Tatjana Pokorny
· 06.01.2024
Die olympische Segelsaison ist eröffnet! Im argentinischen Revier vor Mar del Plata hat die Weltmeisterschaft der Ilca-6-Steuerfrauen begonnen. Mit einem Sieg in der ersten Wettfahrt hat die Berlinerin Julia Büsselberg zum Auftakt die Führung übernommen. In unbeständigen Winden zwischen acht und zehn Knoten gelang ihr ein Erfolg mit kämpferischer Note.
Vor allem die Art und Weise, wie ich mich nach einem nicht so guten Start nach vorn gekämpft habe, motiviert mich für die kommenden Tage” (Julia Büsselberg)
“Ich bin sehr happy mit meinem Einstieg. Vor allem die Art und Weise, wie ich mich nach einem nicht so guten Start nach vorn gearbeitet habe, motiviert mich für die kommenden Tage”, sagte die 23-jährige Ilca-6-Steuerfrau in Argentinien. Die Deutsche Meisterin von 2023 kämpft bei der Ilca-6-WM in Argentinien nicht nur um die bestmögliche Platzierung, sondern auch um ihren Olympiastart.
Bei der WM-Eröffnung ließ die Top-Athletin vom Verein Seglerhaus am Wannsee unter dunkelgrau verhangenem Himmel im Regen und bei forderndem Wellengang alle WM-Favoritinnen hinter sich. Julia Büsselberg führt das Klassement gemeinsam mit der Norwegerin Line Flem Hoest an, die sich in ihrer Vorrundengruppe durchsetzen konnte.
Olympiasiegerin Anne-Marie Rindom reihte sich als Fünfte im ersten WM-Zwischenklassement ein. Die amtierende Weltmeisterin Maria Erdi kam als 31. ins Ziel. Marit Bouwmeester, dreimalige olympische Medaillengewinnerin und Olympiasiegerin von 2016 aus den Niederlanden, kam bei der Eröffnung der vom Yacht Club Argentino ausgerichteten WM-Serie nicht über Platz 45 hinaus.
Julia Büsselberg wollte ihren Paukenschlag zum WM-Start aber auch nicht überbewerten: “Es war erst der Anfang, und die Regatta ist noch lang. Ich schaue Rennen für Rennen und gebe weiterhin mein Bestes.” Für die deutschen Ilca-6-Steuerfrauen markiert die Weltmeisterschaft in Argentinien den Auftakt zur dreiteiligen nationalen Ausscheidung im Kampf um nur eine Olympiafahrkarte.
Den Nationenstartplatz für die olympische Regatta der Ilca-6-Seglerinnen in Marseille in diesem Sommer hatte Julia Büsselberg bereits mit ihrer Leistung bei der WM in Den Haag 2023 gesichert. Besetzen darf ihn, wer sich in der dreiteiligen Ausscheidung bei der laufenden WM, der Europameisterschaft in Griechenland und der Trofeo Princesa Sofía durchsetzen und gleichzeitig die Nominierungskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) erfüllen kann.
Zweitbeste deutsche Akteurin war an WM-Tag eins in Argentinien Gesa Papenthin vom Potsdamer Yacht-Club, die den olympischen Auftaktgipfel in Südamerika als 21. eröffnete. Nach der WM der olympischen Ilca-6-Steuerfrauen sind bei der Weltmeisterschaft der Ilca-7-Männer Deutschlands Beste gefordert: Philipp Buhl, Nik Aron Willim und weitere starke Athleten aus dem German Sailing Team steigen in die spannende Olympia-Saison ein.
Die deutschen Ilca-7-Asse werden vom 26. bis zum 31. Januar im australischen Revier vor Adelaide um Medaillen, Top-Platzierungen und wichtige Punkte für die individuelle nationale Ausscheidung im Kampf um den olympischen Startplatz kämpfen.