Tatjana Pokorny
· 26.11.2024
Bei einem Talentwettbewerb von Next Generation Sailing und Partner Osterrath konnte sich der 25-jährige Tom Wehde aus Kiel gegen knapp 50 Kandidaten durchsetzen. Seine Vorliebe fürs Einhandsegeln entdeckte der Bootsbauer und Rigger, der den Atlantik schon überquert hat, im Baltic 500.
Im neuen Team erwarten ihn ein präparierter Vector 6.5, ein engagierter Sponsor und viel Unterstützung der selbst noch jungen Teamchefs Lennart Burke und Melwin Fink, die 2021 am Mini-Transat teilgenommen hatten. “Unser Sieger hat schnelle Entscheidungen getroffen und effizient gehandelt”, zog Melwin Fink nach dem Finale des Wettbewerbs Bilanz.
Tom ist ein Macher, sehr selbständig, macht einen super Eindruck” Lennart Burke.
Weiter sagte der Mini-Transat-Dritte Melwin Fink: “Wir haben im Kandidatenfinale sechs gute Leute gesehen. Tom hat als Einziger alle Aufgaben geschafft, ist so intuitiv und schnell rangegangen, wie man das auf einem Rennboot erwartet. Er kann was, hat ein eigenes Netzwerk und passt gut zum Team.” Der Jury gehörten auch Bootsbaumeister Markus Mehlen, der erste deutsche Mini-Transat-Teilnehmer Wolfgang Quix und Jan Osterrath an.
Das Finale hatte am 7. November im westfälischen Bad Laasphe stattgefunden. Den sechs Finalisten der ursprünglich knapp 50 Bewerber wurde bei den technischen Tests und in Gesprächen mit den Experten einiges abverlangt. Die Begründung für das umfangreiche Testprogramm erklärte das gastgebende Team den Kandidaten: “Der Solo-Skipper muss sowohl mental als auch seglerisch und technisch topfit sein. Ebenso muss er in der Lage sein Wind und Wetter richtig einzuschätzen. Und er muß sein Boot in- und auswendig kennen.”
Die Wahl fiel schließlich auf auf den Kandidaten, der sowohl technisch, persönlich als auch mit seiner Segelerfahrungen überzeugen konnte: Tom Wehde, Bootsbauer aus Kiel. Er selbst sagt: “Meine Stärken liegen ganz klar im Technischen.” Auch aus Sicht der Jury ist Tom Wehde der Kandidat, “der dazu in der Lage ist, schnelle und effiziente Entscheidungen zu treffen”.
Bis Dezember bleibt der vom Unternehmen Osterrath gesponserte Mini noch in Kiel. Anschließend wird er nach Hamburg in die Yachtwerft Next Generation Boating gebracht. Die Trainings haben bereits begonnen. Tom Wehde macht sich mit dem neuen Boot vertraut. Dabei erobert er viel Neuland, denn er war zuvor nie auf einem Mini im Einsatz.
“Am Ende ist es aber auch nur ein Boot…”, hielt der angehende Mini-Transat-Teilnehmer fest. Im Frühjahr 2025 geht es für ihn mit dem Vector nach Frankreich, wo er in die Mini Szene eintauchen will. Die französische Sprache beherrscht Tom noch nicht. Dieses Auftakt-Handicap teilt er jedoch mit den meisten seiner deutschenVorgänger und auch mit Lennart Burke und Melwin Fink, die sich ebenfalls erst reinarbeiten mussten.
Auf seinem Kurs verfolgt Tom Wehde das Motto “Learning by doing” und hofft, vor Ort schnell zurechtzukommen. Mit der Einsamkeit an Bord eines Minis sieht Tom Wehde keine Probleme auf sich zukommen. Er möchte wertvolle Erfahrungen sammeln, sein Netzwerk erweitern und die Möglichkeit nutzen, sich in der Offshore-Szene einen Namen zu machen.
Seinen ersten offiziellen Auftritt wird Tom Wehde auf der boot Düsseldorf im Januar haben, wo er einen Vortrag zum Projekt Mini-Transat 2027 halten wird. Sein neues Team Next Generation Sailing blickt dem jetzt neu gestarteten Projekt und den Entwicklungen begeistert entgegen. In einem Team-Statement hieß es: “Wir dürfen uns auf eine spannende Kampagne freuen, bei der auf die Trainings in Lorient unter Tanguy Leglatin die ersten Regatten folgen werden.”
Der Wunsch der Teamchefs Lennart Burke und Melwin Fink, die selbst längst in die Class 40 umgestiegen sind und in Hamburg ihr Unternehmen Next Generation Boating und das Team Next Generation Sailing vorantreiben: “Bleibt dran und drückt die Daumen für Next Generation Sailing und den Mini-Neuling Tom Wehde.”
Kleine Erinnerung ans Mini-Transat 2021 - damals waren fünf deutschsprachige Teilnehmer ins Rennen ihrer Träume gestartet, das jetzt Tom Wehde auf seinem Kurs beflügelt: