Kieler WocheWarten auf Wind – Wettfahrten bei den Skiffs und auf der Seebahn

YACHT-Redaktion

 · 25.06.2024

Start der 49er-FX-Klasse, die am Ende von Tag drei der Kieler Woche ein deutsches Trio auf dem Podium sieht
Foto: Sascha Klahn
Viel Geduld war gefordert am Montag (24. Juni) von den Aktiven der Kieler Woche wie von den Wettfahrtleitungen gleichermaßen. Hartnäckige Wolkenfelder über Schilksee verhinderten stundenlang den Aufbau einer sommerlichen, segelbaren Seebrise

Um 14.41 Uhr hatte das Team um Regattaleiter Fabian Bach den Mut, die olympischen Frauenklasse 49er FX auf die hafennahe Bahn Hotel zu schicken. Und wurde mit drei Wettfahrten belohnt, nach denen drei deutsche Crews die Gesamtwertung anführen. Während alle anderen Jollenklassen pausierten, kam auch die Goldflotte der 49er zumindest zweimal zum Zug. Das deutsch-französische Duo Richard Schultheis/Youenn Bertin ist unter maltesischer Flagge Spitzenreiter.

Die Skiff-Frauen dominieren

Auf dem Wasser entwickelte sich der Tag zu einem Fest für die deutschen Skiff-Frauen. Nach nunmehr neun Wettfahrten an den drei Tagen steht gleich ein Quartett in Schwarz-Rot-Gold an der Spitze des Rankings. Den besten Tag erwischten Katharina Schwachhofer/Elena Stoltze, die in der schwachen Brise ihre Erfahrung vom heimischen Bodensee ausspielten. „Heute war es entscheidend, frei zu fahren, auf den Speed zu achten und wenig Manöver zu fahren“, sagte Vorschoterin Stoltze, und ihre Steuerfrau ergänzte zum Erfolgsrezept: „Ruhig bleiben, Überblick behalten und auf sich selbst konzentrieren!“ Das klappte bei dem Duo aus Württemberg herausragend mit zwei Siegen und einem zweiten Platz.

Damit sprangen sie auf Rang zwei hinter Marie Hofmann/Jill Paland, die ihrem starken zweiten Tag zur Kieler Woche einen soliden dritten folgen ließen. Das reichte der Kombination aus Düsseldorf und Hamburg, um die Führung deutlich zu behaupten, da die bisherigen Zweiten, die Norwegerinnen Pia Dahl Andersen/Nora Edland, eine Frühstart-Disqualifikation kassierten und insgesamt auf Platz fünf abrutschten. Sie mussten auch noch die weiteren deutschen Teams Anna Barth/Emma Kohlhoff (Kiel) sowie Charlotte Henkel/Carolina Horlbeck (Hamburg/Lübeck) passieren lassen.

Für die 49er der Männer reichte der Wind immerhin zu zwei Wettfahrten. Das dritte Rennen wurde auf halbem Weg mangels segelbarer Brise abgebrochen. Der Tag brachte einige Einschläge bei den Mannschaften – mit Patzern und Frühstart-Disqualifikationen. Damit räumten die Dänen Frederik Rask/Jakob Precht Jensen vorerst den Goldplatz und gaben die Führung an Schultheis/Bertin ab. Rang drei bleibt in polnischer Hand, allerdings übernahmen Adam Glogowski/Maciej Krusiec diese Platzierung von ihren Landsleuten Tytus Butowski/Borys Podumis, die es auf Rang sieben zurückschlug.

X99 Gold-Cup gestartet

Auf der Seebahn starteten die X99-Crews in ihren Gold-Cup, die inoffizielle Weltmeisterschaft, und auch der Kiel-Cup der seegehenden ORC-Yachten konnte nach langer Wartezeit auf See die ersten beiden Wettfahrten über die Bahn bringen. Besonders erfolgreich präsentierten sich die dänischen Starter. Beim X99 Gold-Cup übernahm die dänische Crew um Thomas Nielsen aus Svendborg die Führung nach Tag eins. Die stärkste Mannschaft der ORC-Gruppe A+B sind die Landsleute der „Dixi 4“ von Eric Stannow (Helsingør) mit zwei Siegen. Das Pendant in der Gruppe C+D ist die „Patent 4“ von Jürgen Klinghardt (Lübeck), die ebenfalls über zwei erste Plätze jubeln durfte.


Meistgelesen in der Rubrik Regatta