Mini-KlasseHendrik Lenz verpasst Top Ten nur knapp, “mega Erfahrung” für Tom Wehde

Tatjana Pokorny

 · 05.05.2025

"Monoka"-Skipper Hendrik Lenz mit seiner Vector "Monoka" und der Nummer 1085.
Foto: Bruno Bouvry Photographe
Schönes Ergebnis für die deutschen Mini-Solisten beim Saisonauftakt in Frankreich: Als bester GER-Starter segelte Hendrik Lenz im La Pornichet Select bei den Serienbooten auf Platz elf. Auch der Nachwuchs aus Lennart Burkes und Melwin Finks Rennstall Next Generation Sailing schlug sich bei der Mini-Premiere gut: Tom Wehde segelte im Feld von 62 Serien-Minis auf Platz 27.

Knapp 300 Seemeilen hatten insgesamt 89 Mini-Solisten bei ihrem Saisonauftakt im Pornichet Select in der Biskaya zu meistern. Nach dem Start am vergangenen Samstag (3. Mai) hatte Proto-Sieger Benoït Marie auf seiner Manuard 22 “Nicomatic – Petit Bateau” den Kurs in nur 1 Tag, 11 Stunden, 37 Minuten und 54 Sekunden gemeistert.

Mini-As Felix Oberle Vierter bei den Protos

Dass die zuletzt meist erfolgreiche Raison 22 “DMG Mori Sailing Academy 2” dieses Mal nicht gewann, sondern Alexandre Demange mit Platz zwei zufrieden sein musste, hatte technische Gründe. “Der Baum ist ihm vorne weggeflogen. Da musste er seinen ersten Platz aufgeben”, berichtete der Düsseldorfer Serienbootsegler Hendrik Lenz.

Bester Nicht-Franzose im Feld der 28 Prototypen war der Schweizer Felix Oberle, der nach 1 Tag, 17 Stunden, 30 Minuten und 54 Sekunden mit seinem Raison-Design “Big Bounce” Platz vier holte. In der Serienwertung siegte der Franzose Paul Cousin mit seinem Maxi-Design “AFP - Groupe Bio Combustibles”. Sein Lauf war mit 1 Tag, 17 Stunden, 34 Minuten und 7 Sekunden Platz acht im Gesamtklassement aller 89 Miniisten inklusive Protos wert.

Bester deutscher Starter beim Pornichet Select für Mini-Solisten und angehende Mini-Transat-Skipper war Hendrik Lenz. Der 30 Jahre alten Düsseldorfer, der mit seinen Eltern und Bruder Lars auf einem alten Getreideschiff im Düsseldorfer Hafen aufwuchs, verpasste sein erstes Top-Ten-Ergebnis bei einer renommierten Mini-Regatta um nur rund siebeneinhalb Minuten. Hier geht es zu den Ergebnissen für Protos und Serienboote.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

“Monoka”-Skipper Hendrik Lenz auf gutem Kurs

“Es war schon cool, heute in den Hafen einzulaufen und beim Zählen der bereits angekommenen Boote zu merken, dass es noch gar nicht so viele sind. Ich bin happy und fühle mich auf guten Kurs”, sagte Lenz in Pornichet. Zwischendurch sei er mal sauer gewesen, weil er in leichten und mittleren Winden von einer ganzen Reihe Boote überholt worden war. Am Wind hat er sich viele von ihnen aber bei teilweise 24 Knoten wiedergeholt.

Ich mag taktisches Segeln und auch Survival.” Hendrik Lenz

Zwei neue Segel bekommt Hendrik Lenz’ Mini “Monoka” noch vor dem Start zur Regatta Mini en Mai in der kommenden Woche. “Das Großsegel ist schon ein bisschen alt und ein neuer Spinnaker kommt auch”, erzählt Hendrik Lenz. Dazu will er mit dem Trainer besprechen, wie er mit seinem Vector-Design auch in den weniger geliebten Bedingungen auf mehr Speed kommen kann.

Man sehe, wer in in diesem Rennen gut dran war, so Lenz. “Ich bin der erste Nicht-Maxi in der Serienwertung”, sagte der für den Düsseldorfer Yacht-Club startende Skipper, der im September in sein erstes Mini-Transat starten will. Tom Wehde dagegen hat mit dem La Pornichet Select seine erste Solo-Regatta seiner noch jungen Karriere bestritten. Der Nachwuchsskipper aus Lennart Burkes und Melwin Finks Rennstall Next Generation Sailing hat sich dabei mit der Vector “Osterrath” gut geschlagen.

Das war eine mega Erfahrung mit tollem Ergebnis.” Tom Wehde

Der 25 Jahre alte Mini-Segler holte Platz 27 in der Serienwertung, konnte sich damit deutlich in der vorderen Hälfte des Feldes platzieren. Seine Feuertaufe als Problemlöser bestand der gelernte Bootsbauer auch auf Anhieb: Er hatte während der Regatta ins Rigg steigen und eine provisorische Reparatur ausführen müssen, weil ein Want gebrochen war.

Mini “Osterrath” nach Blitzrepartur im Einsatz

Schon vor dem Start waren Tom Wehde und sein Team gefordert. Nach einem Crash bei der Mini-Regatta Plastimo Lorient Mitte April hatte der Mini “Osterrath” noch kurzerhand zurück in die Heimatwerft der Next Generation Boating nach Hamburg gebracht werden müssen. Dort hatten fachkundige Hände auf der Yachtwerft im Zeitraffer dafür gesorgt, dass der Wehde-Mini rechtzeitig wieder startklar war.

Die Île d’Yeu, die Belle-Île und Les Sables-d’Olonne markierten markante Kursmarken der französisch geprägten La Pornichet Select mit Teilnehmenden aus mehr als einem Dutzend Ländern. Die Ergebnisse bei dieser ersten Solo-Regatta des Jahres zählen für die französische Mini-6.50-Meisterschaft.

Das Rennen ist außerdem eine der Pflichtregatten für die Qualifikation zur Mini-Transat 2027, auf die sich Tom Wehde langfristig vorbereitet, während Hendrik Lenz, Thiemo Huuk (GER, “Europe”, 33. der Serienbootwertung im La Pornichet Select) und Victor David (GER/FRA, “Ich bin ein Solitaire”, 40.) schon für den Start im September dieses Jahres vorbereiten.

AKTUALISIERUNG (6. Mai, 10.45 Uhr). Nach einer Jury-Entscheidung beim La Pornichet Select ist Hendrik Lenz nachträglich auf Platz zehn der Serienboot-Wertung des 300-Seemeilen-Rennens vorgerückt, hat damit seinen ersten Top-Ten-Erfolg bei einer renommierten Mini-Regatta erreicht. Die Ergebnisveränderung ergab sich durch die Disqualifizierung des Franzosen Gabriel Bouan, der als Sechster ins Ziel gekommen war. Er war mit seinem Maxi-Design “PSE: Pour un sourir d’enfant” durch ein Sperrgebiet gefahren.

Replay! Die Übetragung vom Start ins La Pornichet Select zeigt die Mini-Flotte ausführlich:

Meistgelesen in der Rubrik Regatta