Tatjana Pokorny
· 04.06.2020
Nach sieben Spieltagen ist es am Freitagabend so weit: Das Gipfeltreffen der eSailing-Bundesliga steht an. Bis zu 20.000 Zuschauer könnten mitfiebern
Zwölf Finalisten und möglicherweise bis zu 20.000 Zuschauer werden heute Abend zum Finale der eSailing-Bundesliga powered by Bay an den Bildschirmen erwartet. Der Showdown der besten Teams nach bislang sieben Spieltagen wird ab 17.30 Uhr live via Bundesliga-Homepage, bei Facebook und via YouTube von SailTracks übertragen. Als Tabellenführer ist das Team vom Hamburger Segel-Club (HSC) ins Finale eingezogen, das von bislang 35 Rennen 19 hat gewinnen können. Auf Platz zwei liegt vor dem Finale der Bodensee-Yacht-Club Überlingen (BYCÜ) mit 15 Rennsiegen.
Das eSailing-Finale der Bundesliga wird am Freitagabend (5. Juni) ab 17.30 Uhr übertragen
Hier die Tabellenstände vor dem Finale:
"Bemerkenswert ist ja", so Liga-Gründer, Manager und Final-Moderator Oliver Schwall, "dass wir in dieser Zeit überhaupt segeln. Und dass sich so viele dafür begeistern." Bis zu 10.000 Zuschauer haben die bisherigen Spieltage zeitweise verfolgt. Für das Finale rechnen die Veranstalter mit 15.000, möglicherweise sogar bis zu 20.000 interessierten Beobachtern. Mit Schwall sind Ole von Studnitz als Vorsitzender des Vereins Deutsche Segel-Liga, Seesegel-Europameister Gordon Nickel und Liga-Ass Till Krüger vom Mühlenberger Segel-Club im Studio. Letzterer ist als Spieler live am Finale beteiligt.
70 Clubs hatten an dieser ersten eSailing-Vereinsmeisterschaft teilgenommen. Schwalls Fazit fällt entsprechend begeistert aus: "Damit haben wir nicht gerechnet. Das tut auch der realen Bundesliga gut. Es waren viele Clubs dabei, die bis dato keine Verbindung zum Liga-Sport hatten, sich aber über das eSailing-Engagement nun auch für die nächste Bundesliga-Qualifikation angemeldet haben. Der Kreis der Bundesliga wurde so erweitert."
Das eSailing-Vergnügen ist der Segel-Bundesliga auf dem Wasser in den Grundlagen nachempfunden: Die Anzahl der aktiven Boote ist klein, die Rennen sind sehr kurz. Die Macher konnten in den vergangenen Wochen beobachten, "dass die bekannten Bundesligisten die erfahrenen eSegler zunehmend in Bedrängnis gebracht haben". Schwall sagt: "Die Bundesliga-Segler sind sehr schnell sehr gut geworden." Dabei hilft die Erfahrung vom Wasser. Es kursieren amüsante Geschichten wie die von zwei Brüdern aus dem Norden, von denen einer spielt, während der andere die Zuschauer-Perspektive einnimmt und den aktiven Spieler mit zusätzlichen Informationen über das füttert, was sonst noch so zu sehen ist. Diese Art des Zusammenspiels ist gut vergleichbar mit jenem von Steuermann und Taktiker in jeder realen Regatta.
Auch die Übertragungsmöglichkeiten sind vielseitig. "Man kann schnelle Perspektivwechsel vornehmen, wenn man mal eben schauen will, was der eine oder andere Verein gerade im eRennen macht", erklärt Schwall, "solche Sprünge sind mit echten Kameras auf dem Wasser in der Geschwindigkeit kaum machbar. Du bist halt sofort überall da, wo gerade was los ist."
Das Finale bestreiten heute Abend nach jeweils drei gesegelten Rennen aller zwölf Vereine die vier besten Teams. Wobei der nach der Vorrunde führende Verein mit einem Bonuspunkt in den Endlauf einzieht. Wer zuerst zwei Siegpunkte ergattern kann, der ist Deutscher eSailing-Vereinsmeister 2020. Das Finalspektakel des Top-Quartetts könnte also bereits nach einem Rennen beendet sein, läuft bis zur Entscheidung maximal über vier Rennen. Dieses Format ist dem Champions-League-Finale nachempfunden.