Tatjana Pokorny
· 23.07.2021
Ein Dutzend Olympiasieger und Medaillengewinner aus dem Segelsport tragen heute die Fahnen ihrer Heimatländer bei der Eröffnungsfeier in Tokio ins Stadion
Für Team D tragen heute Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und Deutschlands erfolgreichster Wasserspringer Patrick Hausding die Fahne bei der Eröffnungsfeier ins Stadion von Tokio. Neun andere Länder haben bei diesen Olympischen Spielen Segler und Seglerinnen gewählt, die ihre Teams zum Auftakt anführen. Es sind Olympiasieger und Medaillengewinner, die für die ehrenvolle Aufgabe ausgewählt wurden. Die bekanntesten unter ihnen sind Argentiniens Nacra-17-Olympiasieger Santi Lange und Cecilia Carranza Saroli, die britische 470er-Olympiasiegerin Hannah Mills und Dänemarks 49er-Olympiasieger Jonas Warrer.
Hier alle olympischen Segelteilnehmer, die heute als Flaggenträger im Einsatz sind:
Wie die überwiegende Mehrheit der Olympioniken in den "Satelliten-Sportarten" mit Stadien oder Sportbühnen außerhalb von Tokio, werden auch die zehn Mitglieder der DSV-Flotte nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Zu hoch erscheint das Risiko, sich bei der Großveranstaltung trotz aller Vorsichtsmaßnahmen womöglich mit dem Corona-Virus zu infizieren und den Olympiastart aufgrund einer Zwangs-Quarantäne oder einer Sperre zu riskieren. "Für mich hat sich die Frage auch nie gestellt", sagte Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger, die neben Laser-Weltmeister Philipp Buhl (siehe Bild unten), der am Freitag einen ruhigen und selbstbewussten Eindruck machte, schon ab Sonntag als erste Athletin des German Sailing Teams olympisch gefordert sein wird. Die Eröffnungsfeier beginnt heute um 13 Uhr deutscher Zeit (20 Uhr japanische Zeit).
Auch Erik Heil und Thomas Plößel streben wie Tina Lutz und Susann Beucke ihrem ersten Start am 27. Juli entgegen. Beide empfahlen, die Eröffnungsfeier im Fernsehen nicht zu verpassen. Thomas Plößel sagte: "Bei der Abschlussfeier in Rio hatten sich die Japaner noch ganz am Ende kurz vorgestellt mit einer Performance im Stadion. Wir waren sehr beeindruckt, also vielleicht ist das heute sehenswert." Steuermann Erik Heil berichtete: "Gestern war der Tag der Vermessung, und es hat alles so weit reibungslos funktioniert. Heute waren wir dann das erste Mal mit dem kompletten Olympia-Setup und Olympia-Branding auf dem Wasser. Das Boot hat sich gut angefühlt, und wir waren auch recht schnell unterwegs. Am 27. ist es dann so weit: Unser erster Start steht an. Eine direkte Übertragung kann man sich an den meisten Renntagen über die Seite des Deutschen Segler-Verbandes angucken."
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte zwei Tage vor den ersten Startschüssen, ihr Team vor Ort sei in bester Verfassung: "Alle sind sehr gut vorbereitet und stark fokussiert." Die Teamchefin der Segler hat zwar täglich alle Hände voll zu tun, schläft pro Nacht nur wenige Stunden, kann sich aber bei diesen außergewöhnlich fordernden Spielen auch auf ihr Team vor Ort verlassen. Das berichtete sie beim Besuch im Medienzentrum im Yachthafen von Enoshima (siehe Foto).
Zu den Wetteraussichten für die ersten Starter: Die noch vor einigen Tagen als sehr real erscheinende Gefahr eines Taifuns hat sich bislang nicht bestätigt. Dennoch wird am Monatg nach leichten bis mittleren Winden und Sonnenschein am Wochenende mit stärkeren Winden zwischen 15 und 20 Knoten, in Böen sogar mit 25 Knoten und Regen am Nachmittag gerechnet. "Es ist kein Geheimnis, dass ich stärke Winde immer noch am liebsten mag", sagte der inzwischen zum Allrounder gereifte Philipp Buhl dazu am Freitag in Enoshima – mit vorfreudigem Lächeln.