America's CupZurück in die Zukunft: Einrumpfer und Nationalitätenregel

Tatjana Pokorny

 · 28.09.2017

America's Cup: Zurück in die Zukunft: Einrumpfer und NationalitätenregelFoto: ACEA2017/Sander van der Borch
Finale

In Auckland wurde in der Nacht zu Freitag das Protokoll zum 36. America's Cup veröffentlicht. Die wichtigste Frage aber bleibt bis Ende November unbeantwortet

Große Überraschungen birgt das in Auckland in der Nacht auf Freitag vorgestellte Protokoll zum 36. America's Cup nicht. Die wichtigste Frage bleibt weiter unbeantwortet: Wie werden die 75-Fuß-Einrumpfer aussehen, auf denen 2021 um die bekannteste Trophäe des internationalen Segelsports gesegelt wird? Werden sie foilen oder nicht? Dazu wollen sich die Verteidiger nun erst am 30. November dieses Jahres äußern. Dennoch brachte die Vorstellung des Protokolls einige neue Erkenntnisse.

  Stellte gemeinsam mit Grant Dalton das Protokoll in Auckland vor: Luna Rossas Boss Patrizio Bertelli, Challenger of Record aus ItalienFoto: ACEA/G. les Martin-Raget
Stellte gemeinsam mit Grant Dalton das Protokoll in Auckland vor: Luna Rossas Boss Patrizio Bertelli, Challenger of Record aus Italien

Pro Syndikat werden bei der 36. Cup-Auflage zwei Boote erlaubt sein. Fest steht, dass 2019 und 2020 in Neuseeland Vorregatten zum America's Cup ausgetragen werden. Dazu haben die Kiwis wie erwartet eine Nationalitätenregel festgelegt. Mindestens 20 Prozent der Segler eines Cup-Teams müssen einen Pass des Landes oder ihren Hauptwohnsitz in dem Land haben, für das die Mannschaft startet. Alle anderen müssen sich in der Zeit zwischen dem 1. September 2018 und dem 1. September 2020 mindestens 380 Tage in dem Land aufhalten. Das wollen die Verteidiger stichprobenartig überprüfen. Internationale Profisegler sind in der Regel mehr als 190 Tage im Jahr auf Reisen und werden es nicht leicht haben, dieser Vorschrift zu entsprechen. Grant Dalton erklärte aber: "Wir wollen mit dieser Regel nicht Profirsegler davon abhalten Geld zu verdienen, sondern die Länder dazu ermutigen, ihre eigenen Talente heranzuzüchten."

Die Neuseeländer bereiten sich bei den erst beginnenden Planungen für den America's-Cup-Hafen auf bis zu acht Herausforderer vor. Als Detail wurde auf Nachfrage bekannt, dass "Fahrradfahrer" anstelle von Grindern auch in Zukunft nicht verboten werden. Außerdem kündigten die neuen Verteidiger an, dass sie nicht – wie zuletzt das Oracle Team USA vor Bermuda – an der Herausforderrunde zum America's Cup teilnehmen werden. Auch hier hält man sich wieder enger an die Cup-Stiftungsurkunde.

(Anmerkung: Wir haben diesen Beitrag nachträglich um eine genauere Erläuterung der Nationalitätenregel und einen Kommentar Grant Daltons ergänzt)

  Die foilenden Katamarane, die den 35. America's Cup geprägt hatten, sind Geschichte. Bei der kommenden Auflage wird auf 75-Fuß-Einrumpfern gesegelt. Wie genau die aussehen werden, wollen die Verteidiger erst am 30. November bekannt gebenFoto: ACEA2017/Gilles Martin-Raget
Die foilenden Katamarane, die den 35. America's Cup geprägt hatten, sind Geschichte. Bei der kommenden Auflage wird auf 75-Fuß-Einrumpfern gesegelt. Wie genau die aussehen werden, wollen die Verteidiger erst am 30. November bekannt geben