Tatjana Pokorny
· 16.10.2022
Jubel bei den Rekordmeistern vom Norddeutschen Regatta Verein: Die Hamburger haben zum sechsten Mal seit 2013 eine Erstliga-Saison gewonnen und erneut die Meisterschale abgeräumt. Der NRV ist Vereinsmeister der deutschen Segelvereine 2022!
Der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) hat die deutsche Vereinsmeisterschaft des Segelsports souverän gewonnen. Die Hamburger siegten in der zehnten Bundesliga-Jubiläumssaison zum sechsten Mal nach 2013, 2014, 2017, 2018 und 2020. Auf dem Bodensee reichte dem Club von der Alster am fünften und letzten Liga-Wochenende Platz fünf zum Triumph. Tobi Schadewaldt, erfolgreichster Steuermann für den NRV in dieser Saison, sagte: „Wir sind überglücklich, dass wir nun den sechsten Stern an der Brust haben und wieder Meister geworden sind.“ Vize-Meister wurde der Segel- und Motorboot Club Überlingen (SMCÜ) vor dem Verein Seglerhaus am Wannsee.
Die siegreichen Segler von der Hamburger Außenalster verstehen ihren erneuten Triumph auch als Ansporn. Schadewaldt sagte: „Für uns ist die Saison noch nicht zu Ende. Nach den Siegen in der Sailing Champions League und der 1. Bundesliga wollen wir das Triple und auch den Liga-Pokal holen. Darauf sind wir heiß!“ Der letzte Liga-Höhepunkt steht noch bevor: Am 5. und 6. November steigt auf der Hamburger Außenalster der DSL-Pokal. Gastgeber sind dann die gerade gekürten Rekordmeister vom Norddeutschen Regatta Verein. Hier geht es zur Erstliga-Saisontabelle.
Das Oktober-Finale war in wenig bis keinen Winden zur Nervenschlacht geraten. Weniger für die Tabellenführer vom NRV, die nach starker Saisonleistung auf dem Weg zum Titel kaum mehr zu gefährden waren, sondern mehr für die abstiegsgefährdeten Vereine. Verabschieden müssen sich aus der 1. in die 2. Segel-Bundesliga die Clubs auf den Erstliga-Plätzen 15 bis 18: der Bayerische Yacht-Club (BYC), der Blankeneser Segel-Club (BSC), der Joersfelder Segel-Club (JSC) und die Seglervereinigung Itzehoe (SVI).
Grund zum Jubeln hatten beim parallel vor Friedrichshafen ausgetragenen Zweitliga-Finale die Süd-Segler vom Konstanzer Yacht-Club (KYC), die den letzten Liga-Gipfel zusammen mit dem Württembergischen Yacht-Club (WYC) ausrichteten. Die Konstanzer segeln als Zweitliga-Saisonsieger im kommenden Jahr erstklassig. Die weiteren Aufsteiger ins Oberhaus sind der Akademische SegelVerein Warnemünde (ASVW), die Regatta-Segler Neuruppin (RSN) und der Chiemsee Yacht Club (CYC). Hier geht es zur Zweitliga-Saisontabelle.
„Der Reiz des Liga-Segelns ist auch im zehnten Liga-Jahr ungebrochen. In diesem Jahr hatte vor allem der Konkurrenzkampf Nord gegen Süd – NRV gegen SMCÜ – eine besondere Dynamik. Aber auch die Lokalrivalen der einzelnen Bundesländer und Stadtstaaten sorgen immer wieder für eine besondere Spannung auf dem Wasser“, zog Liga-Organisator Oliver Schwall Bilanz. Dass die Sieger-Party in der Zeppelin-Universität „eskalierte“, wissen so einige Segler und Seglerinnen am Morgen danach zu berichten. Die Liga-Familie hat es krachen lassen. Inklusive Disko-Nebel, der die örtliche Feuerwehr auf den Plan rief …
Weiter sagte Schwall: „Wir sind sehr dankbar für diese spannende Saison, bei der vor allem das Niveau der Topvereine der 1. Segel-Bundesliga sehr beeindruckend war. Die hervorragend durchgeführten sechs Events wären ohne das große Engagement der ausrichtenden Vereine und der vielen ehrenamtlichen Helfer so nicht möglich gewesen.“
Ihren Abschied aus der 2. Segel-Bundesliga müssen nach dieser Saison die Entdecker und Seefahrer Fördervereinigung aus Hamburg (EnSFr), der Segel-Club Salzgitter (SCSZ), der Akademische Segler-Verein Hamburg (ASV Hamburg) und die Segelabteilung des FC St. Pauli (FCSP) nehmen. Letztere waren mit einer inklusiven Mannschaft in die Saison gestartet.
Die Segel-Bundesliga, die dieses Jahr ihr zehntes Jubiläum feiert, ist von ihrer ersten Saison an zum festen Bestandteil des Regattakalenders vieler Vereine geworden und hat sich bewährt als Club-Bühne, auf der ehemalige Olympioniken, Welt- und Europameister mit ihren Teams für ihre Heimatvereine an den Start gehen.