America's CupSchümann applaudiert

Carsten Kemmling

 · 01.05.2005

America's Cup: Schümann applaudiertFoto: Th. Martinez Alinghi Challenge
Jochen Schümann

Der Alinghi-Sportchef nimmt Stellung zur deutschen America's-Cup-Meldung

Jochen Schümann war einer der ersten, den Fresh-17-Finanzchef Uwe Sasse über die positive Wendung in Sachen deutsche America's-Cup-Teilnahme informierte.

Und er nannte ihn auch bei der öffentlichen Verkündigung nicht ohne Grund als eine der wichtigen Personen im Hintergrund. Er motivierte, beriet und öffnete Türen.

Schümann brachte Willy Kuhweide ins Spiel und bestätigte ihn, was sich bis jetzt als eine sehr gute Entscheidung herausgestellt hatte. Kuhweide versprühte bei seiner Tour durch die Nation, als er bei elf Segelclubs vorstellig wurde, grenzenlosen Optimismus. Auch als das Scheitern immer wahrscheinlicher wurde.

Und Schümann ermutigte seinen Freund Jesper Bank, das Skipper-Amt anzunehmen, als der ihn um Rat ersuchte. Seine positive Einschätzung des Teams um Uwe Sasse, Andreas John und Eberhard Magg überzeugte den Dänen.

Deshalb verfolgte Schümann die Ankündigung der ersten deutschen America's-Kampagne mit äußerster Genugtuung. "Ich freue mich sehr darüber, dass die tolle Leistung aller handelnden Personen am Ende belohnt wurde", sagt der Olympasieger, der gerade wegen eines Darminfektes das Bett hütet, gegenüber YACHT online.

"Alle haben bis zum Ende nicht locker gelassen und schließlich verdient Erfolg gehabt." Die America's-Cup-Teilnahme eines deutschen Teams könne man als Durchbruch für die Wahrnehmung des Segelsports in der Öffentlichkeit werten. "Das ist eine große Chance für die Aufwertung der Segelbranche in Deutschland."

Aber die Beteiligten dürften sich nicht zurücklehnen. Jetzt fange die harte Arbeit erst an. Es gelte weitere Sponsoren in das Boot zu holen. "Der Anfang ist gemacht, und daraus ergeben sich weitere große Chancen."

Vorbild könnte Alinghi sein. Nach der Sicherstellung des Budgets durch Ernesto Bertarelli sind immer mehr Unternehmen dazu gekommen, sodass das Syndikat schließlich zu mehr als 50 Prozent fremdfinanziert war.

Die geplante Einboot-Kampagne sieht der Meister nicht als Problem. "Die Regel Version 5 entwickelt sehr vergleichbare Rümpfe. Man muss eben einen guten Trainingspartner finden."

Dass das Alinghi sein könnte, schloss Schümann nicht aus, aber es gebe für den Cupverteidiger natürlich mehr im Vergleich gegen ein weiter entwickeltes Team zu holen. So hätten in Valencia schon einige Vergleichsfahrten mit BMW Oracle statgefunden.

"Es macht Sinn, dass die kleineren Teams viel zusammenarbeiten. Vielleicht stellt sich dann heraus, dass da ein großes dabei ist."