Der olympische Segelsport kehrt in diesem Jahr zurück in das Land, wo er vor 124 Jahren mit langem und anhaltendem Atem durchgestartet ist: Frankreich! Fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1886 in Athen noch ohne Boote statt, so wurden 1900 in Frankreich erstmals Segel gesetzt. Steuermann Paul Wiesner und seine Crew vom Berliner Yacht-Club siegten mit der Schwertyacht „Aschenbrödel“ in der Ein- bis Zwei-Tonner-Klasse. Medaillen gab es noch nicht, doch setzten die Männer den ersten Meilenstein für deutsche Segel-Erfolge bei Olympia. Bis zum Start der XXXIII. Olympischen Spiele in Paris 2024 waren deutsche Segler zwischen 1952 bis 1988 teilweise in doppelter BRD-/DDR-Besetzung im Einsatz und daher im Vergleich zu anderen Nationen in der Medaillenaddition bevorteilt. Bei 24 Olympiateilnahmen kamen 31 Medaillen zusammen. Olympiasiege unter GER-Segeln gab es acht. Spitzenreiter ist Großbritannien mit 30 Gold- und insgesamt 63 Medaillen.
Mit fünf Medaillen, darunter drei goldene plus einmal Silber und einmal Bronze, hatte Großbritannien die Nationenwertung der Olympia-Regatta im japanischen Revier von Enoshima vor Australien (2 x Gold) und den Niederlanden (1 x Gold, 2 x Bronze) gewonnen. Die deutschen Olympiasegler kamen in Japan mit drei binnen dreieinhalb Stunden gewonnenen Medaillen (1 x Silber, 2 x Bronze) auf Platz zehn im Länderspiegel, zählten dabei aber zu den nur vier Ländern, deren Segelsportler mehr als zwei Medaillen gewinnen konnten