Tatjana Pokorny
· 06.06.2015
Der Chiemsee YC hat die zweite Regatta der dritten Bundesliga-Saison gewonnen. Vor Kiel segelten auch der VSaW und der KYC aufs Podium
Nichts bleibt, wie es ist. So könnte das Bundesliga-Motto dieser dritten Saison lauten. Auch bei der zweiten Regatta kamen die in den vergangenen zwei Jahren so dominanten deutschen Vereinsmeister vom Norddeutschen Regatta Verein nicht recht in Fahrt, mussten am Ende des Liga-Wochenendes in Kiel mit Platz 13 zufrieden sein. Den Sieg sicherte sich der Chiemsee Yacht Club mit Leopold Fricke, Christoph Müller, Moritz Fricke und Simon Tripp. Das Quartett spielte seine Binnensee-Erfahrung auf der Innenförde voll aus, kam mit den schönen, aber anspruchsvoll wechselhaften Bedingungen vor der Kiellinie am besten klar. "Poldi" Fricke sagte: "Unser Rezept war die Konstanz. Wir sind defensiv gefahren und haben versucht, möglichst wenige Fehler zu machen. Das hat funktioniert. Wir sind super happy und zufrieden mit der Teamleistung."
Lange Zeit hatte es in Kiel nach einem Durchmarsch des Vereins Seglerhaus am Wannsee ausgesehen. Die Berliner mit Steuermann Malte Kamrath, Tim Elsner, Jens Steinborn und Julian Bergemann waren als Führende in den Finaltag gestartet, hatten dann aber mehrere Rückschläge einstecken müssen. "Wir sind einfach in den letzten drei Rennen nicht mehr in Tritt gekommen. Wir haben es nicht geblickt...", sagte Taktiker Elsner. Mit Platz zwei konnte die Hauptstadt-Crew trotzdem hochzufrieden sein, daher währte die Enttäuschung über den vergebenen Sieg nicht lange.
Auf Platz drei segelten die Lokalmatadoren vom Kieler Yacht-Club mit Oliver Schwall am Steuer und Ole von Studnitz, Sönke Boy und Felix Weidling im Boot. Den Sprung aufs Podest machten die Gastgeber erst im letzten Rennen mit einem zweiten Rang perfekt. "Wir sind nicht gut gestartet", so Oliver Schwall, "deshalb mussten wir uns von hinten vorarbeiten. Das Team hat einen sensationellen Job gemacht, und so haben wir uns noch im letzten Rennen aufs Treppchen vorgekämpft. Wir freuen uns riesig über diesen kleinen 'Heimsieg'."
Das Bundesliga-Wochenende servierte Bug-an-Bug-Duelle der J70-Yachten in Serie und sorgte für Spannung bis zum letzten Rennen. Die ersten elf Clubs trennten nach 45 Wettfahrten nur zehn Punkte. Den elften Platz belegte der hochgehandelte Yachtclub Berlin-Grünau mit Skipper Jochen Schümann. Doch auch der musste erkennen: "Das Bundesliga-Niveau ist definitiv gestiegen. Die, die es ernst nehmen und viel trainieren, sind gut dabei." In der Tabelle hat nach zwei von insgesamt sieben Liga-Regatten der Chiemsee Yacht Club die Führung vor dem Deutschen Touring Yacht-Club und dem Flensburger Segel-Club übernommen. Der Verein Seglerhaus am Wannsee rückte auf Platz vier vor. Die dritte Bundesliga-Regatta der dritten Liga-Saison findet Mitte Juli vor Warnemünde statt. Dort greifen dann auch parallel wieder die Zweitligisten ins Geschehen ein.