Ich fand Sassnitz sehr interessant! Es war gut, dieses beeindruckende Setup mal zu sehen. Ein cooles Spektakel! Viele Promis da, viel Business. Ich habe viele spannende Leute getroffen. Es war viel Show, aber auch sehr schön für Segel- Deutschland. Also Chapeau! Ich bin aber auch froh darüber, wo ich bin.
Die Fanstimmung war toll, eine echte Experience. Ob vorne, Mitte oder hinten: Die Leute haben dem deutschen Team superloyal applaudiert und richtig mitgefiebert.
Der Tag war für mich im Bereich Hightech sehr faszinierend. Diese Boote zu sehen: Was die alles für Technik in den Wings haben! Das sind sogar Lüftungszugänge mit Luftpumpen, um das System zu kühlen. Bei so einem Wing sieht alles aus wie bei einem Rennauto.
Ja, wir dürfen beispielsweise keine Energie speichern. Deswegen haben wir im Prinzip diesen ganzen Mechatronik- Bereich nicht, wo du auf den Knopf drückst und irgendwas über Presettings losgeht. Das finde ich faszinierend.
Der Veranstalter kann auf Basis der von Bord gesendeten Daten auf die Boote zugreifen und kontrollieren, ob sie sich regelkonform verhalten. Ob etwa das Luvruder nicht zu weit geneigt ist, um das aufrichtende Moment zu verstärken. Dann kann der Veranstalter das Team ebenso bestrafen wie beim Übersegeln der Kursbegrenzung – und ein Boot sogar aus dem Rennen nehmen. Der Veranstalter kann zudem Limits setzen, damit seine Boote nicht auseinanderfallen. Das ist schon irre, next Level, total cool.
Was die da alles haben! Zwei Coaches können zum Beispiel von außen der Crew live im Rennen sagen: „Du gehst vorne durch, hinten durch, fünf hoch, fünf runter!“ Ich habe die mir gut vertraute Stimme von Jacopo Plazzi gehört. Er war 2016 bei Team Malizia im GC32- Team dabei. Ich hörte, wie er mit dem deutschen Team gesprochen hat. Ich wusste nicht, dass es das gibt. Das kriegt man beim Live-Schauen im Internet nicht so mit.
Als Gast konnte ich die Team-Kommunikation an Bord der Boote live über Kopfhörer mithören. Das ist ein bisschen wie in der Formel- 1. Ich denke, dass wäre für alle Segelfans sehr interessant. Mir hat es geholfen zu verstehen, was gerade passiert. Und es ist spannend, die Stimmung an Bord mitzubekommen, Eriks Stimme oder andere zu hören. Man hat das Gefühl, an Bord zu sein. Das sollte man eigentlich streamen.
Box-Olympiasieger Henry Maske zum Beispiel. Ich habe mich mit ihm über Jochen Schümann unterhalten. Über den hat er sich sehr positiv geäußert. Er sagte, Jochen sei damals und heute einer der ganz großen Athleten und für ihn ein Vorbild.
Es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung! Im Verhältnis zu unserer Offshore-Welt ist der Grand Prix am anderen Ende des Spektrums positioniert. Gut für Veranstalter, Athleten, Sponsoren und auch für die Medien ist, dass man sich auf die Rennzeiten verlassen kann. Du kannst außerdem deine Kunden dahin einladen. Das ist super wertig, neu und cool – schon ein gutes Produkt. Mich beeindruckt etwa, dass Rolex mit dem SailGP einen Zehnjahres-Vertrag abgeschlossen hat. Das gibt es nicht so oft im Segelsport. Die hatten in Sassnitz die schönste Lounge ganz am Ende des Stadions mit einem Rundum-Blick über den Hafen und nach draußen. Das hatte schon Klasse!