470er-Mixed-WMPowerplay in Polen – deutsche Duos auf Medaillenjagd

Tatjana Pokorny

 · 10.06.2025

Starke Zweite nach drei Rennen: Theres Dahnke und Paco Melzer eröffneten die Titelkämpfe herausragend.
Foto: Szymon Sikora/470 World Championships Gdynia
Im polnischen Gdynia hat die 470er-Mixed-Weltmeisterschaft begonnen. Es ist kein Geheimnis, dass mehrere Crews der Segelnationalmannschaft dort um eine Medaille kämpfen wollen. Zum Auftakt herrschte Druck in der nassen Luft. Am besten kam damit ein erst seit wenigen Monaten in einem Boot sitzendes Duo zurecht.

Drei Rennen sind bei der 470er-Mixed-Weltmeisterschaft in Gdynia gesegelt. Damit hatten Wettfahrtleitung und Crews auch alle Hände voll zu tun. Lange hatten die 49 gemischten Doppel aus 19 Nationen am Pfingstmontag auf ihren ersten Startschuss warten müssen. Erst um 18 Uhr dann begann das erste der zwei in drehigen und böigen 20 Knoten Wind druchgebrachten Rennen. Die imposanten Bilder des Tages zeigen, wie die Segler und Seglerinnen zu kämpfen hatten.

470er-Mixed-WM: Dahnke/Melzer mit Blitzstart

An Tag zwei zog eine Regenfront nach der nächsten über den Kurs, weshalb es für die Wettfahrtleitung schwer war, einen passenden Kurs auszulegen. Dennoch gelang es, ein weiteres und damit bislang insgesamt drei WM-Rennen ins Ziel zu bringen. Dabei konnten die Crews vom German Sailing Team bereits mit zwei Tagessiegen glänzen. Besonders stark stiegen Theres Dahnke und Paco Melzer (Plauer Wassersportverein/Verein Seglerhaus am Wannsee) in die Welttitelkämpfe ein.

Das Duo segelt erst seit November 2024 in einem Boot. Paco Melzer hat vorher 420er und 49er gesegelt – immer als Steuermann. Jetzt wechselte er als Vorschoter zur erfahrenen 470er-Steuerfrau Theres Dahnke ins Boot. “Ich denke, unsere Stärke liegt darin, alles relativ gelassen zu nehmen und von Rennen zu Rennen zu denken. Für uns war es bisher wichtig, dass wir uns bei jeder Regatta steigern können, die wir bislang im Frühjahr gesegelt haben”, sagt Theres Dahnke.

Die jüngste Steigerung beim WM-Auftakt ist bemerkenswert: Theres Dahnke und Paco Melzer liegen dort nach den Rängen 3, 2 und 2 “streicherfrei” auf Platz zwei hinter den Franzosen Matisse Pacaud und Lucie de Gennes. “Der Wind war zwischen fünf und elf Knoten, hat aber um 90 Grad gependelt zwischen den Fronten, daher gab es heute nur ein Rennen. Wir haben die Böen sehr gut erkannt gestern und heute. Das war Gold wert. An der ersten Tonne waren wir immer vorne mit dabei und konnten dann teilweise noch ein paar Plätze rausholen”, berichtete Theres Dahnke.

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Zwei Tagessiege für die Segelnationalmannschaft

Mit einem Tagessieg und den Rängen 4 und 7 haben sich auch die EM-Fünften Simon Diesch und Anna Markfort als Vierte im Zwischenklassement eine sehr gute Ausgangsbasis für die Serie verschafft. Das Duo, das in diesem Jahr schon Gold und Silber bei Regatten des Sailing Grand Slam gewann, bleibt hungrig auf Medaillen.

Ebenso ein Tagessieg gelang am Dienstag Malte Winkel und Paula Schütze (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein), denen aber zuvor am Pfingstmontag auch ein Frühstart unterlaufen war. Direkt hinter Olympiasiegerin Lara Vadlau aus Österreich und ihrem neuen Vorschoter Niklas Haberl lagen Winkel/Schütze bei insgesamt noch engen Punktabständen nach drei Wettfahrten auf Platz elf. Malte Winkel sagte: “Am ersten Tag war richtig viel Wind, da hatten wir noch unsere Schwierigkeiten, aber heute sind wir – glaube ich – ganz gut angekommen in der WM.”

Es gibt viele Chancen auf dem Race-Kurs. Man muss immer wachsam sein.” Malte Winkel

Weiter sagte Malte Winkel: “Wir haben im zweiten heute Rennen geführt, als abgebrochen wurde. Sowas gibt natürlich Selbstbewusstsein, auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann. Wir hoffen, dass wir da morgen bei wieder anderen Bedingungen anknüpfen können. Es verlangt den Seglern hier wirklich alles ab, weil wir fast jeden Tag eine andere Windrichtung, eine andere Windstärke und eine andere Welle haben. Wir haben viele Wolken, die durchziehen. Der Wind geht viel rauf und runter, ist sehr unbeständig.”

470er-Mixed-WM: hochspannende Serie voraus

Was das für die Crews bedeutet, erklärte Malte Winkel am Dienstagabend bei der 470er-Mixed-WM: “Es ist sehr schwierig, auf allen Kreuzen und auch in allen Rennen die Konzentration hochzuhalten, die Wolken richtig zu lesen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb glaube ich, dass es zu einer sehr, sehr spannenden Weltmeisterschaft wird. Morgen ist wieder ein kleines bisschen mehr Wind. Wir sind bereit und schauen, was die nächsten Tage bringen.”

Theresa Löffler und Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/Segelclub Breitbrunn Chiemsee) dürften nach den Rängen 9, 8 und 16 auf Platz 21 schnellstmöglich Plätze gutmachen wollen. Zu allen Ergebnissen bei der 470er-Mixed-WM geht es hier. Die spanischen Titelverteidiger und Favoriten Jordi Xammar und Marta Cardona eröffneten die WM in Polen nach einer Beinahe-Kenterung als Sechste nach drei Rennen. Für den 11. Juni sind weitere zwei Wettfahrten angesetzt. Die Titelserie endet am 14. Juni mit dem Medaillenfinale.

Es war nicht leicht! Einblicke in den ersten der bislang zwei Renntage bei der 470er-Mixed-WM:

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