Mini-Transat 2017Probleme vor dem großen Sprung

Kristina Müller

 · 02.11.2017

Mini-Transat 2017: Probleme vor dem großen SprungFoto: Hermine Blanche
Unter Notrigg nach Marokko: Proto-Segler Dorel Nacou aus Marseille

Die Mini-Segler sind dabei, in ihren Regattamodus für den Atlantik zu finden. Ruderschäden und ein Mastbruch zwingen drei Segler zu Reparaturstopps

Seit dem Start der zweiten Mini-Transat-Etappe am Mittwoch machen die Einhandskipper Meilen nach Süden gut, die Hälfte der Distanz zu den Kapverden ist fast geschafft. Wenige Stunden vor Beginn des Rennens hatte die Regattaleitung bekanntgegeben, dass alle Segler die Route zwischen den kapverdischen Inseln São Antão und São Vicente nehmen müssen. Aus Sicherheitsgründen wurde dieses Gate eingerichtet, um die Segler in ihren kleinen Hochsee-Racern auf einen südlichen Kurs und damit weg vom angesagten Sturm auf der nördlicheren Route zu bringen. Safety first lautet die Devise beim Mini-Transat nunmal.

Leichtwind-Auftakt

In Leichtwindbedingungen beim Start vor Las Palmas am Mittwoch kamen Ian Lipinski und Erwan Le Mené besonders gut bei den Prototypen weg, aber auch Jörg Riechers auf seiner "Lilienthal" konnte mithalten. Derzeit liegt er allerdings 25 Meilen hinter Proto-Favorit Ian Lipinski, der auch die erste Etappe von La Rochelle nach Gran Canaria gewonnen hat.

Bester Deutscher in der Serienbootwertung ist mit seiner Pogo 3 erwartungsgemäß derzeit Oliver Tessloff auf Rang 18, Andreas Deubel liegt auf Platz 28, Lina Rixgens auf Rang 35. Sie alle segeln im noch verhältnismäßig dichten Feld der Boote entlang der marokkanischen Küste mit Kurs Südwest auf die Kapverden zu.

Mastbruch und Ruderschäden

Einige der Segler werden hier oder auf dem afrikanischen Festland noch einen Pit-Stop einlegen müssen, bevor sie hinter der nördlichsten Kapverden-Insel São Antão auf Kurs West gehen können. Grund sind Ruderschäden, die nicht alle mit Bordmitteln beheben können, wie die Klassenvereinigung Classe Mini mitteilt. Arthur Léopold-Léger etwa, Zweitplatzierter im Proto auf der ersten Etappe und Teilnehmer am Mini-Transat 2013, will sein Ruder in Mindelo reparieren, Erwan Le Mené (2. Platz im Proto auf der ersten Etappe) in Dakar. Ebenfalls Probleme mit der Ruderanlage hat Timothée Bonavita, er versucht aber, sie mit Bordmitteln unterwegs in den Griff zu bekommen.

Härter getroffen hat es Proto-Segler Dorel Nacou, dessen Mast im oberen Bereich gebrochen ist. Unter Notrigg hat er die marokkanische Küste angelaufen, um schnellstmöglich sein Rigg zu reparieren. Bleibt zu hoffen, dass er es bald zurück ins Feld schafft und den rund 80 anderen Einhandseglern derartige Rückschläge erspart bleiben. Aber das Rennen über den Atlantik hat gerade erst begonnen.

Und auch im TV-Programm sind die deutschen Mini-Segler vertreten: Auf Gran Canaria war das ZDF vor Ort, gesendet wird der kurze Beitrag am Sonntag, dem 5. 11. in der Sport-Reportage zwischen 17.10 und 18.00 Uhr.