Laser EuropameisterschaftBuhl eröffnet Laser-Europameisterschaft als Spitzenreiter

Tatjana Pokorny

 · 20.05.2019

Laser Europameisterschaft: Buhl eröffnet Laser-Europameisterschaft als SpitzenreiterFoto: Lars Wehrmann / German Sailing Team
Philipp Buhl

Deutschlands bester Lasersegler hat das Segeln nicht verlernt: Nach einigen Enttäuschungen zu Saisonbeginn führt Buhl die EM-Flotte nach zwei Rennen an

  Philipp BuhlFoto: German Sailing Team/Lars Wehrmann
Philipp Buhl

Deutschlands bester Lasersegler Philipp Buhl hat die Europameisterschaft der olympischen Jollenklasse mit den Rängen 1 und 4 fulminant eröffnet. Vor Porto in Portugal führt der Weltranglisten-Vierte aus Sonthofen die Flotte der 162 Segler aus 55 Nationen nach dem ersten Tag an. Für ihn kommt diese Leistung in leichten Winden zwischen fünf und sieben Knoten nach mehrmonatiger Durststrecke einem Befreiungsschlag gleich.

Hier ist zu hören und zu sehen, wie gut Philipp Buhl der gelungene EM-Auftakt nach langer Durststrecke am Montag tat

"Ich habe lange kein Rennen mehr gewonnen. Das tut gut. Insbesondere, weil in leichten Winden alles passieren kann", sagte Buhl nach seinem gelungenen EM-Auftakt. Der WM-Dritte von 2018 hatte zu Beginn der Saison einige enttäuschende Regatta-Ergebnisse wegstecken müssen und sich selbst eine mehrwöchige Zwangspause mit intensivem Fitness-Training verordnet. Er wolle einen Schritt zurückgehen, um dann zwei vorwärts machen zu können – das hat er sich für diese kontinentalen Titelkämpfe vorgenommen. Auch sein junger Trainingspartner Nik-Aaron Willim stieg erfolgreich in den Wettkampf ein, liegt nach den Rängen 8 und 15 auf Platz 26 im weltmeisterlich besetzten Feld, in dem nur ein großer Meister fehlt: Ausnahmesegler Robert Scheidt hatte in der vergangenen Woche auf dem Gardasee den SSL Breeze Grand Slam und die Starboot-Europameisterschaft bestritten und nach imposantem Sieg erzählt, dass er die Laser-EM nicht bestreiten werde, weil sie zu dicht am erst Sonntag zu Ende gegangenen Großereignis liegt. Der fünfmalige olympische Medaillengewinner und Doppel-Olympiasieger Scheidt hatte zu Jahresbeginn im Alter von 46 Jahren nach sechs Olympia-Teilnahmen sein olympisches Comeback im Laser angekündigt, will aber mit seinen Kräften haushalten und in seine Saisonplanung genügend Erholungsphasen einbauen.

  Starke Trainings-Impression von Philipp Buhl und seinem jungen deutschen Sparringspartner Nik-Aaron Willim (vorn)Foto: Lars Wehrmann / German Sailing Team
Starke Trainings-Impression von Philipp Buhl und seinem jungen deutschen Sparringspartner Nik-Aaron Willim (vorn)
  Die EM-Flotte bei einem der vielen Gruppenstarts vor Porto in PortugalFoto: Neuza Aires Pereira
Die EM-Flotte bei einem der vielen Gruppenstarts vor Porto in Portugal
  Jochen SchümannFoto: Th.Martinez/Alinghi
Jochen Schümann

Am Wochenende hatte der Welt-Seglerverband den olympischen Status der Laserklasse bis mindestens 2024 bestätigt; Bestrebungen, die seit 1996 olympische Klasse durch ein neues Boot zu ersetzen, waren von den Mitgliedsnationen im Verband mit großer Mehrheit abgelehnt worden. "Für mich müsste der Laser immer olympisch bleiben", hatte auch Deutschlands erfolgreichster Segler Jochen Schümann mit Blick auf die weltweit verbreitetste olympische Bootsklasse gesagt. "Der Laser ist die günstigste Badewanne im olympischen Segelsport, produziert aber den hochklassigsten Wettbewerb." Die Europameisterschaft endet am 25. Mai.