BundesligaSüd-Clubs dominieren Nord-Gipfel

Tatjana Pokorny

 · 24.07.2016

Bundesliga: Süd-Clubs dominieren Nord-GipfelFoto: DSBL/Oliver Maier
3. Liga-Gipfel Travemünde 2016

Verkehrte Welt beim 3. Liga-Gipfel der Saison: Vor Travemünde glänzten die Süd-Clubs im Norden. Zweitligist MSC verursachte ein Kuriosum

  Aufgereiht und oftmals ebenbürtig: Beim Liga-Gipfel vor Travemünde ging es eng zuFoto: DSBL/Oliver Maier
Aufgereiht und oftmals ebenbürtig: Beim Liga-Gipfel vor Travemünde ging es eng zu

Zwei Süd-Clubs und der Verein Seglerhaus am Wannsee sind beim Travemünder Liga-Gipfel aufs Podium gesegelt. Den Sieg sicherten sich der erfahrene Liga- und 49er-Steuermann Leopold Fricke mit Christoph Müller, Moritz Fricke und Simon Tripp vom Chiemsee Yacht Club, der damit in der Tabelle auf Platz vier vorrückte. Rang zwei erkämpften Veit Hemmeter, Teresa Hemmeter, Martin Hostenkamp und Fabian Gielen vom Lindauer Segler-Club, die damit in der Tabelle sogar auf Platz zwei punktgleich hinter den Deutschen Touring Yacht-Club vorpreschten, der vor Travemünde Rang sechs ersegelte und zur Liga-Halbzeit Spitzenreiter ist.

  Strandvergnügen und Ligafest: Viele Fans wollten die live kommentierten Rennen sehenFoto: DSBL/Oliver Maier
Strandvergnügen und Ligafest: Viele Fans wollten die live kommentierten Rennen sehen

"Die Leistung der beiden Süd-Clubs hier in Travemünde überrascht nicht", konstatierte Liga-Manager Jocky Hellmich, "beide Crews haben zuletzt mehrfach gut punkten können, segeln auf hohem Niveau sehr stabil. Sie sind in Top-Form." Der VSaW hatte seine Crew mit 470er-Ass Jan-Jasper Wagner, Yannek Wloch, Julian Bergemann und den gerade zum Junioren-Weltmeister im Finn-Dinghy gekürten Phillip Kasüske erfolgreich ins Rennen geschickt und sich mit Rang drei vor Travemünde auch Platz drei in der Tabelle gesichert.

  Action an Bord während der RennenFoto: DSBL/Oliver Maier
Action an Bord während der Rennen

Zwei Mitfavoriten aber strauchelten: Weder die Lokalmatadoren vom gastgebenden Lübecker Yacht-Club noch die zweimaligen Club-Meister vom Norddeutschen Regatta Verein konnten am dritten Bundesliga-Wochenende der Saison wunschgemäß punkten. Für die Lübecker segelten Oltmann Thyen, Maximilian Gebhard, Kevin Barche und Niclas Kath auf den 17. Platz unter den 18 Erstligisten. Das NRV-Team mit Carsten Kemmling, Mitja Meyer, Miklas Meyer und David Heitzig beendete den aufgrund einer hartnäckigen Flaute um einen Segeltag beraubten Travemünder Liga-Gipfel nach elf Rennen auf dem ungewohnten 16. Platz. Bester Nord-Club war die Seglervereinigung Itzehoe mit Christian Soyka, Stefan Gründler, Moritz Burmeister und Leon Stolp auf Rang sieben. Die Itzehoer verschenkten eine wesentlich bessere Platzierung nach drei Auftaktsiegen in Folge mit zwei letzten Rängen zum Abschluss.

  Die LSC-Crew hat alle Hände voll zu tunFoto: DSBL/Oliver Maier
Die LSC-Crew hat alle Hände voll zu tun

Großes Pech hatte das Team vom Württembergischen Yacht Club. Steuermann Marvin Frisch hatte sich in einen nicht ganz aufgeklappten Sonnenstuhl setzen wollen und sich dabei einen Finger gebrochen. Zuvor aussichtsreich platziert, rutschte das Quintett nach dem Unglück mit schmerzhaften Folgen auf Rang 15 zurück und muss am nächsten Liga-Wochenende von Tabellenplatz zehn aus angreifen.

  Siegerehrung für das Erstliga-Spitzen-Trio in TravemündeFoto: DSBL/Oliver Maier
Siegerehrung für das Erstliga-Spitzen-Trio in Travemünde

Kuriosum in der 2. Bundesliga

Die Begegnungen der Zweitligisten hätte der Mühlenberger Segel-Club gewonnen, wenn sich das Team nicht schon vor dem ersten Startschuss einen folgenschweren Patzer geleistet hätte. Die Mannschaft vom Club an der Elbe hatte nicht ordnungsgemäß gemeldet und wurde dafür entsprechend des Reglements mit harten drei Minuspunkten bestraft. So belasteten bereits nach der ersten Wettfahrt neun Punkte das MSC-Konto, bevor die talentierte junge Crew mit sieben Wettfahrtsiegen für Entlastung sorgte. Am Ende segelte die MSC-Crew mit Steuermann Magnus Simon, Till Krüger, Simon Zweigler und Finn Olsen auf Platz zwei, hatte zwei Zähler Rückstand auf die Sieger von der Seglervereinigung 1903 Berlin. Da taten die drei Minuspunkte trotz der guten Platzierung erst richtig weh. Für die Berliner punkteten Erik Witzmann, Wolfram Kramer, Daniel Mauter und Andreas Wiener. Rang drei vor Travemünde sicherte sich die Crew der Segelkameradschaft "Wappen von Bremen".

  Hier kann die MSC-Truppe (links) schon wieder lachen – vielleicht auch über sich selbst. Das Team hatte nicht korrekt gemeldet und dafür drei Strafpunkte kassiert, die in der Endabrechnung den Gesamtsieg bei den Zweitligisten kostetenFoto: DSBL/Oliver Maier
Hier kann die MSC-Truppe (links) schon wieder lachen – vielleicht auch über sich selbst. Das Team hatte nicht korrekt gemeldet und dafür drei Strafpunkte kassiert, die in der Endabrechnung den Gesamtsieg bei den Zweitligisten kosteten