Tatjana Pokorny
· 15.07.2023
Malte und Anastasiya Winkel haben bei den Pre-Olympics vor Marseille die erste Medaille für das German Sailing Team geholt. Mit Rang zwei im Finale schoben sich der Steuermann vom Schweriner Yacht-Club und seine Ehefrau vom Norddeutschen Regatta Verein im neu olympischen 470er-Mixed bei der Generalprobe für Olympia 2024 noch auf den Silberrang.
In ihrem Heimatrevier siegten bei den Pre-Olympics die Franzosen Camille Lecointre und Jérémie Mion, die den kommenden Olympiagastgebern damit noch mehr goldene Aussichten schenkten, als es die französischen Kiter Nauriane Nolat und Axel Mazella mit ihren Siegen am Vortag schon getan hatten. 470er-Mixed-Bronze ging in der Bucht von Marseille an die vor dem Finale noch führenden Spanier Jordi Xammar Hernandez und Nora Brugman Cabot.
Malte Winkel sagte nach dem erfolgreichen Medaillenrennen: “Wir fühlen uns hier in diesem sehr vielseitigen Olympiarevier extrem wohl. Im Finale heute haben wir den Start genagelt, uns dann aber vor dem Wind einmal auf die Seite gelegt. Das Boot ist vollgelaufen, doch das Wasser konnten wir bis zum Tor wieder rausbekommen. Danach konnten wir noch sehr gut aufholen.”
Es wäre die Kirsche auf der Sahne, wenn wir das hier nächstes Jahr wiederholen könnten” (Malte Winkel)
Zu den Olympia-Aussichten seiner Crew sagte Winkel: “Es gibt noch drei starke deutsche 470er-Mixed-Crews. Wir müssen jetzt zunächst bei der WM im August in Den Haag den olympischen Nationenstartplatz für Deutschland sichern. Da geht es also wieder von vorn los. Und dann kommt die nationale Quali, in der es auch wieder von vorn losgeht. Es wäre natürlich die Kirsche auf der Sahne, wenn wir das hier nächstes Jahr wiederholen könnten.”
Für ihre Olympia-Nominierung und nur eine Fahrkarte zu den Spielen 2024 arbeiten aber wie die Winkels auch die 470er-Weltmeister Luise Wanser/Philipp Autenrieth (NRV/Bayerischer Yacht-Club), die Vizeeuropameister Simon Diesch/Anna Markfort (Württembergischer Yacht-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee) und weitere starke deutsche 470er-Mixed-Crews, die gemeinsam aktuell als weltstärkste Trainingsgruppe gelten.
Wir wollten vor dem Medaillenrennen in einer Position sein, eine Medaille holen zu können. Das haben wir geschafft” (Paul Kohlhoff)
Am Sonntag beenden als Letzte die Skiffsegler im 49er und 49er FX sowie die Mixed-Katamaransegler im Nacra 17 und die iQFoil-Windsurfer die Pre-Olympics. Als Dritte nach zwölf Rennen haben sich die Olympia-Dritten von Japan, Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club), in eine aussichtsreiche Medaillenposition vorgekämpft. “Wir haben hier an den mittleren Tagen einige Punkte liegen gelassen. Dafür aber keine, wenn es wirklich wichtig war. Wir gehen wie immer ins Medaillenrennen: mit dem Ziel zu gewinnen.”
Im Nacra 17 liegen die Finnen Sinem Kurtbay/Akseli Keskinen (35 Punkte) vor dem Medaillenrennen mit gutem Vorsprung in Führung. Es folgen die Italiener Gianluigi Ugolini/Maria Giubilei und die deutschen Bronzemedaillengewinner von Enoshima, denen weitere Teams mit geringen Punktabständen am Heck kleben.
Im Nacra 17 dürfte es am Sonntag ein ebenso spannendes Finale geben wie – aus deutscher Sicht – bei den iQFoil-Windsurfern, wo Weltmeister Sebastian Kördel nach 19 Rennen auf Platz vier lag. Im Finalformat der iQFoiler mit Viertel- und Halbfinale sowie dem abschließenden Showdown der besten drei Starter hat der Radolfzeller noch alle Chancen, ganz nach vorn vorzufahren.
Im 49er haben Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger vom Bayerischen Yacht-Club die Pre-Olympics als 14. beendet. Bei den 49er-FX-Seglerinnen erkämpften Marla Bergmann und Hanna Wille vom Mühlenberger Segel-Club an der Hamburger Elbe Platz 13. Die letzten Medaillenrennen beginnen am Sonntag (15. Juli) ab 12 Uhr. Das Nacra-17-Finale mit Kohlhoff/Stuhlemmer ist für 13.33 Uhr geplant. Das Windsurf-Viertelfinale mit Sebsatian Kördel beginnt um 15.03 Uhr. Halbfinale und Finale der iQFoiler sind für 15.25 und 15.45 Uhr geplant. Eine Live-Übertragung ist nicht vorgesehen, doch Live-Tracking gibt es hier.