Carsten Kemmling
· 07.02.2005
Edzard Reuter, Hans-Olaf Henkel und Dr. Klaus Murmann werden in den erweiterten Aufsichtsrat von Fresh Seventeen berufen
Die Deutsche Challenge 2007 AG (DC 2007 AG), Projektfirma der deutschen America's-Cup-Kampagne Fresh Seventeen, hat in ihrer Hauptversammlung vom 7. Februar den Aufsichtsrat um drei Sitze erweitert.
Edzard Reuter, Hans-Olaf Henkel und Dr. Klaus Murmann haben sich bereit erklärt, nach der spätestens bis Ende April vorgesehenen Abgabe der formellen Herausforderung in den Aufsichtsrat einzutreten.
Zu diesem Zeitpunkt soll der Aufsichtsratsvorsitz von Dr. Alexander von Bergwelt auf Edzard Reuter übergehen. "Eine Kampagne zum legendären America's Cup war in Deutschland lange überfällig. Wir wollen sie mit unserer Erfahrung unterstützen und mit dem Eintritt in den Aufsichtsrat ein deutliches Zeichen für unsere Unterstützung von Fresh Seventeen setzen", so das Trio.
Die Zusammensetzung ist kein Zufall, denn alle drei sind nicht nur angesehene, renommierte Persönlichkeiten des Wirtschaftslebens, sondern auch leidenschaftliche Segler. Edzard Reuter (76) war von 1987 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG und federführend am Segelförderprojekt AeroSail beteiligt. Er ist aktuell im Vorstand mehrerer kultureller und wissenschaftlicher Förderkreise und Stiftungen.
"Wir Aufsichtsräte werden dem Vorstand und dem Projektteam auf diesem anspruchsvollen Weg zum America's Cup unterstützend, aber auch kritisch zur Seite stehen", sagt Reuter, selbst Skipper einer Elf-Meter-Yacht auf dem Bodensee.
Hans-Olaf Henkel (64) hat von 1995 bis 2000 als Präsident den Kurs des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) bestimmt, nachdem er 34 Jahre, zum Schluss als Interkontinental-Chef, bei IBM tätig war. Heute ist der Bestsellerautor Präsident der Leibniz-Wissenschaftsgemeinschaft. Der Titel seines neuesten Buchs passt zur Cup-Herausforderung: "Die Kraft des Neubeginns. Deutschland ist machbar."
Henkel, der am Steuer seiner Swan-Yacht selten den Regattaklassiker Rund um den Bodensee verpasst, sagt: "Die America's-Cup-Teilnahme verlangt eine starke Gemeinschaftsleistung 'Made in Germany' von der Forschung und Entwicklung bis zur Organisation und Strategie."
Dem Kieler Klaus Murmann (73, 1987 bis 96 Arbeitgeberpräsident und jetzt Chairman Emeritus des Mobilhydraulik-Konzerns Sauer-Danfoss) liegt die Standortförderung besonders am Herzen. 2003 ließ sich der Hochseesegler den Hightech-Maxiracer "Uca" bauen und wurde damit schnellstes Schiff bei der DaimlerChrysler North Atlantic Challenge.
Er erklärt: "Der Kampf um die begehrte Silberkanne des America's Cups ist eine unvergleichbare Symbiose aus Innovation, Teamgeist, Motivation und Zielstrebigkeit. Es ist für Deutschland auch eine bedeutende Prestigefrage, 2007 dabei zu."
Die DC 2007 AG bereitet mit Hochdruck die Anmeldung der Kampagne Fresh Seventeen unter Top-Skipper Jesper Bank zum 32. AC vor, der im Sommer 2007 erstmals seit 153 Jahren wieder in Europa, nämlich im spanischen Valencia, stattfindet. ARD und ZDF haben sich bereits die Fernsehübertragungsrechte für die Regatten gesichert. Bis zum 28. April muss der Deutsche Challenger Yacht Club mit Kommodore Willy Kuhweide an der Spitze die Herausforderung beim Titelverteidiger formell einreichen, der Société Nautique de Genève, dem Verein des Cup-Gewinners von 2003 Alinghi.