Tatjana Pokorny
· 25.07.2015
Zum Auftakt der ersten ACWS-Regatta sind Sir Ben Ainslie und sein britisches Cup-Team ihrer Favoritenrolle im Heimatrevier gerecht geworden
Aktualisierung 27.7.: Am Sonntag, dem zweiten Renntag, wurde wegen Starkwind nicht gesegelt. Die Ergebnisse vom Samstag sind damit die Endergebnisse.
Sonne, 14 bis 15 Knoten Wind und begeisterte Zuschauermassen: Der Auftakt zur ersten Regatta der America's-Cup-Weltserie vor Portsmouth machte Lust auf mehr. Am besten konnte sich unter diesen Traumbedingungen das britische Team Land Rover Ben Ainslie Racing in Szene setzen. Im Heimatravier gewann die Mannschaft des viermaligen Olympiasiegers Sir Ben Ainslie das erste der beiden Rennen am Samstag überzeugend. Im zweiten Durchgang reichte es nach eindrucksvoller Aufholjagd noch zu Rang zwei. Damit setzten sich die Briten zunächst an die Spitze des Klassements.
"Für uns war es ein großartiger Tag. Endlich konnten wir im America's Cup durchstarten – und das vor unserem eigenen Publikum hier in Portsmouth. Ich freue mich für das ganze Team und die Zuschauer und Fans hier, dass wir ihnen eine gute Show bieten konnten. Wir hätten uns keine besseren Bedingungen wünschen können. Es waren so viele Unterstützer für unser Team da. Das war einfach brillant."
Etwas anders gestaltete sich der Tag aus Sicht der amerikanischen Cup-Verteidiger. Jimmy Spithill, Skipper des Oracle Team USA, sagte: "Wir mussten heute um jeden Zentimeter kämpfen." Während sich das Team von Rennstallbesitzer Larry Ellison im ersten Rennen noch ein spannendes Duell mit Ainslies Mannschaft lieferte, mussten Spithill und seine Männer im zweiten Durchgang mit Rang vier zufrieden sein. In der Addition reichte das vorerst zum dritten Podiumsplatz hinter dem stark agierenden Emirates Team New Zealand mit seinem neuen Steuermann Peter Burling. Der sagte: "Für uns war es ein großartiger Tag. Noch sind wir mit Blick auf diese foilenden Boote ziemlich grün hinter den Ohren. Daher sind wir recht glücklich über unsere Ergebnisse an diesem ersten Tag."
Einen kleinen Achtungserfolg konnte Neuseelands ehemaliger Skipper Dean Barker setzen, der mit dem neuen SoftBank Team Japan im ersten Einsatz nach sehr kurzer Vorbereitungszeit immerhin das schwedische Team Artemis Racing auf den letzten Platz verweisen konnte. "Wir arbeiten hart, aber es braucht ein bisschen Zeit", sagte der erfahrene Barker, der erst kürzlich die Rolle des Dirigenten für das neue japanische Team übernommen hatte, "die anderen Teams haben auch auf anderen Booten schon sehr viel zusammen gesegelt. Wir müssen weiter hart arbeiten, um uns zu verbessern und die Fehler minimieren, um der Spitze näherzukommen."
Fast 50.000 Fans verfolgten die spektakulären Rennen auf den AC45-Katamaranen im eintrittspflichtigen Bereich. Tausende mehr standen entlang der Ufer. Auf dem Wasser waren weiter 15.000 Zuschauer auf etwa 2000 Booten live dabei. Am zweiten und schon letzten Regattatag dieser ersten Cup-Regatta in britischen Gewässern seit 165 Jahren stehen drei weitere doppelt gewertete Rennen auf dem Programm.