Highspeed, berühmte Reviere und die weltbesten Segler: Mit diesen Charakteristika wird der SailGP beworben. Sie stimmen alle. Hinzu kommt das Crashpotenzial auf den im Wettkampf scharf gesteuerten, bis fast 100 Kilometern pro Stunde rasend schnellen F50-Hightech-Katamaranen.
Der Rolex Sail Grand Prix wurde 2019 als neue Formel 1 des Segelsports von Russell Coutts und Larry Ellison eingeführt. Mit dem Neuseeländer und dem Amerikaner haben einer der erfolgreichsten Akteure der Segelsportgeschichte und einer der vermögendsten Menschen der Welt ihren Plan umgesetzt, den Segelsport zu revolutionieren.
In der Liga treten Nationalteams mit internationaler Verstärkung auf gestellten identischen Highspeed-Katamaranen an. Die furiosen Foiler sind schneller als der Wind. Das Preisgeld in Saison fünf mit zwölf Events: zwölf Millionen US-Dollar.
Sechs Jahre nach Gründung hat sich die Flotte von sechs auf zwölf Teams verdoppelt. Sport- und Hollywoodstars sind Miteigner. Darunter der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (Team Germany), Fußballriese Kylian Mbappé (Frankreich), Schauspielerin Anne Hathaway (Red Bull Italy) oder ihre Kollegen Hugh Jackman und Ryan Reynolds (Bonds Flying Roos). Mit dem neuen Team Mubadala Brazil ist Doppel-Olympiasiegerin Martine Grael als erste Steuerfrau im Einsatz.
Das Sportgeschäftsmodell SailGP verzeichnet nach eigenen Angaben deutliches finanzielles Wachstum. Für die laufende Saison wurde ein Umsatz zwischen 100 und 150 Millionen US-Dollar prognostiziert. Die Liga stehe kurz vor der Gewinnzone, inklusive steigender Teamwerte. Einige Rennställe seien für 50 Millionen US-Dollar oder mehr verkauft worden. Zehn von zwölf Teams befinden sich in Privatbesitz. Zwei neue Mannschaften sollen 2026 dazukommen.
Das 2023 vom Unternehmer Thomas Riedel und Sebastian Vettel gegründete Germany SailGP Team by Deutsche Bank ist seit Saison vier dabei. Die Crew um Fahrer Erik Kosegarten-Heil (2 x 49er-Olympia-Bronze) war auf einem guten Weg, als im Februar in Sydney nach Kollisionen ein Strafpunktgewitter auf sie niederprasselte. Inzwischen geht es wieder aufwärts. Heil sagte zur Sassnitz-Heimpremiere: „Es wird uns eine Ehre sein.“
Vom 12. bis 14. August findet im Stadthafen Sassnitz die Internationale Deutsche Meisterschaft im inklusiven Segeln statt – erstmals in der Geschichte als offizielles Rahmenprogramm des SailGP. 16 internationale Crews treten auf speziell ausgerüsteten RS Venture Connect-Booten gegeneinander an. Der Deutsche Segler-Verband vergibt dabei den offiziellen Titel, gleichzeitig ist die Regatta der zweite Spieltag des Heinz Kettler Deutschland Cups – der weltweit ersten inklusiven Regattaserie. Die Schirmherrschaft übernimmt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.
Die SailGP-Deutschland- Premiere findet im bildschönen Ostseerevier vor Deutschlands größter Insel Rügen statt. Veranstaltungszentrum ist der 9.000-Einwohner-Erholungsort Sassnitz auf der Halbinsel Jasmund in Rügens Nordosten. Der Stadthafen von Sassnitz und Europas mit über 1.450 Metern längste begehbare Außenmole bilden die prächtige Ostsee-Arena für die packende Segelschau. Auf der Mole werden das SailGP-Stadion und zwei XL-Tribünen mit Kapazitäten von gut 4.000 Plätzen im Rennstadion und noch einmal rund 1.600 Tribünenplätzen am Wasser errichtet.