Tatjana Pokorny
· 14.07.2024
Das erst zweite Bundesliga-Wochenende der Saison bot im Rahmen der Warnemünder Woche Segelbedingungen und Segelsport der vielseitigen Art. Viel und wenig Welle bei täglich unterschiedlichen Windbedingungen forderten die insgesamt 36 Teams aus dem ganzen Bundesgebiet. Dabei galt: Je besser die Allround-Qualitäten der Club-Mannschaften, desto besser gelang das Ergebnis.
Gesegelt werden konnte vor Warnemünde jeden Tag. Dabei gelang es Wettfahrtleiter Christoph Zander (ETUF) und dem Team vom gastgebenden Akademischen Segelverein Warnemünde, die Bundesliga-Rennen stets pünktlich zu starten und über drei Tage alle geplanten 16 Flights für die Erst- und Zweitligisten auf die Bahn schicken. Mit den vielseitigen Windbedingungen kamen vor allem die Vereinsmannschaften aus der rund 250 Kilometer entfernten Hauptstadt bestens zurecht.
Die höchst unterschiedlichen Bedingungen meisterten vor allem die Hauptstadt-Teams bestens, allen voran die Segler der Seglervereinigung 1903 Berlin (SV03) im Oberhaus. Dabei kam der Crew mit Steuermann Erik Witzmann, Wolfram Kramer, Daniel Mauter und Andreas Wiener auch zugute, dass sie bereits mit demselben Quartett zum Auftakt der Warnemünder Woche an der dritten und letzten Qualifikationsregatta zum Finale der Champions League teilgenommen hatte. Nach 16 Rennen fiel die Erstliga-Entscheidung vor Warnemünde hauchdünn zu ihren Gunsten: Die SV03 setzte sich mit 40 Zählern auf dem Wochenend-Konto punktgleich gegen die Wannsee-Nachbarn vom Berliner Yacht-Club durch.
Die gesamte Crew war im Flow. Alle Manöver liefen perfekt, das gesamte Handling an Bord war eingespielt” (Andreas Wiener)
„Bei den Wettfahrten im ersten Wochenteil haben wir noch zu viele Fehler gemacht“, zog Andreas Wiener von der SV03 nach dem doppelten Einsatz Bilanz. „Bei den darauffolgenden Liga-Wettfahrten stimmte dann an diesem Wochenende alles. Die gesamte Crew war im Flow. Alle Manöver liefen perfekt, das gesamte Handling an Bord war eingespielt. Wir sind sehr froh, vor Warnemünde so knapp gegen unsere Konkurrenten vom Berliner Yacht-Club gewonnen zu haben.“ Die beiden Berliner Vereine, die in unmittelbarer Nähe zueinander am Wannsee beheimatet sind, schlossen das Wochenende Bug an Bug ab. Die SV03 hatte aber mit sechs Rennsiegen gegenüber den fünf BYC-Siegen die höhere Anzahl besserer Einzelergebnisse vorzuweisen.
Mit ihrem Sieg beim zweiten Liga-Spieltag hat sich die SV03 mit insgesamt sechs Punkten auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben. Mit zwei Punkten Vorsprung konnten die Tabellenführer vom Mühlenberger Segel-Club (MSC, 4 Punkte) an der Hamburger Elbe ihre Tabellenführung verteidigen. Sie haben sich als Dritte vor Warnemünde erneut podiumsreif präsentiert. Auf Tabellenplatz drei liegen nach den ersten beiden Liga-Wochenenden die Rekordmeister vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV, 11 Punkte), die auf der Ostsee auf Rang acht segelten.
In der 2. Segel-Bundesliga konnten die J/70-Segler vom Westfälischen Yachtclub Delecke (WYD) das zweite Liga-Wochenende der Saison für sich entscheiden. Platz zwei erkämpfte vor Warnemünde das Team vom Klub am Rupenhorn (KAR) aus Berlin. Den dritten Podiumsplatz eroberte das Team des Entdecker- und Seefahrerfördervereins (ENSFR). In dieser Reihenfolge führen WYD (5 Punkte), KAR (5 Punkte) und ENSFR (8 Punkte) nach den ersten beiden Saisonbegegnungen auch die Zweitliga-Tabelle an.
Wir sind seit 2019 in der Liga aktiv und haben es nicht nur aufs Podium, sondern auch an die Tabellenspitze geschafft, diesen Platz müssen wir nun verteidigen” (Carolin Junker)
„Uns hat es hier in Warnemünde sehr gut gefallen, die Bedingungen auf See waren super, Location, Stimmung und Party an Land gut“, sagt Carolin Junker vom WYD-Bundesligateam aus Nordrhein-Westfalen. Und weiter: „Nun hoffen wir, dass wir die Saison so positiv fortsetzen können. Wir sind seit 2019 in der Liga aktiv und haben es nicht nur aufs Podium, sondern auch an die Tabellenspitze geschafft, diesen Platz müssen wir nun verteidigen.“
Mit den SCL- und Liga-Teams kommen nicht nur zwei attraktive Segelformate, sondern auch über 400 Seglerinnen und Segler für mehrere Tage nach Warnemünde” (Oliver Schwall)
Zu den mit viel Sport und Spaß aufgeladenen beiden Liga-Wochenenden bei der Warnemünder Woche sagte Segel-Bundesliga-Gründer und Organisator Oliver Schwall: “Die Begeisterung für das Liga-Format ist ungebrochen: kurze, aber dafür viele Rennen, der zentrale Liga-Bootspark, die Chance, seinen Heimatverein auf das Podium zu holen und die gemeinsamen Abende nach dem Segeln machen den Reiz für die Seglerinnen und Segler aus.”
Schwall sieht die Einbindung der Sailing Champions League und der Segel-Bundesliga in die Warnemünder Woche als Pluspunkt für die Organisatoren der großen Regattawoche, sagte in Warnemünde: “Mit den SCL- und Liga-Teams kommen nicht nur zwei attraktive Segelformate, sondern auch über 400 Seglerinnen und Segler für mehrere Tage nach Warnemünde. Damit sind wir zahlenmäßig sicher die größte Klasse, bilden einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor und sorgen mit der umfangreichen Berichterstattung über Social Media und die Pressearbeit für viel Aufmerksamkeit.”
Der dritte Saisongipfel der Segel-Bundesliga findet bereits in zwei Wochen vom 26. bis zum 28. Juli statt. Neben den Wettfahrten auf der Kieler Förde steigt im Hotel “Kieler-Yacht-Club” eine große Liga-Party für alle Ligateams, Freunde, Fans und Unterstützer. Die Tickets dafür werden im Vorfeld direkt beim Hotel “Kieler Yacht-Club” verkauft.