Während die Olympiasegler zum Auftakt der zweiten Kieler-Woche-Halbzeit tatenlos blieben, brachten die Seesegler den Kiel-Cup mit Sport und Spaß zu Ende
Kurzer Schluckauf zur Halbzeit: Die zweite olympische Hälfte der 128. Kieler Woche hat zu flau begonnen. Die Olympiasegler konnten am Mittwoch bei sehr leichten und schwankenden Winden nicht wie geplant durchstarten. In den acht olympischen Disziplinen wurden alle Rennen nach langem Warten auf Donnerstag verschoben. Kieler-Woche-Sportchef Dirk Ramhorst sagte: "Es war nach dem grandiosen Segeln am Vortag ein bisschen schade, dass die instabilen Winde am Mittwoch nicht mehr zugelassen haben. Für Donnerstag aber rechnen wir mit zunehmend besseren Winden und segeln dann pro Klasse ein Rennen mehr." Die Wetterprognosen sind vielversprechend: Der insgesamt sechste Tag der neuntägigen Serie könnte zwar ebenfalls mit leichten Winden beginnen. Doch die sollten über den Tag zunehmen und sich zu Traumbedingungen mit 15 Knoten Wind entwickeln.
Trotz der lauen Lüfte und der Nullnummer für die Olympiasegler konnten die Seesegler am Mittwoch eine Wettfahrt ins Ziel bringen. Das reichte zum Abschluss der Kiel-Cup-Serie nach sechs Rennen über drei Tage. Gewonnen hat die Mannschaft von Jens Kuphal aus Berlin auf der Landmark 43 "Intermezzo". Kuphal sagte: "Es waren tolle Segeltage in Kiel, an denen wir alle Wetter erlebt haben. Die flexiblen Formate haben uns gut gefallen. Unser Schlüssel zum Erfolg ist sicher, dass wir seit drei Jahren mit derselben Crew segeln." Dazu zählen die Mitglieder des Offshore Team Germany um dessen Skipper Robert Stanjek aus Berlin mit Annie Lush und Phillip Kasüske, die ab Januar in französisch-deutscher Co-Produktion mit dem Franzosen Benjamin Dutreux ins Ocean Race um die Welt starten, und der Hamburger "Booteflüsterer" Max Gurgel. "Diese vier Profis, der insgesamt gute Teamgeist an Bord und das immer bessere Kennenlernen unseres Bootes haben uns hierher gebracht", sagte Kuphal.
Auf Platz zwei segelte bei den großen Booten im Kiel-Cup die Crew um Skipper Ralf Lässig auf "Xenia" vom Wassersportverein Wulsdorf. Dritte wurde die "Halbtrocken 4.5" von Michael Berghorn vom Kieler Yacht-Club. In der kleineren Division siegte Knut Freudenbergs "Halbtrocken" von der Segler-Vereinigung Flensburg vor Torsten Bastiansens "Xen" aus Flensburg und Jochen-P. Kunzes "Sophus" vom Yacht-Club Langballigau. "Interessant und schön war's", zog Seebahn-Gesamtleiter Eckart Reinke Bilanz, "morgen geht es mit dem neuen Doublehand-Format von Kiel mit Übernachtung in Schleimünde und am Freitag zurück nach Kiel. Wir sind alle sehr gespannt. Ich glaube, die Segler auch."