America's CupTeam Germany ersegelt sich Respekt

YACHT Online

 · 01.10.2005

Deutsche Mannschaft bringt Luna Rossa in Schwierigkeiten – Italiener siegen aber trotz Penalty-Bürde

Allem Management-Chaos an Land zum Trotz ging Jesper Banks Team Germany am Sonntag hochkonzentriert in das Duell gegen die favorisierte Luna Rossa Challenge. Dabei gelang es den Deutschen, den Azzurri einen Penalty aufzuzwingen.

Luna Rossas Steuermann James Spithill zählt bei seiner dritten America´s Cup-Kampagne unbestritten zu den besten Matchracern der Welt. Doch am Sonntag musste sich der erst 26 Jahre alte Australier am Steuer der Luna Rossa eine Lehrstunde von Doppel-Olympiasieger Jesper Bank (48) erteilen lassen. Der Däne und seine Mannschaft hatten sich in der Vorstartphase des Duells erfolgreich ans Heck der eleganten grauen Yacht geheftet und hetzten sie die Linie entlang. Als Luna Rossas Mannschaft wenden wollte, konnte Banks Crew mit einem schnelleren Manöver die Überlappung herstellen. Dabei „küssten“ sich das Heck der Italiener und der Bug der Deutschen — Penalty für Luna Rossa.

Von diesem Missgeschick jedoch erholten sich die Italiener schnell. Mit besserem Geschwindigkeitspotenzial konnten Spithill und sein Team ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauen und das Rennen trotz ihres absolvierten Penaltys mit 41 Sekunden Vorsprung gewinnen.

„Wir hatten einen guten Start, doch das Ergebnis war leider weniger gut“, sagte Jesper Bank nach dem ersten Rennen des Tages in Trapani, „trotzdem sind wir ein großes Stück weiter gekommen. Es gibt Elemente an Bord, die sehr gut zusammenpassen. Andere müssen noch verbessert werden.“

Auch die südafrikanische Shosholoza schlug sich im Duell mit Spanien achtbar. Nach gewonnenem Start und spannender Zwischenphase war es jedoch das Team um Steuermann Karol Jablonski auf Desfio Espanol, das dieses Rennen kontrollierte und mit 26 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie ging. Auch in den vier anderen Duellen hatten jeweils die Favoriten die Bugspitze vorn: Alinghi besiegte Mascalzone Latino (1.48 Minuten), die französische K-Challenge setzte sichmit 3.01 Minuten Vorsprung gegen die italienische +39 Challenge durch, das Emirates Team New Zealand hängte die schwedische Victory Challenge mit 1.30 Minuten ab und BMW Oracle Racing verbuchte einen Pflichtsieg gegen das China Team (3.22 Minuten).

Nachdem der sechste Durchgang am Mittag bei strahlendem Sonnenschein und moderaten Windbedingungen um 10 bis 15 Knoten absolviert wurde, sorgten dunkle Wolken über Sizilien am Sonntag Nachmittag für ein ganz anderes Bild. Während Flight 7 auf Kurs Romeo planmäßig gestartet werden konnte, mussten das United Internet Team Germany und Gegener Alinghi, Shsholoza und Gegner Luna Rossa sowie Mascalzone Latino und Gegner Desafío Espanol bis 15.45 Uhr auf ihren zweiten Start des Tages warten.