Kristina Müller
· 23.09.2021
Welche deutschen Skipper sind dabei und was erwartet sie? Die wichtigsten Infos zum Atlantik-Abenteuer im Mini 6.50 – Update: Startverschiebung auf Montag
In drei Tagen soll die erste Etappe des Mini-Transat 2021 beginnen, und schon vor dem Start steht fest, dass es fraglos ein spannendes Rennen für die 90 Seglerinnen und Segler werden wird.
Fünf von ihnen kommen aus Deutschland und Österreich, und für fast alle von ihnen geht schon ein Traum in Erfüllung, wenn sie beim Startschuss dabei sein werden. Der ist aktuell für Sonntag, 26. September, um 14 Uhr geplant.
Update von Freitag, 24. September: Aufgrund einer durchziehenden Front auf der Biskaya gilt eine Startverschiebung um 24 Stunden. Neuer Start: Montag, 27. September um 14 Uhr.
Update von Montag, 27. September: Start um 15 Uhr
Viel zugetraut wird Lennart Burke. Der 22-Jährige, der einen Tag vor dem Start noch seinen 23. Geburtstag feiert, hat für das Transat das Boot des Siegers in der Serienbootwertung des letzten Mini-Transat gekauft und sich in den vergangenen zwei Jahren ausgiebig auf das Rennen vorbereitet. Mit seiner knallroten „Vorpommern“, einer Pogo 3 (Nr. 943), hat er unter anderem am intensiven Training der Mini-Szene in Lorient teilgenommen.
Ebenso Melwin Fink. Der erst 19-jährige Jurastudent könnte der bisher jüngste deutsche Finisher eines Mini-Tansat werden und hat wie Lennart Burke eine Karriere im Profisegelsport im Blick. Fink startet auf der Pogo 3 „Sign for Com“ (Nr. 920). Der Nachwuchssegler konnte mehr Sponsoren für seine Kampagne gewinnen als zunächst gehofft und startet in einem konkurrenzfähigen Boot. Unter den Förderern befindet sich unter anderem Trans-Ocean e.V., unter dessen Stander auch Rixgens und Burke antreten.
Wie Fink und Burke startet auch Christian Kargl in der Serienbootwertung. Der 44-jährige Österreicher nimmt nach 16 Jahren Pause zum zweiten Mal an der Atlantikregatta teil – und geht entspannt ins Rennen. Er segelt die Maxi 650 „All Hands on Deck“ (Nr. 980).
Zwei Deutsche werden in der Wertung der 25 Prototypen geführt: Lina Rixgens und Marc Eric Siewert.
Lina Rixgens, die nach 2017 ihr zweites Transat segeln will, hatte gehofft, doch noch bei den Serienbooten gewertet zu werden und offenbar auch die Zusage des Veranstalters erhalten. Doch die 26-Jährige wurde enttäuscht: Nach jüngstem Stand wird sie nun doch mit den Protos gewertet. Das Problem: Rixgens’ Wevo 6.5 (Nr. 982) ist eigentlich als Serienboot konzipiert, doch wider Erwarten wurden bis zum Rennstart nicht zehn Boote gebaut, die es von einem Bootstyp geben muss, damit dieser den Serienboot-Status erhält. Rixgens selbst vergeicht ihre Leistung im Feld dennoch mit den anderen Serienbooten wie Pogo 3 oder Maxi.
Bewusst für ein Rennen im Feld der nach freieren Regeln gebauten Proto-Minis hat sich Marc Eric Siewert entschieden. Der 24-jährige Student segelt einen Berret-Racoupeau-Mini von 2006, der den Atlantik bereits im Kielwasser hat. Wie Rixgens schaut Siewert auf eine Vorbereitungszeit mit Rückschlägen zurück, ist aber froh darüber, das große Ziel erreicht zu haben, es überhaupt durch die Qualifizierung und an den Start geschafft zu haben.
Die ersten gut 1350 Seemeilen führen von Les Sables d’Olonne über die Biskaya und auf die Kanareninsel La Palma, wo die ersten Boote ab dem 3. Oktober im Hafen von Santa Cruz erwartet werden. Noch beim Briefing am Donnerstagmittag für die Segler wurde bestätigt, dass La Palma trotz des Vulkanausbruchs vorerst Zwischenstopp für die Segler bleiben soll. Doch es könne passieren, dass man unterwegs die Nachricht erhalte, dass doch eine andere Insel angelaufen werden soll, berichtet Lina Rixgens am Donnerstagnachmittag aus Les Sables d’Olonne. Auch ob der Start wirklich am Sonntag stattfinden wird oder aufgrund eines auf die Biskaya zuziehenden Tiefdruckgebietes eventuell verschoben wird, werde sich erst beim Briefing am morgigen Freitag entscheiden, so Rixgens.
Die zweite Etappe zur eigentlichen Atlantiküberquerung soll von den Kanaren aus am 29. Oktober starten. 2700 Seemeilen gilt es dann für die Teilnehmer, allein auf sich gestellt und ohne Kontakt zur Außenwelt zu bewältigen. Die Ziellinie wird diesmal vor Saint-François auf der Karibikinsel Guadeloupe liegen. Dort wird mit der Ankunft der schnellsten Segler ab dem 9. November gerechnet.
Die Hintergründe über die Vorbereitung der vier Deutschen und des österreichischen Skippers lesen Sie auch in YACHT 19-2021, die hier bestellt werden kann.