Lars Bolle
· 26.10.2010
Die Multihull-erfahrenen Brüder Peyron wollen einen Angriff auf die Kanne starten
Ziel der Kampagne ist eine Teilnahme am 34. America’s Cup. Zu diesem Zweck sollen alle in Frankreich verfügbaren Kräfte gebündelt werden. Dazu könnte auch der deutsch-französische Rennstall All4one von Stephane Kandler und Jochen Schümann gehören.
Die Brüder Loïck und Bruno Peyron wollen den Cup erstmals für Frankreich gewinnen. Seit dem ersten Versuch 1967 von Baron Bich scheiterten alle weiteren Anläufe, teilweise kläglich.
Zumindest personell dürfte diese potenzielle Kampagne aber besser als je zuvor aufgestellt sein. Die Peyron-Brüder gehören zu den besten Mehrrumpf-Seglern weltweit. Loïck steuerte den Kat „Alinghi V“ beim vergangenen Cup in der Schlussphase. Er gewann unter anderem zweimal das Transat Jacques Vabre, gewann drei weitere Transatlantik-Regatten, überquerte 43-mal den Atlantik, davon 17-mal allein. Er war Zweiter bei der Multihull-Weltumrundung The Race 2000/2001, Zweiter der Einhand-Nonstop-Weltregatta Vendée Globe 1989/90 sowie Sieger bei vielen weiteren wichtigen Regatten.
„Wir haben immer gesagt, dass der Americas Cup etwas für Spezialisten ist“, sagt Loïck Peyron über die Kampagne. „Die Franzosen sind Spezialisten im Mehrrumpf-Segeln, also lasst uns das machen ... zusammen!“
Sein Bruder Bruno ergänzt: „Da der Americas Cup zum ersten Mal mit Mehrrumpfern ausgetragen wird, ist die Herausforderung für uns klar: Ist Frankreich, die seit 30 Jahren in der Welt führende Nation in Sachen Multihulls, in der Lage, dieses Vermögen umzusetzen oder will es anderen Nationen erlauben, in drei Jahren das abzugreifen, was wir uns über 30 Jahre erarbeitet haben?“
Bruno Peyron war Gründer von The Race, hat unter anderem dreimal die Jules Verne Trophy gewonnen, drei Atlantik-Rekorde sowie viele weitere Bestmarken aufgestellt.
Beide Peyrons haben angekündigt, Gespräche mit Stephane Kandler sowie Jochen Schümann führen zu wollen, um deren Kampagne All4one mit der eigenen zusammenzuführen.
Innerhalb der kommenden drei Monate muss allerdings das benötigte Personal, vor allem aber die Finanzierung, zusammengebracht werden. Diese Frist haben sie sich selbst gesetzt.