America’s CupWer gewinnt das Cup-Duell? Wetten, dass…

Tatjana Pokorny

 · 07.10.2024

Die Kiwi-Rakete für die Cup-Verteidigung: "Taihoro"
Foto: Ian Roman/America's Cup
Die einen haben den America’s Cup bereits viermal gewonnen: Zuletzt siegte Verteidiger Emirates Team New Zealand zweimal in Folge. Die anderen sind nach 173 Jahren Durststrecke hungriger denn je: Ineos Britannia hat die 1851 aus ihrem Mutterland entführte „Auld Mug“ noch nie gewinnen können. Wer wird im Duell der Giganten den Bug vorne haben?

Beim australischen Wettanbieter TopSport ist die Sache klar: 1,50 australische Dollar gibt es für einen Dollar Einsatz auf die neuseeländischen America’s-Cup-Verteidiger. Wer auf Herausforderer Ineos Britannia setzt, darf – Stand 6. Oktober – bei einem britischen Sieg mit einer Quote von 2,50 rechnen. Die Australier favorisieren das Emirates Team New Zealand im Kampf um die älteste noch aktive internationale Sporttrophäe.

“Taihoro” ist die Favoritin der Buchmacher

Beim britischen Online-Wettanbieter Nicer Odds stand die Quote zuletzt bei 1,75 für die neuseeländische „Taihoro“ und bei 3.80 für „Britannia“. Auch hier haben die Kiwis die Bugspitze deutlich vorne. Bei Winamax stand die Quote rund eine Woche vor dem ersten Startschuss im 37. Match um den America’s Cup für die Kiwis bei 1,50, die für Großbritanniens Cup-Jäger bei 2,40. Der Favorit der Buchmacher ist offensichtlich das Emirates Team New Zealand.

Hört man sich aktuell in Barcelona um, signalisiert die Stimmung ein etwas ausgeglicheneres Bild als die Wettquoten sie signalisieren. Weil viele Experten „Taihoros“ Design im Gesamtpaket eher im Bereich der knapp im Louis-Vuitton-Cup-Finale geschlagenen „Luna Rossa“ ansiedeln, werden den Briten im Zweikampf um die wichtigste Silberkanne des Segelsports durchaus Chancen eingeräumt.

Aber: Im Gegensatz zu den im Louis Vuitton Cup beschäftigten und stark geforderten Herausforderern, hatten die Neuseeländer nach der am 9. September gewonnenen doppelten Round-Robin-Runde im Louis Vuitton Cup fast fünf Wochen rennfrei, bis der erste Startschuss zum Duell mit dem „Challenger of Record“ am 12. Oktober fällt. Viel Zeit für viel Optimierung.

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Die Konkurrenzbeobachtung läuft intensiv

Zwar konnten sie Neuseeländer so lange keine Rennpraxis mehr sammeln, dafür aber die Konkurrenz genauestens beobachten, das eigene Boot ohne den Druck einer aktiven Regattateilnahme optimieren und zielgerichtet trainieren. Während sich Briten und Italiener auf „Britannia“ und „Luna Rossa“ ein packendes Duell um den Louis Vuitton Cup lieferten, absolvierten die Kiwis regelmäßig ihre gut geplanten Test- und Trainingseinheiten im Cup-Revier.

Der Countdown zum Cup-Match läuft. Beide Rennställe bereiten sich in allen Bereichen intensiv auf das Segelduell des Jahres vor. Dem neuseeländischen Online-Magazin Stuff sagte Co-Pilot Nathan Outteridge: „Ich kann nicht allzu viel über die Upgrades sagen, aber wir haben ein paar neue Segel bekommen und ein paar Veränderungen vorgenommen. Einfach die normalen kleinen Upgrades, für die wir vor Beginn der Round-Robin-Runden keine Zeit hatten.“ Konkreter werden beide Teams in diesen letzten Countdown-Tagen vor dem Cup nur ungerne.

Auch die Gegnerbeobachtung war ein wichtiger Teil des Kiwi-Vorbereitungsürogramms. Kevin Shoebridge, COO für das Emirates Team New Zealand, sagte dem Stuff-Team in Barcelona: “Wir haben uns die Rennen hier draußen auf dem Wasser natürlich mit unseren Handys ganz genau angesehen. Sobald wir zurück an Land sind, schauen wir sie uns alles im Replay an. Wir analysieren sie wirklich gründlich.“ Es ist davon auszugehen, dass auch die Briten bei der Beobachtung ihrer kommenden Duellgegener sehr fleißig waren.

Zwei Fragen beherrschen den America’s-Cup-Hafen

Auf die Frage des Stuff-Teams, ob „Taihoro“ als schnelleres Boot denn zuvor ins Match starten wird, sagte Skipper Peter Burling nur ein Wort: „Ja.“ Die beiden wichtigsten Fragen, die das lebendige America’s Cup-Geschehen aktuell in Barcelona beherrschen, sind diese: Wie viel schneller wird „Taihoro“ sein, wenn sie wieder aus den Startblöcken kommt? Und: Wie erfolgreich konnte Ineos Britannia die kurze Zeit nach dem Sieg im Louis Vuitton Cup am 4. Oktober nutzen, um „Britannia“ in Finalform zu bringen?

Die Antworten darauf gibt es ab dem kommenden Wochenende. Das 37. Match um den America’s Cup wird ab 12. Oktober im gleichen Modus ausgetragen wie das Finale im Louis Vuitton Cup: Wer zuerst sieben Siege erzielt, gewinnt die „Auld Mug“.

Was führende Mitglieder vom Emirates Team New Zealand zum Stand der Vorbereitungen auf das 37. Match um den America’s Cup sagten:

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