Mini-TransatDer Traum vom Atlantik – für wen wird er wahr?

Kristina Müller

 · 30.08.2018

Mini-Transat: Der Traum vom Atlantik – für wen wird er wahr?Foto: Blondsign by Eike Schurr
Der Traum vom Atlantik – für wen wird er wahr?

Der Hochseeseglerverein Trans Ocean will einen Nachwuchssegler beim Mini-Transat 2021 ins Rennen schicken. Wer infrage kommt und was die Kandidaten antreibt

Im Januar gab der Verein zur Förderung des Hochseesegelns Trans Ocean (TO) bekannt, dass er die Kampagne eines deutschen Nachwuchsseglers oder einer Nachwuchsseglerin für das Mini-Transat 2021 unterstützen und das Boot finanzieren will. Junge Segler waren aufgefordert, sich zu bewerben – 15 Bewerbungen gingen nach Auskunft des Vereins bis zum Bewerbungsschluss am 30. Juni 2018 ein.

Nun hat sich die TO-Jury, bestehend aus dem Vorstandsmitglied Egon Lutomsky und Regattaseglern wie Mini-Transat-Teilnehmern Andreas Deubel und Wolfgang Quix, auf fünf Kandidaten für die Endauswahl geeinigt. Darunter ist die 24-jährige Kölnerin Lina Rixgens, die beim vergangenen Mini-Transat im Herbst 2017 als erste deutsche Frau erfolgreich das Einhandrennen im Mini 6.50 über den Atlantik bestritt.

  Qualifikation fürs Mini-Transat: 1000 Seemeilen müssen in Regatten, nochmal tausend einhand auf einem festgelegten Kurs absolviert werdenFoto: Lina Rixgens
Qualifikation fürs Mini-Transat: 1000 Seemeilen müssen in Regatten, nochmal tausend einhand auf einem festgelegten Kurs absolviert werden

Zwar wollte Rixgens nach der intensiven Zeit im Mini zunächst ihr Studium in Belgien beenden, kündigte aber schon an, weitere Projekte im Hochseesegeln zu verfolgen. Ihren Namen nun auf der Bewerberliste für das TO-Projekt zu sehen verwundert insofern nicht – zumal sie und Andreas Deubel schon 2017 vom TO finanziell unterstützt worden waren.

„Ich würde gern die Mini-Transat 2021 segeln. Die Erfahrungen von 2016/17 nutzen zu können und das bisher Gelernte auf einem neuen Serienmini auszubauen wäre großartig!“, sagt Rixgens. „Die TO-Kampagne ist dabei eine echt gute Chance. Sollte das nicht klappen, werde ich trotzdem versuchen, die nötigen Sponsorengelder aufzutreiben. Aber das Boot gestellt zu bekommen und die Unterstützung, im Rücken zu haben wäre natürlich eine riesige Hilfe.“

Zwar gilt eine Mini-Kampagne als Einstieg in den Hochseesegelsport und ist weniger kostspielig als andere Offshore-Regattaprojekte, dennoch stellt die Finanzierung und Sponsorensuche gerade für die jüngeren Teilnehmer eine Hürde dar, die es neben den erforderlichen Qualifikationsmeilen zu meistern gilt.

Trans Ocean will die Kosten für einen neuen Serienmini und für die Vorbereitung ausschließlich über Sponsorengelder decken. Noch sei man da aber ganz am Anfang, berichtet TO-Vorsitzender Martin Birkhoff. Wenn die Kandidatenauswahl abgeschlossen sei, wolle man sich intensiv um die Finanzierung kümmern.

Lina Rixgens. Die 24-jährige Medizinstudentin aus Köln hat im vergangenen Jahr erfolgreich die Einhand-Atlantikregatta beendet – als erste deutsche Frau überhaupt. 2015 begann sie mit dem Mini-Segeln, war zuvor erfolgreich in der Europe und hatte den Atlantik schon auf einem Zweimastschoner überquert. Rixgens avisiert das Mini-Transat 2021
Foto: TO/K.Panzer

Wer 2021 und bei den zuvor nötigen Qualifkationsregatten unter TO-Stander dabei sein soll, will der TO am
29. September anlässlich der 50-jährigen Jubiläumsfeier des Vereins bekannt geben. Bis dahin sollen die Kandidaten noch eine Art seglerisches „Assessment-Center“ durchlaufen, so Birkhoff.