veranstaltung hat viel Potenzial, wir hoffen auf bis zu 18 Clubs wie in der Bundesliga. Wir haben alle viel Spaß gehabt, und das ist auch der Sinn dieser Veranstaltung: dass alle zufrieden nach Hause fahren. Dass wir uns hier mit der Segel-Bundesliga vermischt haben, das ist gelebte Inklusion.“ Platz zwei beim Test-Event der Inklusionsliga sicherte sich der Norddeutsche Regatta Verein mit Paralympics-Sieger Jens Kroker und Sabine Kroker. Paul König und Stefan Volkmann vom Joersfelder Segel-Club segelten auf Platz drei. In welcher Form die Inklusionsliga ihren Platz im Segelsport findet, wollen die Organisatoren in den kommenden Monaten besprechen.