Tatjana Pokorny
· 02.08.2017
Die deutschen 49erFX-Damen haben sich vor Kiel große Medaillenchancen erarbeitet: Vor dem Finale am Freitag führen Jurczok/Lorenz. Lutz/Beucke sind Dritte
Noch nie haben deutsche 49erFX-Seglerinnen bei Europameisterschaften in der 2016 erstmals olympischen Bootsklasse eine Medaille gewinnen können. Morgen können sie es im Heimatrevier vor Kiel erstmals schaffen. Die Basis dafür haben sich mit den aktuellen Spitzenreiterinnen Vicky Jurczok und Anika Lorenz sowie Tina Lutz und Susann Beucke auf Platz drei gleich zwei deutsche Teams mit starken Ergebnissen erarbeitet.
Am Freitag starten Victoria Jurczok und Anika Lorenz (Verein Seglerhaus am Wannsee) sowie Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee-Yacht-Club/Hannoverscher Yacht-Club) von aussichtsreichen Positionen in die am frühen Nachmittag angesetzten drei Medaillenrennen, die einfach gewertet werden, aber nicht gestrichen werden können. Die drei Medaillenrennen ersetzen das bislang nur eine, dafür aber doppelt gewertete Finale. Bei den Seglerinnen kommt die Neuerung bislang gut an. Sie lässt aber auch noch viel Spielraum für Veränderungen. Beide deutsche Teams blickten dem Finaltag kämpferisch entgegen.
Der letzte Tag vor dem Finale brachte die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen. Im 49erFX segeln gleich zwei deutsche Teams mit Medaillenchancen in den abschließenden drei Wettfahrten am Freitag
"Über den Zwischenstand freuen wir uns sehr, aber entschieden ist noch nichts", sagte Anika Lorenz, "wir werden wie immer in die Finalrennen starten: Attacke!" Auch Tina Lutz und Susann Beucke freuen sich auf den Endspurt im heimischen Trainingsrevier. "Die Situation gefällt uns", sagte Vorschoterin Beucke. Die Berliner Olympia-Neunten Jurczok/Lorenz führen das Klassement der 66 Boote aus 27 Ländern nach insgesamt 16 Rennen mit 42,5 Punkten an. 2,5 Punkte dahinter lauert die britische Olympia-Fünfte Charlotte Dobson mit Saskia Tidey. 3,5 Punkte dahinter kämpfen Lutz/Beucke um eine EM-Medaille. Die Viertplatzierten Chika Hatae/Hiroka Itakura aus Japan haben sechs Zähler Rückstand auf sie.
Bei den 49er-Männern wahrten die Bayern Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger als Siebte vor den Finalrennen ebenfalls alle Chancen. Im olympischen Mixed-Katamaran Nacra17 dagegen verpassten die Kieler Paul Kohlhoff/Alicia Stuhlemmer als Neunte den Sprung ins Finale knapp – in dieser Klasse bestreiten nur die besten acht den Finaltag. Kohlhoff/Stuhlemmer beendeten die Hauptrunde als Neunte mit einem Punkt Rückstand auf den rettenden achten Platz.