SailGPDas ZDF geht beim SailGP an Bord, Saisonstart voraus

Tatjana Pokorny

 · 15.11.2024

Das Germany SailGP Team beim Finale der vierten Saison in San Francisco.
Foto: Ricardo Pinto for SailGP
Der Segelsport findet ein zunehmend großes Echo im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Während die ARD Boris Herrmann und die Vendée Globe intensiv begleitet, steigt das ZDF stark in den SailGP ein. Bereits jetzt findet sich eine sehenswerte Dokumentation in der ZDF Mediathek, die von der rasenden Rennserie auf zwei Rümpfen, Sebastian Vettels Germany SailGP Team und der Crew um Erik Heil erzählt.

Nächster TV-Erfolg für den Segelsport: Das ZDF und der Sail Grand Prix haben ihre neue Zusammenarbeit bekanntgegeben. Das ZDF ist exklusiver Medienpartner für Deutschland. Ab Saisonstart können alle SailGP-Regatten via Stream in der ZDF-Mediathek erstmals live verfolgt werden. Die fünfte SailGP-Saison wird am 23. und 24. November in Dubai eröffnet.

Mit dem Zweiten sieht man SailGP besser

Zum historisch ersten deutschen SailGP-Gipfel am 16. und 17. August in Sassnitz wird das ZDF sogar in voller Mannschaftsstärke anreisen und die Segel-Action auf der Ostsee live in seinem Hauptprogramm übertragen. Zum Einstieg ist seit heute (15. November) eine neue Dokumentaion über die Weltserie auf zwei Rümpfen und das Germany SailGP Team von Thomas Riedel und Miteigentümer, Mentor und Markenbotschafter Sebastian Vettel in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Den sehenswerten Film von Michael Niermann und Hermann Valkyser sendet das ZDF auch am 17. November um 17.10 Uhr im Hauptprogramm. Die Dokumentation zeigt das deutsche Team bei den Vorbereitungen. Es begleitet Steuermann Erik Heil auf dessen Bauernhof in Strande bei Kiel, gibt starke Einblicke in die Vorbereitungen des deutschen Rennstalls in der Formel 1 der Meere. Zu Wort kommen “mit Vollgas und ohne Bremsen” auch die Rennstallbesitzer, CEO Tim Krieglstein und mit Ben Ainslie der erfolgreichste Olympiasegler der Sportgeschichte.

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Thomas Riedel und der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sprechen über ihr Engagement im SailGP. Sebastian Vettel erzählt in der Dokumentation, er sei “ein bisschen angefixt”, interessiere sich seit seinem Einstieg als Miteigentümer im deutschen Rennstalls “deutlich mehr für das Meer, das Segeln und dieses Abenteuer, das damit verbunden ist”.

Ein Hof bei Strande als deutsche SailGP-Zentrale

Spannend aus Seglersicht sind auch die tiefen Einblicke in die Vorbereitungen und das Training der Segel-Crew um den zweimaligen Bronzemedaillengewinner Erik Heil. Dessen Bauernhof in Strande bei Kiel hat sich zur Zentrale für die Mannschaft entwickelt. Hier wird trainiert, geplant, geackert und auch gemeinsam gelacht. Vor allem die deutschen Segler treffen sich hier oft: die Grinder Jonathan Knottnerus-Meyer, Felix van den Hövel und Strategin Anna Barth.

Dirigiert wird das Team sportlich von Erik Heil. Mit ihm wollen Wing Trimmer Stu Bithell, Flight Controller James Wierzbowski und der neue taktisch starke Grinder und erfahrene Matchracer Will Tiller sowie die deutschen Mitstreiter in der fünften Saison angreifen. Ihre Premierensaison haben sie “besser als gedacht” gemeistert. Jetzt soll es aufwärts gehen.

Dabei ist die Flotte der Gegner quantitativ und qualitativ gewachsen. Zwölf Teams aus ebenso vielen Ländern wollen im SailGP eine “bella figura” machen. Das gilt auch für das neue, zum Auftakt in Dubai erwartete italienische Team um SailGP-Verteran Jimmy Spithill. Und für das ebenfalls neue, bereits vorgestellte brasilianische Team mit der ersten Frau am SailGP-Steuer: Doppel-Olympiasiegerin Martine Grael führt das Team Muubadala Brasil in die fünfte Saison.

Die erste Frau am SailGP-Steuer

Mit an Bord ist Martine Graels Bruder Marco Grael, der seine olympische 49er-Karriere mit Größen wie den spanischen SailGP-Titelverteidigern und Olympiasiegern Diego Botin und Flo Trittel, mit Erik Heil und weiteren Top-Akteuren in der Weltliga des Segelsports teilt. Dazu gelangen den Brasilianern weitere Top-Verpflichtungen: als Flight Controller kommt Kiwi-Ass Andy Maloney an Bord.

Der dreimalige America’s-Cup-Gewinner, der zuvor mit den neuseeländischen “Black Foils” im Einsatz war, markiert einen der spektakulärsten Transfers zur fünften Saison. Als Wing Trimmer – frisch vom America’s-Cup-Finalisten Ineos Britannia – verstärkt Leigh McMillan das britische Aufgebot.

Aprospos Briten-Comeback: Für das Team Emirates Great Britain von CEO Sir Ben Ainslie übernimmt dessen Co-Pilot aus dem America’s Cup jetzt im SailGP das Steuern. Motten-Weltmeister Dylan Fletcher will an der Seite von Doppel-Olympiasiegerin und Strategin Hannah Mills, Iain Jensen, Neil Hunter, Nick Hutton und Luke Parkinson nichts weniger als den ersten SailGP-Sieg für England.

So, wie ich Dylan jetzt kenne, denke ich, dass er erwartet zu gewinnen.” Sir Ben Ainslie

Diese Erwartungshaltung sein es, “warum ich ihm die Rolle gegeben habe”, sagte Ben Ainslie vor dem ersten Startschuss der Saison am 23. November in Dubai. Warum nicht Hannah Mills nach ihrem mehrjährigen Einsatz als Strategin die Fahrerrolle übernehmen konnte, begründete Ben Ainslie nur indirekt. Dylan Fletcher sei “wirklich aufgestiegen – sowohl auf dem Wasser als auch an Land”. Deswegen sei es mit Blick aufs Team “langfristig die beste Entscheidung”.

Die SailGP-Kommentatoren: Nils Kaben und Kristin Recke

Dazu hatte Ainslies neuer Thronfolger als zweiter Steuermann im America’s Cup die beste Chance. Er nutzte sie. Ob es für die Briten realistisch sei, am Ende der Saison auf dem Podium zu stehen? Ainslie lächelte: “Es bedarf eines Kraftakts. Aber ich wüsste nicht, warum nicht.”

Die ZDF-Kommentatoren Nils Kaben und Kristin Recke werden bei den Live-Übertragungen auch die ehrgeizigen Briten im Blick haben. Besonders aber werden sie beobachten, wie sich das Germany SailGP Team in seiner zweiten Saison schlägt. Klar ist, dass es für die Zehnten in ihrer Rookie-Saison nach oben gehen soll.

Unsere erste Saison war besser als erwartet. Ich bin gigantisch motiviert für die zweite Saison.” Erik Heil

Vor seinem Abflug nach Dubai nannte Erik Heil im Gespräch Beispiele für angestrebte Optimierungen im Team. “Für uns werden die Starts weiter eine sehr wichtige Rolle spielen", erklärte Erik Heil. Sein Team will die Durchschnittsplatzierung an der ersten Wendemarke nach dem Start von 5,1 im Premierenjahr weiter drücken. "Die besten Teams erreichen einen Schnitt von 3,2", weiß der gebürtige Berliner um diese der vielen Herauforderungen, die vor ihm und seinem Team liegen.


Der SailGP im ZDF:

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