Youth America's CupRennen kann auch Training sein

Dieter Loibner

 · 13.02.2013

Youth America's Cup: Rennen kann auch Training seinFoto: YACHT/Jen Edney
Auf den Fersen: Im ersten Lauf hielt STG/NRV lange mit den starken Australiern mit

Nach durchwachsenem Start steigert sich das STG/NRV-Team am ersten Tag der Red-Bull-Youth-AC-Regatta auf der San Francisco Bay

Leben und lernen auf der Überholspur. Es war der Wunsch der sieben, die hier die deutschen Farben vertreten, und diesem wurde auch stattgegeben. Doch bevor gestern gesegelt wurde, gab es für die jungen Segler noch die Gelegenheit zum gemeinsamen Foto mit Superstars wie Russell Coutts, Jimmy Spithill, Iain Percy, Nathan Outteridge und Ben Ainslie. „In meinen Jugendtagen gab es keinen klaren Weg zum Cup”, sagte Spithill, der jüngste siegreiche Cup-Steuermann der Geschichte. Doch der Youth-AC, so Spithill weiter, verschaffe diesen Jungs eine gute Gelegenheit, womit der Zugang (zum America’s Cup) heute auch deutlich breiter werde.

Auf dem Wasser taten sich die Deutschen dann anfangs recht schwer, ihr Potenzial abzurufen. Im ersten Lauf gegen Australien und Neuseeland war das STG/NRV-Team lange den führenden Australier auf den Fersen, bevor es an der letzten Tonne außer Tritt kam und die Kiwis vorbeiziehen lassen musste. Danach wurde der Kurs in die South Bay gelegt, wo die Brise leicht, doch die auslaufende Tide stark war. Gegen Österreich und Neuseeland gab es beim Timing zum Start und wohl auch mit dem starken Strom Probleme, bevor sich das deutsche Team gegen Dänemark und Südafrika auf seine Stärken besann und einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfuhr.

  Vorbild: Jimmy Spithill (3. v. r.), der jüngste America's-Cup-SiegerFoto: Gilles Martin-Raget/ACEA
Vorbild: Jimmy Spithill (3. v. r.), der jüngste America's-Cup-Sieger

Coach Markus Koy zeigte sich mit den Tagesrängen 3, 3, 1 zufrieden. „Dass die Jungs bei dem vielen Wind unter Regattabedingungen anstandslos um den Kurs gesegelt sind, ist ein guter Beginn. Die Fehler passierten, weil sie mit dem Kopf noch zu sehr im Boot sind.” Aber das, so hoffen Koy und das Team, soll nach dem gestrigen Renntraining am Donnerstag schon deutlich besser sein. Die Überraschung war Österreich, das so wie die Australier zwei erste und einen zweiten Platz zu Buche stehen hat. Donnerstag und Freitag gibt es für jedes Team nochmals je drei Wettfahrten.

  Starke Ösis: Ob's an der Präsenz von Beobachter Russell Coutts gelegen hat, dass Team Austria nach dem ersten Tag ganz vorn liegt?Foto: Gilles Martin-Raget/ACEA
Starke Ösis: Ob's an der Präsenz von Beobachter Russell Coutts gelegen hat, dass Team Austria nach dem ersten Tag ganz vorn liegt?