BundesligaRekordsieger auf Titelkurs – Hamburger Duell beim Liga-Showdown voraus

Tatjana Pokorny

 · 16.09.2024

Das NRV-Team übernahm mit Platz drei auf dem Starnberger See die Tabellenführung
Foto: Sailing Energy/DSBL
Der Norddeutsche Regatta Verein bleibt in der Bundesliga hungrig: Nach sieben Vereinsmeisterschaften seit 2013, führen die Hamburger die Tabelle in dieser Saison kurz vor dem Showdown wieder an. Bei drei Punkten Rückstand, werden aber auch die kurz vor dem Finale abgelösten Spitzenreiter und Lokalrivalen vom Mühlenberger Segel-Club um ihren ersten Meistertitel kämpfen.

Vier Liga-Regatten lang hatte der Mühlenberger Segel-Club die Erstliga-Tabelle in dieser zwölften Bundesliga-Saison angeführt. Die mögliche erste Vereinsmeisterschaft für die Segler vom Blankeneser Elbstrand im Duell mit den Hamburger Platzhirschen vom Norddeutschen Regatta Verein lag in der Luft. Der MSC hatte sich seine Spitzenposition nach den ersten beiden Saison-Dritteln mit den Regatta-Ergebnissen 1, 3, 4 und 2 verdient.

Bundesliga: NRV vor dem Finale vorne

Im Endspurt aber haben sich die siebenmaligen Rekordsieger vom NRV wieder heran- und zuletzt auf dem Starnberger See wieder vorbeigepirscht. Die NRV-Ergebnisse bei den ersten vier von sechs Bundesliga-Regatten: 3, 8, 3, 1. Tendenz: aufsteigend. Beim vorletzten Liga-Gastspiel beim Münchner Yacht-Club kam am Wochenende ein dritter Platz dazu.

Das Podiumsergebnis reichte NRV-Steuerfrau Julia Kühn mit Moritz Gießelmann, Luisa Krüger und Mats Schönebeck bei einem Durchschnittsalter von nur 24 Jahren in nasskalten Bedingungen und teilweise harten Winddrehern zur erstmaligen Tabellenführung in dieser Saison.

Vor dem ebenfalls auf dem Starnberger See, dann aber beim Bayerischen Yacht-Club stattfindenden Showdown (17. bis 19. Oktober) hat der NRV bei 18 Punkten auf dem Liga-Konto drei Zähler Vorsprung vor dem MSC (21 Punkte), für den Jacob und Benjamin Ahlers, Lucas Schroeder und Laura Bo Voss am vergangenen Wochenende vor Starnberg auf Platz elf segelten.

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Das ist ein ganz solides Polster.“ Luisa Krüger.

Den Erfolg des NRV-Ligakaders begründete Luisa Krüger mit „einem guten Mix aus jungen und erfahrenen Seglern und einem starken Wissenstransfer im Team.“

Den Sieg beim fünften Liga-Kräftemessen im Süden holte sich der Verein Seglerhaus am Wannsee vor dem Berliner Yacht-Club. Die beiden Wannsee-Vereine kamen mit den Bedingungen auf dem Starnberger See am besten zurecht. Bei mäßigem Wind zwischen sechs bis zehn Knoten und wenig Welle präsentierte sich der Starnberger See als typisches Binnenrevier. Es waren Bedingungen, mit denen die Berliner Teams bestens vertraut sind. Sie konnten entsprechend punkten.

Mit diesem Erfolg ist der VSaW auf den 13. Tabellenplatz vorgerückt und hat sich aus dem Abstiegskampf befreit. „Wir befinden uns mitten in einem Generationswechsel und haben in dieser Saison viele neue, junge Seglerinnen und Segler mit ins Team geholt, mit denen wir nicht auf Anhieb an die guten Ergebnisse aus den Vorjahren anknüpfen können“, erklärte VSaW-Taktiker Jakob Rohner.

Weiter sagte der Vorsitzende des Vereins Deutschen Segel-Liga: „Dieses Wochenende haben wir ein sehr erfahrenes Liga-Team segeln lassen, dass sich im Verlauf des Wochenendes immer weiter gesteigert und auch in brenzligen Situationen nicht die Nerven verloren hat.“

Zweite Bundesliga: PYC ist Aufstiegskandidat

Im Oberhaus der Liga könnte die VSaW-Crew in der kommenden 13. Bundesliga-Saison auf ihre Trainingspartner vom Potsdamer Yacht-Club treffen. Für sie ist der Aufstieg nach dem Zweitliga-Sieg im Süden in greifbare Nähe gerückt. „Wir waren von unserer guten Performance bei den winterlichen Bedingungen und der ungewohnten Kälte selbst ein wenig überrascht", sagt Bernando Lowbeer.

Weiter berichtete der Steuermann des Bundesliga-Teams vom Potsdamer Yacht-Club: „Nachdem wir nur wenig zusammen trainieren konnten und unser Vorschiff komplett neu besetzen mussten, sind wir ohne große Erwartungen und Vorsätze in den Spieltag gestartet. Die Stimmung an Bord war super, der Teamgeist für den PYC immer da. Nun sind wir sehr glücklich über das Ergebnis."

Bayerische Lebenslust trotzt Regen und Kälte

Am fünften von sechs Liga-Wochenenden in dieser Saison hatten die Segler auf dem Wasser mit herbstlichen Temperaturen und viel Regen zurechtkommen müssen. „Am Samstag war es nicht nur sehr kalt, sondern es hat auch den gesamten Tag über sehr stark geregnet“, berichtete Anke Nowak. „Wir haben an die frierenden, nassen Seglerinnen und Segler Jacken ausgegeben, damit sie in den Segelpausen einigermaßen trocken und warm bleiben konnten.“

Es war ganz so, wie es sich für die fünfte Jahreszeit in Bayern gehört.“ Anke Nowak

Das Rahmenprogramm des gastgebenden Münchner Yacht-Clubs überflügelte die Wetterbedingungen bei Weitem. „Es war mega“, sagte Anke Nowak. „Die Apres Ski Party am Freitag fand in einem so kleinen Raum statt, dass wirklich alle getanzt haben. Gestern wurde dann der Anstich vom Oktoberfest für die Liga um eine Woche vorverlegt – mit Blasmusik, bayerischen Schmankerln und Girlanden. Der Showdown der Segel-Bundesliga 2024 findet vom 17. bis 19. Oktober ebenfalls auf dem Starnberger See statt, Gastgeber ist dann der Bayerische Yacht-Club.

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