YACHT Online
· 06.10.2005
Jesper Banks Crew gelingen bravouröse Befreiungsschläge – Shosholoza ist Überraschungsteam des Tages
Machtkampf an Land, sportlicher Aufwind auf dem Wasser: Während im Team Germany das Tauziehen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Uwe Sasse (München) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Hauptsponsor Ralph Dommermuth (Montabaur) erneut entbrannt ist, gelangen Skipper Jesper Bank und seiner Crew bei der neunten Vorregatta zum America´s Cup vor Trapani zum Auftakt bravouröse Rennen.
Mit den Rängen vier und sieben belegt die Mannschaft auf der GER 72 nach dem ersten von drei Renntagen im Louis Vuitton Act 9 mit 15 Punkten Platz fünf im Feld der zwölf Cup-Yachten. Mit ihrem besten Tagesergebnis in der America´s Cup-Saison 2005 trotzten die 17 Segler unter deutscher Flagge dem Management-Chaos an Land eindrucksvoll. Vor allem die Starts von Skipper Jesper Bank waren hervorragend, im zweiten Rennen des Tages kam er als erster weg.
Der Erfolg wird jedoch bitter schmecken, denn zum Zeitpunkt der Rennen wusste die Mannschaft noch nichts von der bevorstehenden Rückkehr des bereits geschassten und bei den Seglern ungeliebten (Ex-)Teamchefs Sasse, der sich über eine EInstweilige Verfügung gerichtlich wieder an die Spitze des Syndikats manövrieren will.
Die Überraschungsmannschaft des Tages war daneben das südafrikanische Team Shosholoza mit dem Hamburger Segelprofi Tim Kröger an Bord. Die jüngste Crew im Feld der zwölf America´s Cup-Yachten ersegelte zwei fünfte Ränge und Platz vier (16 Punkte) im Zwischenklassement knapp vor dem Team Germany.
„Für uns ein extrem motivierendes Ergebnis“, freute sich Kröger, „unser
Handling wird immer besser und so können wir effektiver das aus
unserem Boot herausholen, was in ihm steckt.“
Tagessieger war Larry Ellisons Team BMW Oracle Racing (23 Punkte) vor den Schweizer America´s Cup-Verteidigern vom Team Alinghi (22 Punkte) und dem Emirates Team New Zealand (21 Punkte).
Die Bedingungen waren nicht einfach. Vor allem in der ersten Wettfahrt, die mehrmals wegen Drehern verschoben worden war, brachten Böen in der zweiten Rennhälfte alles durcheinander. Als der Wind auf 25, in Böen bis 30 Knoten auffrischte, platzten die Spis gleich reihenweise. Im Surf erreichten die IACC-Yachten Top-Speeds von bis zu 20 Knoten! Das ist der absolute Grenzbereich für die rund 25 Tonnen verdrängenden Cupper und die Crews.