Deutsche Meisterschaft 49erDie Bronzemänner: Hackordnung wiederhergestellt

Tatjana Pokorny

 · 19.08.2018

Deutsche Meisterschaft 49er: Die Bronzemänner: Hackordnung wiederhergestelltFoto: Sven Jürgensen/NRV
Deutsche Meisterschaft 49er

Bei der Meisterschaft der Skiffsegler auf der Hamburger Alster setzten sich Erik Heil/Max Boehme gegen die jüngeren WM-Dritten Tim Fischer/Fabian Graf durch

Bei der Deutschen Meisterschaft der Skiffsegler auf der Hamburger Außenalster setzte die erfolgreiche deutsche 49er-Flotte fort, was sie schon bei der Weltmeisterschaft in Aarhus gezeigt hat: packende Duelle, Drei- und Vierkämpfe in der Top-Gruppe der mit zehn teilnehmenden Gleitern etwas dünn, aber in der Spitze stark besetzten Titelkämpfe. Drei Tage lang zeigten zehn Teams der schnellsten olympischen Bootsklasse Segelsport vom Feinsten mitten in der Hansestadt Hamburg. Veranstaltet vom Norddeutschen Regatta Verein in seinem 150. Jubiläumsjahr, kämpften die besten deutschen 49er Crews in der rasanten Skiff-Jolle um den Meistertitel.

  Packende Duelle prägten die Titelkämpfe der Skiffsegler in HamburgFoto: Sven Jürgensen/NRV
Packende Duelle prägten die Titelkämpfe der Skiffsegler in Hamburg

Tim Fischer vom Norddeutschen Regatta Verein und Fabian Graf vom Verein Seglerhaus am Wannsee, die erst vor einer Woche mit ihrem spektakulären Bronze-Gewinn im dänischen WM-Revier überzeugen konnten, lagen nach sieben Wettfahrten am Samstag punktgleich auf mit ihrer stärksten Konkurrenz: Erik Heil (NRV), Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio, der aufgrund einer Daumenverletzung seines Stammvorschoters Thomas Plößel mit dem WM-Zwölften Max Boehme vom Kieler Yacht-Club segelte.

Es waren schließlich die erfahreneren Erik Heil und Max Boehme, die in den letzten drei Wettfahrten am Finaltag den besseren Riecher für den Wind hatten und die Youngster Fischer/Graf auf Platz zwei verwiesen. Bei den klassischen Alsterbedingungen mit extremen Winddrehern das Boot nicht kentern zu lassen und die einsetzenden Böen auf dem Wasser frühzeitig gut zu erkennen, waren die größten Herausforderungen für die 49er-Artisten an diesem Wochenende. "Normalerweise segeln wir nicht auf so kleinen Revieren", erklärte Erik Heil.

Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger vom Bayrischen Yacht-Club belegten nach zehn spannenden Wettfahrten Platz drei. Neben Ruhm und Ehre freuten sie die drei Teams auf dem Podium auch über ein Preisgeld. "Wir sind sehr stolz über den Erfolg unserer beiden Olympic-Team-Mitglieder Erik Heil und Tim Fischer.", sagte Clubmanager Klaus Lahme. "Der Doppelerfolg zeigt uns, dass wir mit unserer Spitzenförderung auf dem richtigen Weg zu den olympischen Spielen 2020 in Tokio sind."

  Prominent besetztes Podium: Deutsche Meister wurde Rio-Bronzemedaillengewinner Erik Heil mit Max Boehme vor dem WM-Dritten Tim Fischer und Fabian Graf sowie Jakob Meggendorfer und Andreas SprangerFoto: Sven Jürgensen/NRV
Prominent besetztes Podium: Deutsche Meister wurde Rio-Bronzemedaillengewinner Erik Heil mit Max Boehme vor dem WM-Dritten Tim Fischer und Fabian Graf sowie Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger

Ein Jubiläums-Comeback feierten die Brüder Jan Peter und Hannes Peckolt. Zum ersten Mal, seit sie vor zehn Jahren bei den Olympischen Spielen 2008 die Bronzemedaille im 49er geholt hatten, saßen sie wieder zusammen im Skiff. "Es war tolles Segeln auf sehr hohem Niveau. Das sehr faire Miteinander unter den Seglern war beeindruckend und wir freuen uns sehr, dass wir hier dabei sein konnten", sagte Jan Peter Peckolt. "Der Umgang mit den Winddrehern und die Notwendigkeit, schnell die taktisch richtigen Entscheidungen zu fällen, waren eine besondere Herausforderung." Mit einem von Erik Heil und Thomas Plößel geliehenem Boot segelten die beiden Brüder auf Anhieb auf Platz sechs.

  Die Peckolt-Brüder Pit und Hannes genossen ihr Comeback auf der AlsterFoto: Sven Jürgensen/NRV
Die Peckolt-Brüder Pit und Hannes genossen ihr Comeback auf der Alster