Tatjana Pokorny
· 12.10.2024
Vor Barcelona hat zum America’s Cup die erste und einzige Regatta der J Class in diesem Jahr stattgefunden. Gastgeber war der Real Club Nautic de Barcelona. Die Rennen wurden nach der neuen ORC J VPP-Handicap-Regel der J-Klassenvereinigung ausgetragen. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die J-Schönheiten mit ihren sehr unterschiedlichen Konstruktions- und Leistungsmerkmalen durch die neue Regel wohl ausgewogener bewertet werden können.
In der Barcelona-Arena trafen sich nicht nur die futuristischen AC75-Foiler im Kampf um die „Auld Mug“. Auch drei imposante J-Class-Yachten kreuzten zur Begegnung von Cup-Historie und Cup-Moderne im spanischen Mittelmeerrevier auf. Den Dreikampf zwischen der J S1 „Svea“ (10 Punkte), der K7 „Velsheda“ (15 Punkte) und der KZ 13 „Rainbow“ (18 Punkte) gewannen bei der J Class Barcelona Regatta die Skandinavier.
In sieben Rennen konnte sich in der umkämpften Serie jede J mindestens einmal durchsetzen. „Velsheda“ segelte mit zwei Rennsiegen auf Platz zwei hinter „Svea“, gewann aber der Kohler-Cup für die beste Saisonleistung. Relevant waren dafür die Ergebnisse der Regatten Saint Barth's Bucket, Superyacht Cup Palma, Maxi Yacht Rolex Cup und dem finalen Barcelona-Gipfel. Der blieb im Gedächtnis, weil die Begegnungen zwischen den J-Class-Gigantinnen und den America’s-Cup-Boliden fast ein Jahrhundert Yachtsportgeschichte auf einen Blick zeigte.
Für “Svea” bedeutete der Sieg in Barcelona eine schöne Belohnung für ihre beiden Co-Eigner und die Crew, der Segler aus elf unterschiedlichen Nationen angehören. Gemeinsam hat das Team auch eine Gruppe von Jollenseglern zusammengebracht und junge Segler und Seglerinnen ausgebildet, die von erfahrenen Big-Boat-Seglern und J-Class Veteranen angeleitet werden.
In Barcelona segelten die J-Class-Yachten im selben Revier mit den AC75-Foilern im 37. America’s Cup ins Rampenlicht. Das empfanden auch die regelmößig bei Top-Regatten rund um die Welt startenden Profis als unvergessliche Erfahrung und Ehre. Der J-Klasse hat das Interesse der Segelfans in Barcelona und auf der ganzen Welt hat der Klasse großen Auftrieb gegeben, hieß es in einer Meldung der Klassenvereingung. “Svea”-Navigator Steve Hayles sagte: “Es war absolut fantastisch, dort in dieser Woche draußen zu sein.”
“Velsheda”-Taktiker Tom Dodson sagte nach den beiden finalen Tagessiegen für die gegnerischen Schweden: “Heute war alles ‘Svea’! Wir auf ‘Velsheda’ und “Rainbow’ mussten uns um die Plätze zwei und drei streiten. Aber herzlichen Glückwunsch an ‘Svea’. Auf ‘Velsheda’ war wir im zweiten Start über de Linie. Im ersten wurden wir vom Wettfahrtleitungsboot abgedrängt. Wir waren den ganzen Tag mit der Aufholjagd beschäftigt.”
Dennoch zog Tom Dodson positiv Bilanz: “Wir haben den zweiten Platz in der Gesamtwertung und sind damit zufrieden. Es ist schade, dass der erste Tag so leichtwindig und die letzten beiden Tage etwas grenzwertig waren. Aber die beiden windigen Tage, die wir hatten, waren einfach großartig zu segeln.”
Die Ergebnisse der J Class Barcelona Regatta
1. Svea (J/S1): 1,2,1,2,2,1,1 – 10 Punkte
2. Velsheda (K7): 2,1,2,1,3,3,3 – 15 Punkte
3. Rainbow (J-KZ 13): 4(DNC), 3,3,1,2,2 – 18 Punkte