Tatjana Pokorny
· 21.04.2025
Simon Diesch und Anna Markfort lassen auch zum Auftakt der zweiten Regatta im Sailing Grand Slam keinen Zweifel an ihrem Anspruch: Der Steuermann vom Württembergischen Yacht-Club und seine Vorschoterin vom Verein Seglerhaus am Wannsee übernahmen mit einem vierten Rang und einem Rennsieg an Tag eins der 56. Semaine Olympique Française in der Bucht von Hyéres direkt die Führung.
Bei 729 Seglern und Seglerinnen zeigte sich am ersten Tag des französischen Klassikers im Sailing Grand Slam vor allem die Vielfalt der Leistungsträger: In zehn olympischen Disziplinen kamen die Spitzenreiter nach den ersten Wettfahrten am Ostermontag aus neun verschiedenen Ländern. Nur Italien hatte mit zwei Top-Positionen im Nacra 17 und bei den Kite-Männern die Bugspitze leicht vorne.
Für den deutschen Blitzstart des Tages sorgten Simon Diesch und Anna Markfort, die ihre stärksten Verfolger aus Italien und Frankreich in Schach halten konnten. Das Power-Duo vom German Sailing Team agierte souverän. Als Gesamt-Zehnte nach zwei Wettfahrten stiegen Theresa Löffler und Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/Segelclub Breitbrunn Chiemsee) in die Serie ein. Nur zwei Punkte dahinter lagen Theres Dahnke und Paco Melzer am Abend des langen Osterwochenendes auf Platz zwölf.
Im 49er machten die deutschen Crews Druck im Block. Moritz Dorau/Riko Rockenbauch (Württembergischer Yacht-Club), die Olympia-Elften Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (Bayerischer Yacht-Club) und Richard Schultheis/Fabian Rieger (Norddeutscher Regatta Verein/Verein Seglerhaus am Wannsee) lagen nach den ersten drei Qualifikationsrennen mit jeweils nur sieben Zählern auf den Plätzen fünf, sechs und sieben.
Dabei gelang Moritz Dorau und Riko Rockenbauch der erste Tagessieg. Alle drei GER-49er hatten im ersten Rennen des Tages eine Top-Ten-Platzierung verfehlt, in den beiden dann folgenden Wettfahrten aber viel Boden gutmachen können. „Wir sind leider auf der falschen Seite gewesen, sind dann noch ein gutes Comeback gefahren. Alle Rennen waren mit sechs bis elf Knoten heute kompliziert, weil man nicht wirklich wusste, welche Seite sich durchsetzt. Der Wind hat sich erst zum letzten Rennen hin durchgesetzt”, beschrieb Fabian Rieger die Entwicklung am Ostermontag.
Für die kommenden Tage erwartet der WM-Dritte von 2018 und Europameister von 2020 „bestimmt nicht einfachere Bedingungen mit auch mal ein bisschen mehr Wind“ und die damit verbundene Prüfung der Crews im sauberen Bootshandling. Hier geht es zur YACHT-Vorschau auf die Semaine Olympique Française. Die Führung in der Flotte der 67 Männer-Skiffs übernahm zunächst das US-Team Nevin Snow und Ian MacDiarmid.
Die deutschen Skiff-Frauen taten sich beim Einstieg in die Serie vor Hyères insgesamt schwerer als die Männer. Beste GER-Crew im 49erFX waren nach drei Rennen Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze (Württembergischer Yacht-Club) und Women’s-America’s-Cup-Steuerfrau Maru Scheel mit Freya Feilcke (Kieler Yacht-Club) auf den Plätzen sieben und neun.
Sophie Steinlein und Catherine Bartelheimer (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Inning am Ammersee) stiegen als Vierzehnte ein. Die Olympia-Sechsten Marla Bergmann und Hanna Wille (Mühlenberger Segel-Club) müssen am Dienstag als 23. angreifen. “Bei uns war es auch tricky. Unser Kurs war direkt unter Land. Sobald man im ‘Pack’ von den ganzen Booten war, war es sehr schwierig frei zu fahren und sich nicht gegenseitig aufzuhalten. Wir sind hier eine Flotte von 38 Booten, was auch wieder einmal etwas Neues ist, das wir lange nicht gemacht haben”, sagte Marla Bergmann.
Bei den Kitern haben Jannis Maus (Cuxkiters e.V.) und Jan Vöster (Württembergischer Yacht-Club) die französische Regatta des Sailing Grand Slams nach vier Läufen auf den Plätzen 18 und 20 mit Luft nach oben eröffnet. Zu den Ergebnissen für alle Klassen geht es hier. Die Semaine Olympique Française endet für Kiter und Surfer bereits am 25. April mit den Medaillenentscheidungen. Die anderen sechs olympischen Segeldisziplinen beenden Kapitel zwei des Sailing Grand Slams 2025 mit den Medaillenrennen am 26. April.
Die Semaine Olympique stellt ihre Sportler in den Mittelpunkt und zeigt sie in einer Videoserie im Portrait. Zum Auftakt zwei Silbermedaillengewinner der olympischen Regatta von Marseille – die Französin Lauriane Nolot und den Australier Grae Morris: