Olympische Spiele 2024Die 10 Segel-Disziplinen auf einen Blick

Tatjana Pokorny

 · 17.07.2024

In 10 Disziplinen wird gesegelt
Foto: Worldsailing
Schneller, höher, bunter: Der olympische Segelsport hat sich neu erfunden. Neben sechs Bootsklassen prägen foilende Windsurfer und rasende Kiter das vor Marseille ausgetragene Segelsportprogramm. Deutschlands Medaillenjäger sind in allen zehn olympischen Segelsportdisziplinen am Start

Die Traditionsklassen

Während es von den Spielen in Rio 2016 bis Enoshima 2021 kaum Veränderungen gab, wird der olympische Segelsport in Marseille radikal erneuert aufkreuzen: 50 Prozent der zehn Disziplinen sind neu. Geblieben sind die Lasersegler- und Seglerinnen im Ilca 7 (Männer) und Ilca 6 (Frauen), der foilende Katamaran Nacra 17 und die beiden Skiffdisziplinen 49er (Männer) und 49erFX (Frauen). Darüber hinaus wird die seit 1976 olympische und damit dienstälteste 470er-Jolle nicht mehr von zwei Männern oder zwei Frauen, sondern erstmals und nur noch von Mixed-Teams gesegelt. Premiere im Programm feiern die iQFoil-Windsurfer mit einem Männer- und einem Frauenfeld, ebenso die Formula-Kiter mit zwei Wettbewerben für Männer und Frauen.

Premiere für die IQ-Foiler

Bei den Windsurfern hat das iQFOiL hat den RS:X ersetzt, auf dem in Enoshima der Niederländer Kiran Badloe und die Chinesin Yunxiu Lu Olympia-Gold gewannen. Viele derjenigen, die vor drei Jahren noch auf dem RS:X brillierten, werden jetzt im iQFOiL der Männer und Frauen um olympisches Gold kämpfen. Die Flotten haben darüber hinaus Zuwachs aus der Profitour PWA bekommen, deren Athleten die olympische Chance ergriffen. Ein gutes Beispiel dafür ist mit Sebastian Kördel (Norddeutscher Regatta Verein) der deutsche iQFoil-Weltmeister von 2022 und Vize-Weltmeister von 2023. Im Gegensatz zu den RS:X-Boards der olympischen Vergangenheit fahren die iQFoil-Boards statt mit Schwertern mit Hydrofoils. Das Ergebnis sind Boards, die sich aus dem Wasser heben und übers Wasser zu „fliegen“ scheinen. Die Windsurfer können bis zu 35 Knoten schnell werden.

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Kiter erstmals dabei

Neu eingeführt wird im Olympiarevier der Bucht von Marseille auch der Kitesport, aufgeteilt in ein Männer und ein Frauenfeld. Die Formula-Kiter repräsentieren eine der schnellsten Sportarten der XXXIII. Olympischen Spiele. Ihre Athleten können in optimalen Geschwindigkeiten von bis zu 45 Knoten, also mehr als 80 Stundenkilometer erreichen. Angetrieben von großen Lenkdrachen in vier unterschiedlichen Größen, sind die Fahrer und Fahrerinnen auf ihren Boards mit einem Trapez verbunden, während sie ihre Lenkdrachen mit einer Handlatte steuern.

Frauen und Männer gleichberechtigt

Insgesamt 330 Athleten – 165 Männer und 165 Frauen aus 65 Ländern – kämpfen in Marseille auf 252 Booten und Boards um 30 Medaillen. Die deutsche Segelnationalmannschaft tritt neben den britischen Olympia-Medaillenrekordgewinnern und Gastgeber Frankreich als eine von nur drei Nationen in allen zehn olympischen Segeldisziplinen an. Also mit maximal zugelassener 14-köpfiger Mannschaft (7 Frauen, 7 Männer). China, Italien, Neuseeland, Spanien und die USA entsenden Starter in neun der zehn olympischen Disziplinen. Mit nur einem Boot oder Board suchen Nationen wie beispielsweise Südkorea (Ilca 7), St. Lucia (Ilca 7), Mosambik (Ilca 6), Algerien (iQFoil Männer), Antigua und Barbuda (Formula-Kite Männer) und zwölf weitere ihre Chance bei der olympischen Regatta in Marseille.

Die größten Flotten stellen in Frankreich erneut die Ilca-7-Steuermänner und die Ilca-6-Steuerfrauen mit jeweils 43 Ein-Personen-Jollen. Im iQFoil sind jeweils 24 Starter und Starterinnen zugelassen. Je 20 Akteure kämpfen in den Feldern Formula-Kite Männer und Frauen sowie in den Skiff-Disziplinen 49er (Männer) und 49erFX (Frauen) um die Medaillen. Nur 19 Boote kreuzen im 470er-Mixed und im Nacra 17 zum olympischen Showdown auf.

Die 10 olympischen Segelsport-Disziplinen

Männer

  • Dinghy (Ilca 7, vormals Laser, olympisch seit 1996)
  • Skiff (49er, olympisch seit 2000)
  • Windsurfen (iQFoil, neu)
  • Kiten (Formula-Kite, neu)

Frauen

  • Dinghy (Ilca 6, vormals Laser Radial, olympisch seit 2008)
  • Skiff (49erFX, olympisch seit 2016)
  • Windsurfen (iQFoil, neu)
  • Kiten (Formula-Kite, neu)

Mixed

  • Dinghy (470er, olympisch seit 1976, neu als Mixed-Disziplin)
  • Katamaran (Nacra 17, olympisch seit 2016)


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