Jochen Rieker
· 19.05.2005
Südafrikanisches Team präsentiert als erstes ein neu gebautes Boot nach aktuellen Wettkampfregeln
Die südafrikanische Crew Shosholoza, die von der deutschen T-Systems als Hauptsponsor unterstützt wird, feierte gestern abend den Stapellauf ihres neuen Bootes RSA 83. Shosholoza ist damit das erste von insgesamt zwölf Teams im America’s Cup 2007, das über eine neu gebaute Yacht nach den aktuellen Wettkampfregeln (ACC Rule V5) verfügt.
Ein tieferer Kiel, eine größere Segelfläche und ein geringeres Gewicht unterscheiden die Boote vom letzten Americas Cup im Jahr 2003. Das Team um Chef-Designer Jason Ker arbeitete mit Hochdruck an der Fertigstellung der neuen Yacht, damit die Segelmannschaft vor der Regatta am 16. Juni in Valencia (Act 4) noch möglichst viel Erfahrung mit ihrem Wettkampfboot sammeln kann.
„Jason Ker und seine Crew haben erstklassige Arbeit geleistet“, lobte Managing Director Salvatore Sarno, das Ergebnis fünf-monatiger Design- und Bootsbauarbeit. „Besonders fasziniert mich unser Entwicklungsprozess vom ersten Boot (RSA 48) zum neuen noch schnelleren Boot. Die gesamte hier versammelte Shosholoza-Mannschaft kann es kaum erwarten, zum ersten Mal mit der RSA 83 in See zu stechen.“
Die Shosholoza-Yacht misst 26 Meter in der Länge, 4,5 Meter in der Breite und wiegt 24 Tonnen. Die Masthöhe beträgt 35 Meter. Rund zwei Wochen vor dem Stapellauf traf der Rumpf aus Südafrika in Valencia ein und wurde hier fertiggestellt, in Tag- und Nachtarbeit rund um die Uhr. Wenige Tage vor der Bootstaufe komplettierte schließlich der Kohlefaser-Mast die neue Shosholoza-Yacht.
Nicht allein beim Bootsbau machen die Südafrikaner Tempo, auch die Arbeiten an der Base im Hafen von Valencia sind im Vergleich zu den restlichen Teams am weitesten fortgeschritten. „Als Shosholoza sich für den Americas Cup 2007 anmeldete, galt das Team vielen in erster Linie als sympathischer Außenseiter und exotischer Farbtupfer“, so Dieter Schweer von T-Systems, Official Chief Sponsor von Shosholoza. „Spätestens heute wird sicherlich allen bewusst, dass Shosholoza ein ernst zu nehmender Gegner ist und ein enormes Tempo vorlegt.“
Schweer betotnte noch einmal die Langfristigkeit des Engagements. Weder der plötzliche Tod des Vorstandsvorsitzenden Konrad Reiss im März noch sein eigener Weggang würden das Committment des Frankfurter IT-Unternehmens in iregnd einer Weise berühren. "Die Verträge laufen alle bis 2007 ", so Schweer, "und wir haben ja bereits einen Traumstart hingelegt. Das ist eine ganz solide Basis da, auf die alle im Team bauen können."
Rita Barberá, Bürgermeisterin der Stadt Valencia, taufte die RSA 83 am Abend des 19. Mai. Afrikanisches Flair in Spanien begeisterte nicht nur Vertreter anderer Americas Cup Teams wie Alinghi und Luna Rossa, sondern auch verschiedene geladene Persönlichkeiten aus Südafrika. Gert Grobler, südafrikanischer Botschafter sprach von Kulturaustausch: „Eine neue Ära des Americas Cup hat begonnen, in dem die südafrikanische Lebensfreude auf den traditionsreichen Americas Cup trifft.“
„Rita Barberá, Bürgermeisterin von Valencia, tauft die neue Yacht von Team Shosholoza“