Tatjana Pokorny
· 26.04.2016
Dramatischer hätte die Liga-Relegation kaum verlaufen können. Die YCBG-Crew siegte souverän. An Alster, Elbe und Weser hängen die Köpfe
Die Entscheidung über die künftige Erst- oder Zweitklassigkeit der sechs teilnehmenden Mannschaften fiel erst im zwölften und letzten Rennen der nachgeholten Bundesliga-Relegation. Bei kaltem Winterwetter und guten Windbedingungen lieferten sich die Teams dramatische Kämpfe im Ringen um einen der drei verbliebenen Plätze in der 1. Bundesliga. Bis auf einen kleinen Hänger zwischendurch kamen Jochen Schümann und das Team vom Yachtclub Berlin-Grünau am besten durch die Runden. Vier Wettfahrtsiege und 34 Punkte auf dem Abschlusskonto reichten zum souveränen Relegationssieg. "Wir bleiben erstklassig und sind ganz zufrieden", sagte Jochen Schümann nach dem langen Segeltag abends im Münchner Yacht-Club lächelnd, "das Segeln in der 1. Bundesliga macht schon mehr Spaß, denn es ist ja in der 2. Bundesliga nicht einfacher. Dann doch lieber in der 1. ..."
Die Plätze hinter den "Schümännern" waren härter umkämpft. Der Berliner Klub am Rupenhorn war mit den Rängen 5, 4 und 6 miserabel in die Relegation eingestiegen. Danach allerdings ließen Steuermann Malte Christophersen und seine KAR-Crew in den folgenden acht Wettfahrten zwei Tagessiege und drei zweite Ränge folgen. Das reichte zu Relegationsplatz zwei und der erhofften Erstklassigkeit. Eine ebensolche Achterbahnfahrt durch die Ergebnisliste absolvierte das Team des Düsseldorfer Yacht-Clubs, das mit den Rängen 2, 2 und 2 formidabel in den Wettkampf eingestiegen war, dann aber mehrere schwere Rückschläge hinnehmen musste. Erst mit dem letzten Rennen und Rang drei gelang es den Düsseldorfern um Steuermann Jan-Philipp Hofmann, den eine Halbzeit lang in der oberen Hälfte des Feldes positionierten Hamburger Segel-Club mit Steuerfrau Silke Hahlbrock noch vom rettenden dritten Relegationsplatz zu verdrängen. Den enttäuschten Hanseaten fehlten in der Endabrechnung 2,5 Punkte zur Erstklassigkeit.
Ebenfalls nur drei Punkte zu wenig heimste die Crew des Blankeneser Segel-Clubs mit Steuermann Claas Lehmann ein. Der 505er-Weltmeister und sein Team waren mit einem Tagessieg hoffnungsfroh und ideal in die Relegation gestartet, doch danach ging es in kleinen Schritten abwärts. Zu viele vierte und fünfte Ränge besiegelten die Zweitklassigkeit des Clubs von der Elbe. Die rote Relegationslampe hing beinahe den ganzen Tag im Heck der Segelkameradschaft Das Wappen von Bremen, deren Crew mit Steuermann Thomas Dehler bei dieser Regatta kein Mittel gegen die Konkurrenz fand. Der starke Endspurt mit den Rängen 1, 3 und 2 kam zu spät. Der Anpfiff für die ersten Regatten der 1. und 2. Bundesliga fällt bereits am Freitag im selben Revier.