SailGPNeuer Flügelmann für Team Germany und die Zahlen der Saison

Tatjana Pokorny

 · 11.12.2025

Hier rast Kevin Peponnet noch über den französischen Foiler. In der kommenden Saison trägt der Franzose Schwarz-Rot-Gold.
Foto: Ricardo Pinto for SailGP
Die SailGP-Winterpause ist nicht lang, dafür aber prall gefüllt mit Neuigkeiten. Insbesondere brummt der Transfermarkt in der Profiliga. Nach ersten Wechseln im deutschen Team ist nun auch offiziell bekannt, was längst vereinbart war: Frankreichs Kevin Peponnet soll Steuermann Erik Kosegarten-Heil in Saison sechs beflügeln. Dazu die wichtigsten Zahlen der gerade zu Ende gegangenen fünften Saison.

Fast täglich hat die Weltsegelliga SailGP in der Vorweihnachtszeit Neues von ihrem Transfermarkt zu berichten. Das betrifft auch das Germany SailGP Team, wie YACHT online bereits hier berichtete. Nun ist offiziell klar, dass der neue Flügeltrimmer im deutschen Rennstall aus dem Land der letzten Olympia-Gastgeber kommt: Kevin Peponnet, 470er-Weltmeister und zweimaliger Gewinner der Tour de France à la Voile, wird nach dem Wechsel seines Vorgängers Stu Bithell zum Team Emirates GBR der neue Mann an der Seite von Fahrer Erik Kosegarten-Heil sein.

SailGP-Personalkarussell: Peponnet für Schwarz-Rot-Gold

Beim ersten Event der neuen SailGP-Saison am 17. und 18. Januar im australischen Starkwindrevier von Perth werden der zweimalige 49er-Olympia-Dritte aus Deutschland und der Franzose ihre erste gemeinsame Regatta unter schwarz-rot-goldener Flagge bestreiten. Im französischen Team war Peponnet nicht nur als Langzeitweggefährte von Steuermann Quentin Delapierre bekannt, sondern als Wing Trimmer so effektiv wie als Materialwissenschaftler und Ingenieur technisch auf Zack.

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Sein Können widmet Kevin Peponnet in SailGP-Saison sechs der deutschen Mannschaft. Ob der in Saint-Jean-de-Luz geborene und mit seiner Familie in Marseille lebende 34-Jährige helfen kann, den in der zweiten Saisonhälfte erreichten starken Aufwärtsttrend von Team Germany fortzusetzen, muss das neue Jahr zeigen.

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Ein Rückblick auf die abgeschlossene fünfte Saison zeigt indessen in Zahlen, wie weit die Liga vorangekommen ist. „Diese Saison hat die Position von SailGP als weltweit führender Anbieter von Sport und Unterhaltung gestärkt, wobei Rekordzuschauerzahlen und Weltklasserennen unsere Meisterschaft zu neuen Höhen geführt haben“, sagte SailGP-Geschäftsführer Andrew Thompson in einer Jahresbilanz. Und weiter: „In nur fünf Saisons haben wir alle wichtigen Ziele, die wir uns 2019 gesetzt hatten, übertroffen: Wir haben die Anzahl der Teams und Veranstaltungen verdoppelt und gleichzeitig die jährlichen Zuschauerzahlen und Einnahmen seit der ersten Saison um das 12- beziehungsweise 20-fache gesteigert.“

Ein historisches SailGP-Debüt und Sassnitz hoch im Kurs

​Mit zwölf Grand-Prix-Veranstaltungen und vier neuen Austragungsorten – Portsmouth, Sassnitz, Genf und Auckland – hat die von Russell Coutts dirigierte Liga ein volles Jahr serviert. Zwölf Teams nahmen teil, darunter mit Red Bull Italy und Mubadala Brazil zwei neue Nationalmannschaften mit internationaler Verstärkung. Das Debüt Brasiliens war historisch, denn die zweifache Olympiasiegerin Martine Grael startete als erste Steuerfrau im SailGP durch.

Die Fans strömten herbei, um das Geschehen live zu verfolgen. Über 112.000 Tickets wurden verkauft – 25.000 in Auckland, 20.000 in Portsmouth. Auch Sassnitz beeindruckte bei der deutschen Premiere mit rund 13.000 verkauften Karten im ersten Anlauf. Noch beim Finale in Abu Dhabi wurde sich zugeraunt, dass der deutsche Sail Grand Prix zu den packendsten des Jahres zählte.

Rund 10.000 Besucher genossen ein Adrenaline-Lounge-Erlebnis in der ersten Reihe bei SailGP-Events. Onshore-Unterhaltung in den Pop-Up-Stadien, Live-Musik und interaktive Fanzonen trugen dazu bei, dass die Veranstaltungen einen durchschnittlichen “Net Promoter Score” (Red.: Kennzahl zur Messung der Kundenloyalität und -zufriedenheit) von +58 erreichten. Dabei lagen Auckland und Sassnitz mit +80 und +72 weit über dem Branchenstandard!

SailGP: 13 Teams für die neue Saison

​Die Zuschauerzahlen stiegen weltweit auf fast 215 Millionen, durchschnittlich 18 Millionen pro Veranstaltung. Auch die digitalen Kanäle verzeichneten mit 1,65 Milliarden Aufrufen in den sozialen Medien, 20,7 Millionen Interaktionen und über eine Million YouTube-Abonnenten einen Boom. Die erste Premium-Dokumentarserie von SailGP, „Uncharted“, erreichte weltweit über vier Millionen Zuschauer.

“Innovation”, so ziehen die Liga-Macher Bilanz, “trieb sowohl die Leistung als auch die Nachhaltigkeit voran. Titanium T-Foils halfen den Teams, die 100-km/h-Marke zu knacken, wobei Rockwool Racing mit 103,93 km/h einen neuen Rekord aufstellte. Auch außerhalb des Wassers setzte SailGP mit laut eigener Aussage 100 % sauberen Energieveranstaltungen und 33.261 jungen Menschen, die sich über SailGP Inspire engagierten, weiterhin Maßstäbe.”

​Die neue Saison startet mit den zwölf bekannten und einem neuen Team. Der schwedische Rennstall Artemis Racing schraubt die SailGP-Teilnehmerzahl auf 13 Nationen hoch. „Während SailGP in eine neue Ära eintritt, sind wir sehr dankbar für unsere wachsende Familie von Partnern und Teams“, sagte Thompson. Und auch dies versprach der Manager: „Gemeinsam gestalten wir den Sport und die Sponsoring-Landschaft neu und haben Pläne, in den nächsten Jahren und darüber hinaus weiter zu wachsen.“

Ganz schön frech! Alex Hobern und Stevie Morrison kommentieren die jüngsten Transfers im SailGP und fragen sich, ob Kevin Peponnets Englisch gut genug ist für den neuen Job im deutschen Team, das Englisch als Bordsprache hat:

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