Mini-Felder sind meist maximal groß. Auch die 21. Trophée Marie-Agnes Péron über verkürzte 160 statt 220 Seemeilen zog 50 Serienbooten und 25 Protos an die Startlinie. Die meisten der 75 Solisten bereiten sich mit ihren Teilnahmen an den aktuellen Frankreich-Klassikern der Mini-Klasse aufs Mini-Transat ab 21. September vor. So auch der Düsseldorfer Hendrik Lenz. Er beendete seine jüngste Herausforderung wie schon das vorangegangene Mini en Mai wieder als Achter.
Die Flotte war am 4. Juni schon einen Tag vor dem ursprünglich geplanten Datum ins Rennen geschickt worden. “Es war ein echt hartes kurzes Rennen”, sagte Hendrik Lenz nach der druckvollen 24-Stunden-Hatz von und nach Douarnenez. Dieses Mal gab es keine Zeitstrafe, ich bin abermals Achter. Für mich wäre sogar mehr dringewesen, aber ich hab zwei entscheidene Fehler gemacht und bin dann von meinem Vierten wieder runtergeruscht.”
Eine in Timing und Handling unglücklich gelaufene Halse und eine Wind-Fehleinschätzung bei der Rückkehr in die Bucht von Duarnenez kosteten die noch bessere Platzierung. Die Anspielung von Hendrik Lenz auf den zweiten achten Platz war seinem Rückblick aufs Mini en Mai zwei Wochen zuvor geschuldet. Auch da war der 31 Jahre alte deutsche Mini-Angreifer bereits als starker Achter ins Ziel gekommen, fiel aber in der Endabrechnung mit greifender Zeitstrafe für einen Fünf-Skunden-Frühstart auf Platz 25 zurück.
Dieses Mal behielt er nach 23 Stunden, 32 Minuten und 30 Sekunden seinen achten Platz und freute sich über die Bestätigung seiner beständigen Top-Ten-Leistungen.
Ich kann echt langsam die Top-Fünf ärgern.” Hendrik Lenz
Die Bilanz von “Monoka”-Skipper Hendrik Lenz fiel entsprechend positiv aus: “Insgesamt bin ich sehr zufrieden und happy mit meiner Performance. Jetzt nur noch die Fehler reduzieren. Und eine kleine Pause von den Rennen brauche ich auch erstmal. Leider ist mir nach dem Zieldurchgang noch jemand ins Schiff gebrettert. Das hat ein bisschen die Stimmung gedrückt, aber es ist nicht ganz so übel wie zuerst gedacht. Ich komm auf jeden Fall segelnd zurück nach la Rochelle.”
Die Serienwertung gewann bei der Trophée Marie-Agnes Péron Top-Favorit Paul Cousin auf dem Maxi 6.50 “AFP – Groupe Biocombustibles” in 22 Stunden, 29 Minuten und 10 Sekunden vor Deniz Bagci auf seinem Maxi “Jules – Sponsor wanted” und dem dritten Maxi “Groupe Satov” mit Amaury Guérin. Zu den Ergebnissen für die Serien- und die Prototypenflotte geht es hier.
Bei den Protos demonstrierte im Kampf um die MAP-Trophäe erneut Benoît Marie auf dem Manuard-Design “Nicomatic - Petit Bateau” seine Überlegenheit. Er holte damit im vierten Start in diesem Jahr seinen vierten Sieg. Seine Zeit war mit 20 Stunden, 40 Minuten und 54 Sekunden imposant! Rund eineinhalb Stunden nach Marie erreichte Julien Letissier auf “Frerots – Branchet” die Linie. Platz drei sicherte Basile Gautier auf “Nass & Wind – Les EDG” weitere 40 Minuten später.
Der erst für das Mini-Transat 2027 planende Tom Wehde aus Melwin Finks und Lennart Burkes Rennstall Next Generation Boating konnte sich im Vergleich zur letzten Regatta steigern. Er kam nach 23 Stunden und 57 Minuten als 14. ins Ziel, konnte sich damit im ersten Dritten der Serienboote platzieren. Tom Wehde sagte: “Das war ein wunderschöner Abschluss meiner ersten Mini Saison. Ich bin überglücklich über das Ergebnis!“
Für den im November 2024 aus fast 50 Bewerbern für das Nachwuchsprojekt Mini-Transat 2027 ausgewählten Tom Wehde war es die letzte Regatta des Jahres in Frankreich. Er wird den Mini “Osterrath” nun zurück nach Deutschland bringen, wo das Team der Yachtwerft Next Generation Boating Arbeiten am Kiel und weitere Reifits durchführen wird. Für das Nachwuchstalent aus dem Hamburger Rennstall war die erstes Jahreshälfte ein erfolgreicher Auftakt zu seiner langfristig geplanten Mini-Kampagne.