Tatjana Pokorny
· 20.07.2013
Drei Teams segelten beim zweiten Bundesliga-Gipfel vor Travemünde punktgleich aufs Podium. Spitzenreiter bleibt der Yachtclub Berlin-Grünau
Mia san mia. Wir sind wir. Den Spruch kennt man aus der Fußball-Bundesliga von den selbstbewussten Bayern und ihren Fans. An diesem Wochenende galt er auch in Travemünde. Im hohen Norden setzte sich der Bayerische Yacht-Club (BYC) ganz knapp gegen den Norddeutschen Regatta Verein (NRV) aus Hamburg und den Yachtclub Berlin-Grünau (YCBG) durch. Das Trio landete punktgleich auf den Podiumsplätzen. Keine Gefahr also für Tabellenführer YCBG, der die Liga mit seinem Auftaktsieg in Bayern und nun Platz drei auf der Ostsee nach der zweiten von insgesamt fünf Bundesliga-Regatten in der ersten Saison weiter anführt. Pech hatten Segler und Veranstalter erst am Sonntag, als eine Flaute ihnen den Finaltag ruinierte.
Dafür wurde am Freitag und am Samstag in insgesamt 30 Rennen spannender Segelsport satt serviert. Das BYC-Team mit Steuermann Christian Schäfer, Johannes Kaske, Philip Hibler und Walter Rothlauf schob sich mit seinem Sieg vor Travemünde auf den zweiten Tabellenplatz vor. "Die Vereine auf den vorderen Plätzen sind alle auf dem gleichen Niveau gesegelt", sagte Rothlauf, "jeder hat Rennen gewonnen und ist auch mal hinten im Feld gelandet."
Besser steht nur Jochen Schümanns YCBG da. Der dreimalige Olympiasieger und zweimalige America's-Cup-Gewinner Jochen Schümann und sein Team hatten die Berliner beim Bundesliga-Auftakt auf dem Starnberger See den Spitzenplatz beschert, den der Verein am liebsten bis Saisonende verteidigen möchte. In der zweiten Runde gelang das fast optimal. YCBG-Teammanager Oliver Freiheit sagte nach der guten Leistung seiner Mannschaft auch ohne Jochen Schümann: "Für uns lief alles wie geplant. Wir haben unsere Tabellenführung verteidigt und wollen auch in Hamburg so weitermachen." Vom 30. August bis zum 1. September kommt es beim gastgebenden Norddeutschen Regatta Verein auf der Hamburger Außenalster zum einzigen Matchrace-Event der Segel-Bundesliga 2013.
Dafür hat sich die Hamburger Matchrace-Crew um Florian Weser mit Klaas Höpcke, Niklas von Meyerinck und Steuermann Johannes Polgar vor Travemünde schon einmal warm gesegelt und mit Platz zwei beim gastgebenden Lübecker Yacht-Club auf den Booten vom Typ J/70 gezeigt, dass im Kampf um die Meisterschaft mit den Hanseaten zu rechnen sein wird. Die Rote Laterne des Tabellen-Schlusslichts hat der Segelklub Bayer Uerdingen an den Lindauer Segel-Club abgegeben. Für eine Schrecksekunde hatte der Olympia-Sechste Simon Grotelüschen am ersten Regattatag gesorgt, als er mit blutigem Gesicht vom Wasser kam. Eine unfreiwillige Begegnung mit dem Baum hatte dem Laser-As und Bundesliga-Steuermann eine Platzwunde beschert, die im Krankenhaus genäht werden musste. Anschließend konnte Grotelüschen aber weitersegeln.