Regate di PrimaveraKalmen-Lotto zum Auftakt, briesiger Abschluss

Sören Gehlhaus

 · 29.04.2025

Auch „FlyingNikka” nutzte die Regate di Primavera als Saisonauftakt. Der 19-Meter-Foiler lief 30 Knoten, musste aber ...
Foto: Martina Orsini
Die italienische Maxi-Szene hatte beim Saisonauftakt vor Portofino mit Flaute zu kämpfen. Zur Regate di Primavera hob „FlyingNikka“ modifiziert und mit neuem Sponsor ab, zudem erlebten fünf 50-Fußer vergütungsfreies Vergnügen.

Regate di Primavera nennt sich der Saisonauftakt für die italienische Maxi-Flotte. Veranstalter ist der Yacht Club Italiano in Portofino. Seit 1890 messen sich Segelyachten vor Portofino, diesem pittoresken Naturhafen, der wie kein anderer italienischer Ort Sehnsüchte nach dem Dolce Vita weckt. Allein der Klang des Namens! Im Lateinischen wird das Ganze noch eindeutiger: Portus Delphini. Die alten Römer benannten die geschützte Bucht nach den Delfinen, die ihr regelmäßig Besuche abstatteten.

Revier und Regatta mit Tradition

Die erste Regate di Primavera fand 1980 statt. Sie markierte seit jeher den Beginn der mediterranen Maxi-Saison und war dank des Eventsponsors besser bekannt als Trofeo Zegna. 2006 entschieden sich das Mailänder Modehaus und der Yacht Club Italiano (YCI), die Veranstaltung einzustellen. Danach gab es kleinere Zusammenkünfte, aber bis zum Jahr 2021 keine Regate di Primavera.

Für die 2025er-Ausgabe kreuzten elf Yachten über 50 Fuß auf. Unter den Startern waren der 100-Fußer „Arca Fondi SGR“ von Furio Benussi, die Southern Wind 102' „Almagores II“ von Federico Borromeo, die Maxi 79 „Nice“ (ex-„Capricorno“ und die erste „Morning Glory“) sowie die Mylius 65 „Oscar 3“ von Aldo Parisotto. Doch erst am dritten und letzten Tag spielte der Wind mit, der mit zwölf Knoten aus Süd-Südost entlang der ligurischen Küste wehte und zwei Wettfahrten zuließ.

Bewertung

Foiler und 100-Fußer bei der Regate di Primavera

„Oscar 3“ gewann souverän die größte Klasse IRCs, dahinter die Maxi 79 „Nice“ von Ice Yachts CEO Marco Malgara, der ausgerechnet die Ice 52 „No Regret“ auf Rang drei verwies. Roberto Lacorte ließ es sich nicht nehmen mit „FlyingNikka” zu starten und auf über 30 Knoten zu beschleunigen. Der 19-Meter-Foiler erhielt nach korrigierter Zeit erneut die rote Laterne. Lacorte lässt nicht locker, modifiziert weiterhin und bewirbt als Exot die neue Art des Segelns unverdrossen auf Regatten.

Das Mills-Design lief im Juni 2022 vom Stapel und startete in die Saison mit neuer Lackierung. Hauptsponsor ist nun die Marke Apportal, eine Linie von Nahrungsergänzungsmitteln von PharmaNutra, dem 2003 von Roberto Lacorte und seinem Bruder Andrea gegründeten Unternehmen. „Die Veränderungen, die wir in diesem Winter in der Werft von Punta Ala vorgenommen haben, zielten darauf ab, bei den geplanten Rennen Spitzenleistungen zu erzielen“, erklärte Roberto Lacorte, der „FlyingNikka” wieder selbst steuerte, unterstützt von einer Crew um Teammanager Alessio Razeto, Lorenzo Bressani, Enrico Zennaro, Andrea Fornaro und Lorenzo De Felice.

Vergütungsfreies Vergnügen für 50-Fußer

Eine Besonderheit der Regate di Primavera: Der Yacht Club Italiano bietet mit Open eine Gruppe an, in der Starter um und bei 50 Fuß ohne Vergütung gegeneinander antreten. Fünf stellten sich der Herausforderung, darunter eine eher auf Cruising ausgelegte Solaris 58 und der siegreiche, frisch überholte Racer-Cruiser „Moonshine“ mit Pietro D'Alì an Bord. Liguriens Landesvater Marco Bucci nahm auf seiner Grand Soleil 52 „Frally“ teil.

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