America's Cup"Lasst uns höllisch hoffen"

Tatjana Pokorny

 · 20.08.2013

America's Cup: "Lasst uns höllisch hoffen"Foto: TNZ/Chris Cameron
Team New Zealand im ersten LVC-Finalduell gegen Luna Rossa

Nach der Bruchserie im Louis Vuitton Cup bleiben nur Zweckoptimismus und Hoffnung auf bessere Zeiten. TV-Kommentator Ken Read hofft mit

  Glückliche Zeiten im Volvo Ocean Race: Da konnte Skipper Ken Read noch lachen. Nun hofft er als TV-Kommentator auf bessere Zeiten im America's CupFoto: Ian Roman/Volvo Ocean Race
Glückliche Zeiten im Volvo Ocean Race: Da konnte Skipper Ken Read noch lachen. Nun hofft er als TV-Kommentator auf bessere Zeiten im America's Cup

Die Bruchserie in der Herausfordererserie zum America's Cup reißt nicht ab. Segler und Fans hoffen längst nicht mehr vornehmlich auf spannende Segelduelle, sondern vor allem darauf, dass überhaupt einmal ein Rennen von beiden beteiligten Booten beendet werden kann. Beim Stand von 2:1 für Team New Zealand, das seinen italienischen Gegner sportlich erdrückend überlegen ist, hat dreimal Bruch über den Ausgang der Duelle entschieden. Rennverschiebungen sorgten zusätzlich dafür, dass es im Finale um den Louis Vuitton Cup bislang kaum Zeit gab, die demolierten und anfälligen Boliden gründlich auf das jeweils nächste Duell vorzubereiten.

TV-Kommentator Ken Read, amerikanischer Skipper der "Puma" in zwei Volvo Ocean Races um die Welt, ist so frustriert wie die meisten Segler und Fans und sagte nach dem dritten Duell: "Wir wollen doch nur allen gute Rennen zeigen, die sie zu schätzen wissen. Aber gerade heute scheint es eine endlose Reihe von Hindernissen zu geben. Vielleicht sollten wir die Segler an dieser Stelle einfach auf Melges 24 setzen, die hier in der Nähe des Kurses für ihre Weltmeisterschaft trainieren. Und es allen damit zeigen!"

  Bruchbewältigung an Bord der neuseeländischen "Aotearoa": Bislang war jedes Finalduell von Material- und auch Handling-Problemen geprägtFoto: TNZ/Chris Cameron
Bruchbewältigung an Bord der neuseeländischen "Aotearoa": Bislang war jedes Finalduell von Material- und auch Handling-Problemen geprägt

North-Sails-Mann Ken Read übte sich am Dienstag wie die meisten Beteiligten in Zweckoptimismus: "Der Silberstreifen am Horizont? Ich glaube fest daran, dass wir demnächst ein paar echte Rennen sehen und die Frustrationen vergessen werden. Der freie Tag ist eindeutig notwendig, damit die Technik-Mannschaften das nächste Problem lokalisieren können, bevor es auftritt. Lasst uns am Mittwoch auf den Regattakurs gehen und höllisch hoffen, dass die Boote und das Windlimit kooperieren."

Read erklärt: "Eine Sache ist sicher: Wenn du Dinge wie Flügelsegel und fliegende Boote und Sicherheits-Windlimits (die unter der für diese Jahreszeit typischen Windstärke liegen) miteinander vermischst, dann passieren die guten Dinge nur noch den Geduldigen." Eines scheint für den Optimisten Read klar: "Das Beste kommt noch. Und dann werden wir diese frustrierenden Tage im August bald vergessen haben."

  Zu viel Wind oder doch einfach die falschen Boote für das Revier: Team New Zealands "Nosedive" sorgte am Montag für SchreckminutenFoto: www.americascup-com
Zu viel Wind oder doch einfach die falschen Boote für das Revier: Team New Zealands "Nosedive" sorgte am Montag für Schreckminuten

Die Finalduelle 5 und 6 sind für heute angesetzt. Ken Read wird wieder versuchen, das Geschehen für ESPN3 und in der Wiederholung auf Youtube zu kommentieren. Ob er über Segelsport oder Bruch sprechen darf oder gar erneute Rennabsagen kommentieren muss, wird sich am späten Abend deutscher Zeit erweisen.