La Boulangère Mini TransatDer Passat kommt – gelingt die Aufholjagd im Süden?

Max Gasser

 · 01.11.2023

La Boulangère Mini Transat: Der Passat kommt – gelingt die Aufholjagd im Süden?Foto: La Boulangère Mini Transat/V. Olivaud
Will bei den Protos von ganz hinten nach ganz vorn: “DMG Mori"-Skipperin Laure Galley
Es wird spannend beim Mini-Transat: Nach der Flautenlotterie zu Beginn der zweiten Etappe wird sich nun mit dem Einsetzen der Passatwinde zeigen, welche Route sich wirklich auszahlt. Der Süden liegt noch weit zurück, könnte aber zum großen Sieger avancieren

Bereits gestern, kaum mehr als drei Tage nach dem Start der zweiten Etappe, hatte sich die Flotte der 24. Auflage des La Boulangère Mini Transat über mehr als 400 Seemeilen aufgefächert. Es ist kaum möglich, einer Seite klar bessere Chancen einzuräumen als der anderen. War die Nordwest-Gruppe gestern noch klar im Vorteil, profitieren die Gegner im Südosten schon jetzt von den aufkommenden Passatwinden. Während das gesamte Feld in den vergangenen Tagen häufig Durchschnittsgeschwindigkeiten unter fünf Knoten und weniger loggte, soll das Rennen heute mit vorhergesagten 15 Knoten Wind wieder an Fahrt aufnehmen.

“Ab morgen werden die Passatwinde für die gesamte Flotte wieder einsetzen”, versprach Christian Dumard, der Wetterexperte des Rennens, bereits gestern. Auch wenn die Minis im Süden bereits in deutlich besseren Bedingungen segeln, ist noch lange nicht klar, ob sich der Split für sie auszahlt – noch haben sie 200 Seemeilen Rückstand. Einer der Führenden in der Serienwertung dieser Gruppe ist der Schweizer Felix Oberle, der derzeit an Position 50 liegt und versuchen wird, sich weiter nach vorn zu arbeiten. Auf der anderen Seite liegt der Belgier Peter Cools mit seinem Maxi “Clochette” in Gesamtführung, die Österreicherin Lisa Berger kämpft im hinteren Mittelfeld.

Welche Strategie wird sich durchsetzen?

Je nach genauer Position Richtung Norden wird auch das restliche Feld nach und nach voraussichtlich beschleunigen. Nach derzeitigen Einschätzungen wird dennoch die südliche Flotte als Sieger aus dieser strategisch anspruchsvollen Situation hervorgehen. Sie wird von etwas mehr und stabilerem Druck profitieren. Denn auch das große Tiefdruckgebiet Ciarán, das heute Nacht über den Nordwesten Frankreichs hinwegfegen wird, drängt zudem alle anderen Systeme nach Süden ab.

Bei den Protos ist die Lage derzeit ähnlich: Uros Krasevac aus Slowenien liegt im Norden mit einem Design aus dem Jahr 2009 in Führung. “DMG Mori”-Skipperin Laure Galley ist zwar derzeit die Schnellste im Feld, liegt aber mit knapp 250 Seemeilen Rückstand weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die Französin Carolin Boule hat sich mit ihrem schnellen Sam-Manuard-Foiler nach ihrem Zwischenstopp aufgrund von Problemen mit dem Autopiloten für den Mittelweg und damit für eine kürzere Distanz entschieden. Derzeit liegt sie an Position 23, könnte vom auffrischenden Wind allerdings stark profitieren und das Potenzial ihrer “Nicomatic” erstmals während des Rennens präsentieren.


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