America's Cup"Wie in einem Fußballstadion"

Tatjana Pokorny

 · 25.07.2015

America's Cup: "Wie in einem Fußballstadion"Foto: Lloyd Images/BAR
1. ACWS-Regatta vor Portsmouth 2015

Zum Auftakt der ersten ACWS-Regatta sind Sir Ben Ainslie und sein britisches Cup-Team ihrer Favoritenrolle im Heimatrevier gerecht geworden

  Auftakt nach Maß für einen, der den America's Cup zum ersten Mal nach 1851 in sein Mutterland zurückholen will: Sir Ben Ainslie und seine FansFoto: Lloyd Images/BAR
Auftakt nach Maß für einen, der den America's Cup zum ersten Mal nach 1851 in sein Mutterland zurückholen will: Sir Ben Ainslie und seine Fans

Aktualisierung 27.7.: Am Sonntag, dem zweiten Renntag, wurde wegen Starkwind nicht gesegelt. Die Ergebnisse vom Samstag sind damit die Endergebnisse.

  Dem eigenen Publikum ganz nah: das britische Team Land Rover BARFoto: Lloyd Images/BAR
Dem eigenen Publikum ganz nah: das britische Team Land Rover BAR

Sonne, 14 bis 15 Knoten Wind und begeisterte Zuschauermassen: Der Auftakt zur ersten Regatta der America's-Cup-Weltserie vor Portsmouth machte Lust auf mehr. Am besten konnte sich unter diesen Traumbedingungen das britische Team Land Rover Ben Ainslie Racing in Szene setzen. Im Heimatravier gewann die Mannschaft des viermaligen Olympiasiegers Sir Ben Ainslie das erste der beiden Rennen am Samstag überzeugend. Im zweiten Durchgang reichte es nach eindrucksvoller Aufholjagd noch zu Rang zwei. Damit setzten sich die Briten zunächst an die Spitze des Klassements.

  Das erste Aufeinandertreffen der Teams in der America's-Cup-Weltserie findet vor Portsmouth stattFoto: Lloyd Images/BAR
Das erste Aufeinandertreffen der Teams in der America's-Cup-Weltserie findet vor Portsmouth statt

"Für uns war es ein großartiger Tag. Endlich konnten wir im America's Cup durchstarten – und das vor unserem eigenen Publikum hier in Portsmouth. Ich freue mich für das ganze Team und die Zuschauer und Fans hier, dass wir ihnen eine gute Show bieten konnten. Wir hätten uns keine besseren Bedingungen wünschen können. Es waren so viele Unterstützer für unser Team da. Das war einfach brillant."

  Verteidiger unter Druck: Das Oracle Team USA mit Skipper Jimmy Spithill musste am ersten Tag der Regatta mit Platz drei zufrieden seinFoto: OTUSA
Verteidiger unter Druck: Das Oracle Team USA mit Skipper Jimmy Spithill musste am ersten Tag der Regatta mit Platz drei zufrieden sein

Etwas anders gestaltete sich der Tag aus Sicht der amerikanischen Cup-Verteidiger. Jimmy Spithill, Skipper des Oracle Team USA, sagte: "Wir mussten heute um jeden Zentimeter kämpfen." Während sich das Team von Rennstallbesitzer Larry Ellison im ersten Rennen noch ein spannendes Duell mit Ainslies Mannschaft lieferte, mussten Spithill und seine Männer im zweiten Durchgang mit Rang vier zufrieden sein. In der Addition reichte das vorerst zum dritten Podiumsplatz hinter dem stark agierenden Emirates Team New Zealand mit seinem neuen Steuermann Peter Burling. Der sagte: "Für uns war es ein großartiger Tag. Noch sind wir mit Blick auf diese foilenden Boote ziemlich grün hinter den Ohren. Daher sind wir recht glücklich über unsere Ergebnisse an diesem ersten Tag."

Einen kleinen Achtungserfolg konnte Neuseelands ehemaliger Skipper Dean Barker setzen, der mit dem neuen SoftBank Team Japan im ersten Einsatz nach sehr kurzer Vorbereitungszeit immerhin das schwedische Team Artemis Racing auf den letzten Platz verweisen konnte. "Wir arbeiten hart, aber es braucht ein bisschen Zeit", sagte der erfahrene Barker, der erst kürzlich die Rolle des Dirigenten für das neue japanische Team übernommen hatte, "die anderen Teams haben auch auf anderen Booten schon sehr viel zusammen gesegelt. Wir müssen weiter hart arbeiten, um uns zu verbessern und die Fehler minimieren, um der Spitze näherzukommen."

Fast 50.000 Fans verfolgten die spektakulären Rennen auf den AC45-Katamaranen im eintrittspflichtigen Bereich. Tausende mehr standen entlang der Ufer. Auf dem Wasser waren weiter 15.000 Zuschauer auf etwa 2000 Booten live dabei. Am zweiten und schon letzten Regattatag dieser ersten Cup-Regatta in britischen Gewässern seit 165 Jahren stehen drei weitere doppelt gewertete Rennen auf dem Programm.