Die stärksten gemischten Segelcrews der Kieler Woche kommen bisher aus Großbritannien. Nach dem zweiten Tag des Sailing Grand Slams in den olympischen Mixed-Klassen führen am Donnerstag Martin Wrigley und Bettine Harris im 470er noch überlegener als John Gimson und Anna Burnet im Nacra 17. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Theresa Löffler und Christopher Hoerr aus Lausanne und Röthenbach, die im 470er nur zwei Punkte hinter dem Podium in Lauerstellung liegen. Nach dem Durchzug eines Tiefdruckgebiets, das Anfang der Woche für teils stürmische Bedingungen gesorgt hatte, mussten sich die Aktiven zunächst in einer leichten östlichen Brise beweisen. Das beherrscht das herausragende 470er-Duo aus England offenbar genauso gut wie den frischen bis starken Wind am Vortag.
Tadellos war der Auftritt von Martin Wrigley und Bettine Harris an den ersten beiden 470er-Tagen der Kieler Woche. Vier Tagessiege stehen für das britische Team zu Buche. "Die weiße Weste sieht auf dem Papier hinterher immer einfacher aus als es auf dem Wasser war", wollte sich der Steuermann keineswegs als unschlagbar hinstellen. Gleichwohl überschüttete Theresa Löffler ihn mit viel Lob: "Die Briten fahren schon extrem sauber und fehlerfrei auf der Bahn." Mit der eigenen Leistung war die Studentin auch zufrieden, zumal sich der Auftakt mit einem elften und sechsten Platz "doch ziemlich mühsam gestaltete." Ein dritter und vierter Platz seien "eine gute Ausgangsposition für das Podium als Kieler Woche-Ziel."
Hinter den führenden Briten liegen zwei portugiesische Mannschaften mit Beatriz Gago/Rudolfo Pires und Diogo Costa/Carolina Joao. Überraschend nur auf dem siebten Platz finden sich die frisch gebackenen Weltmeister Jordi Xammar Hernandez und Marta Cardona Alcántara wieder, knapp vor Malte Winkel und Paula Schütze aus Kiel und Schwerin.
Wie zu erwarten foilen die Olympiasilbermedaillengewinner John Gimson und Anna Burnet meist an der Spitze des Nacra-17-Felds. Vier von sechs möglichen Tagessiegen bedeuten aber nur drei Zähler Vorsprung vor den Franzosen Tim Mourniac und Aloise Retornaz. Beide Topteams haben sich von den Verfolgern aus Australien schon etwas abgesetzt. Brin Liddell und Rhiannan Brown sind Dritte vor Ruben Booth und Rita Booth Ferrando. Die einzigen Deutschen, Josh Berktold und Zoe Coers, haben einen schweren Stand und tragen im Zwischenklassement die rote Laterne.
Am Donnerstagmittag starteten neun internationale Bootsklassen den zweiten Teil der Kieler Woche. Seriensieger Heiko Kröger aus Ammersbek steckte mit einem Tagessieg zum Auftakt gleich sein Ziel ab: das 15. Kieler Woche-Gold. Allerdings konterte Christoph Trömer aus Homeburg und zog gleichauf.
Auch in der OK-Jolle lag mit dem Schweriner André Budzien sofort ein Topfavorit vorn, wurde aber vom Schweden Niklas Edler im zweiten Rennen von der Spitze verdrängt. Dessen Landsmann Viktor Elfving glänzte zum Auftakt der ILCA 4.